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Flagschiff "Bayern" auf Heimatkurs (mit Bild)

Geschrieben am 19-12-2011

Wilhelmshaven (ots) -

Nach der Teilnahme an der EU-geführten Anti-Piraterie-Mission "EU
NAVFOR Atalanta" kehrt die Fregatte "Bayern" am 22. Dezember zurück
nach Wilhelmshaven. Begleitet von den Klängen des Marinemusikkorps
Nordsee heißt es in Wilhelmshaven um 10 Uhr "Leinen über und fest".

Unter dem Kommando von Fregattenkapitän Andreas-Peter Graf von
Kielmansegg (44) hat die 242-köpfige Besatzung der "Bayern" in den
vergangenen fünf Monaten zur erfolgreichen Eindämmung der Piraterie
am Horn von Afrika und im Golf von Aden beigetragen.

Mit der Fregatte "Bayern" als Flagschiff des maritimen
EU-Einsatzverbandes stellte die Deutsche Marine erstmals ein
Führungsschiff mit eingeschifftem Stab unter der Führung des
deutschen Flottillenadmirals Thomas Jugel (53) für die Land-, See-
und Seeluftstreitkräfte der EU-Operation "Atalanta".

Flottillenadmiral Jugel ist stolz und sehr zufrieden auf das
Geleistete: "Der Hauptauftrag wurde zu 100 Prozent erfüllt, denn die
humanitäre Hilfe des Welternährungsprogramms erreichte die Häfen der
Region dank des Schutzes des maritimen Einsatzverbandes ohne jede
Beeinträchtigung. Auf der anderen Seite haben wir erfolgreich zur
Reduzierung der Piraterie beigetragen - denn deren "Erfolgsrate" ist
derzeit so gering wie selten zuvor".

Während der feierlichen Zeremonie zur Kommandoübergabe am 6.
Dezember bedankten sich neben dem Befehlshaber des
Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Rainer
Glatz, dem Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Axel Schimpf, auch der
Bundesminister der Verteidigung, Dr. Thomas de Maizière, für das
Engagement und die sehr hohe Motivation der Besatzung der Fregatte
"Bayern".

Nun freuen sich die Besatzungsmitglieder darauf, im Kreise ihrer
Angehörigen Weihnachten zu feiern.

Hintergrundinformationen

Der Kommandant der Fregatte "Lübeck", Fregattenkapitän Martin
Ruchay (43), übernahm die nationale Führung vor Ort. Deutschland wird
in den nächsten Monaten mit der Besatzung der Fregatte "Lübeck" sowie
der Crew eines Seefernaufklärungsflugzeugs vom Typ P-3C Orion
vertreten sein.

Der Deutsche Bundestag hat am 19. Dezember 2008 beschlossen, dass
sich Deutschland an der Anti-Piraterie-Mission der Europäischen Union
beteiligen wird. Diese erste maritime Mission der Europäischen Union
heißt EU NAVFOR/Operation Atalanta. Die Operation "Atalanta" wurde
am 1. Dezember 2011 durch den Deutschen Bundestag um ein weiteres
Jahr bis Dezember 2012 verlängert.

Zeitgleich sollen seitens der truppenstellenden Nationen jeweils
mindestens drei Kriegsschiffe, ein Unterstützungsschiff sowie drei
Seefernaufklärer der Operation "Atalanta" unterstellt werden.
Insgesamt haben neun EU-Nationen Beiträge zugesichert, darunter unter
anderem Frankreich, Griechenland, Niederlande und Portugal.

Die Europäische Union verfolgt mit dieser Operation das Ziel, die
Piraten am Horn von Afrika und im Seegebiet bis zu 500 Seemeilen vor
der Küste Somalias und seiner Nachbarländer abzuschrecken und die
Seeräuberei einzudämmen.

Vorrangig werden die Schiffe für das Welternährungsprogramm (WEP)
geschützt, darüber hinaus auch andere Schiffe mit humanitären
Hilfsgütern, Schiffe unter EU-Flagge, Schiffe teilnehmender Nationen
und andere Fahrzeuge im Rahmen vorhandener Möglichkeiten.

In diesem Jahr wurden vor der Küste Somalias deutlich weniger
erfolgreiche Kaperungen von Piraten registriert, obwohl die Anzahl
der Angriffe auf zivile Handelsschiffe in den vergangenen drei Jahren
nahezu unverändert blieb. Wurden 2009 und 2010 noch 50 Schiffe durch
Piraten gekapert, so wurden in diesem Jahr bislang nur 20
erfolgreiche Angriffe registriert.

Zum einen halten sich immer mehr Reeder ziviler Handelsschiffe an
die Empfehlungen des Atalanta-Hauptquartiers im britischen Northwood,
nur angemeldet und nach Möglichkeit im Konvoi das gefährliche
Seegebiet vor der Küste Somalias zu passieren.

Zum anderen haben die Seeleute der Frachtschiffe passive
Schutzmaßnahmen ergriffen, um mit eigenen Mitteln Angriffe abwehren
zu können. Und letztlich haben auch die veränderten Einsatzregeln der
Operation zu mehr Sicherheit beigetragen.

Seit Mai dieses Jahres gilt ein robusteres EU-Mandat, dessen Rules
of Engagement erlauben es, Piraten auch dann noch zu verfolgen, wenn
diese einen Angriff aufgrund der Präsenz der Kriegsschiffe erfolglos
abbrechen mussten. Außerdem dürfen die Atalanta-Einheiten verdächtige
Schiffe durchsuchen.

Momentan hat der spanische Kapitän zur See Jorge Manso das
Kommando über die Task Force 456.

Hinweise für die Presse

Medienvertreter sind zum Pressetermin Flagschiff "Bayern" auf
Heimatkurs eingeladen. Für die weitere Ausplanung und Koordinierung
wird um eine frühzeitige Anmeldung gebeten.

Termin:

Donnerstag, den 22. Dezember 2011, 10 Uhr. Eintreffen bis
spätestens 9 Uhr. Ein späterer Einlass ist nicht mehr möglich.

Ort:

Hauptwache Marinestützpunkt Wilhelmshaven, Opdenhofstraße 24,
26384 Wilhelmshaven.

Anmeldung:

Medienvertreter werden gebeten, sich mit dem der digitalen
Pressemappe beiliegenden Anmeldeformular bis Mittwoch, den 21.
Dezember, 14 Uhr beim Presse- und Informationszentrum Marine,
Außenstelle Nordholz, unter der Fax-Nummer 04741-94-1146 zu
akkreditieren. Nachmeldungen sind nicht möglich.



Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine, Außenstelle Nordholz
Tel.: +49 (0)4741-94-1331/1019
E-Mail: pizmarine.astnordholz@marine.de


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