Rheinische Post: Kommentar: Ein Hauskredit mit Folgen
Geschrieben am 18-12-2011 |
Düsseldorf (ots) - Aus vermeintlich günstigen Hauskrediten ist
2008 eine Weltwirtschaftskrise entstanden. Aus einem vermeintlich
günstigen Hauskredit 2008 wird allmählich eine Staatskrise.
Bundespräsident Christian Wulff zeigt beim Umgang mit der
Kreditaffäre Eigenschaften, die das Gegenteil von dem sind, was die
Deutschen von ihrem Staatsoberhaupt erwarten: Aufrichtigkeit, Stil,
Integrität und Größe. Christian Wulffs Agieren ist bisher abwiegelnd,
undurchsichtig, fragwürdig. Es erinnert daran, dass Wulff
Parteipolitiker war, bevor er Staatsmann wurde. Wer soll glauben,
dass die 500 000 Euro tatsächlich von Edith Geerkens stammen, ohne
dass deren Ehemann und Wulff-Freund daran mitgewirkt hätte? Warum hat
Wulff den Kredit 2010 nicht einfach zugegeben? Warum räumt er jetzt
nicht umfassend auf? Die mit dem Wulff hadern, sitzen jedenfalls
längst nicht nur auf den Oppositionsbänken. Sicher, ein Privatkredit
ist rechtens. Der Anlass bringt Wulff nicht in die Bredouille. Nur
ist sein Umgang damit, sind die Berichte über das Staatsoberhaupt -
ein Amt, das die Deutschen jenseits aller Politikverdrossenheit ehren
- entwürdigend. Wulffs Hang zum großen Geld ist Thema, wo seine
Meinung zur europäischen Schuldenkrise gefragt wäre. Über Moral und
Glaubwürdigkeit sollte Wulff in seiner Weihnachtsansprache besser
schweigen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
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