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ROG-Bilanz 2011: 66 Journalisten getötet / Zahl der Festnahmen und Übergriffe wieder gestiegen

Geschrieben am 22-12-2011

Berlin (ots) -

Sperrfrist: 22.12.2011 01:00
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22.12.2011 - Mindestens 66 Journalisten sind bereits in diesem
Jahr während ihrer Arbeit oder wegen ihres Berufs getötet worden. Das
sind neun Reporter mehr als im Vorjahr (2010: 57 Journalisten). Auch
die Zahl der Festnahmen und Entführungen von Journalisten ist ebenso
wie die Zahl der Übergriffe gegen Medienmitarbeiter deutlich
gestiegen. 1.044 Journalisten wurden seit vergangenem Januar weltweit
festgenommen (2010: 535), 1.959 wurden angegriffen oder bedroht
(2010: 1.374), 71 wurden entführt (2010: 51).

Ein bedeutender Faktor für den starken Anstieg an Repressionen und
Gewalt gegen Medienschaffende waren die Ereignisse um den "Arabischen
Frühling" sowie Proteste in Ländern wie Sudan, Belarus oder Uganda.
"2011 war in vielen Ländern ein Jahr der Demonstrationen und Kämpfe
für Freiheit und Demokratie", so ROG-Vorstandssprecher Michael
Rediske.

"Die meisten Machthaber antworteten mit systematischer Gewalt.
Nicht nur die Proteste sollten im Keim erstickt, sondern auch
Berichte darüber unterdrückt werden", so Rediske weiter. Überwiegend
treffe die Gewalt einheimische Journalisten, deren Schicksal ROG mit
der Bilanz in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken möchte.

Zu den Ländern mit der höchsten Zahl an getöteten Journalisten
gehören wie bereits im vergangenen Jahr Pakistan (10 Todesfälle),
Irak (7) und Mexiko (5). Zu dieser Gruppe zählt erstmals auch Libyen
mit fünf getöteten Journalisten. In seiner aktuellen Bilanz
veröffentlicht ROG außerdem eine Liste der zehn gefährlichsten
Regionen, Städte und Plätze für Medienschaffende weltweit: Dazu
gehören zum Beispiel die syrischen Städte Deraa, Homs und Damaskus,
der Tahrir-Platz in Kairo, der Distrikt Khuzdar in der
südwestpakistanischen Provinz Belutschistan oder der mexikanische
Bundesstaat Veracruz.

Auch die Repressionen gegen Blogger und Internetaktivisten haben
in diesem Jahr weiter zugenommen. So wurden bisher 199
Cyberdissidenten festgenommen (2010: 152), zudem verloren mindestens
fünf Online-Aktivisten ihr Leben. Der Anstieg der Repressionen gegen
Blogger und Internetnutzer hängt mit deren zunehmend wichtigen Rolle
bei der Verbreitung von Informationen und Nachrichten zusammen.

"In einigen Ländern haben Blogger eine zentrale Rolle bei der
Berichterstattung übernommen, vor allem, wenn konventionelle Medien
stark zensiert oder internationale Journalisten nicht ins Land
gelassen wurden", sagt Rediske. Damit seien sie stärker in das Visier
von Behörden oder gewaltbereiter Gruppen geraten, so Rediske weiter.

Einen Anstieg verzeichnet ROG auch bei der Zahl der Länder mit
Online-Zensur, die sich von 62 auf 68 erhöht hat. Dagegen ist die
Zensur konventioneller Medien mit rund 500 zensierten Medien konstant
geblieben.

Schließlich registrierte ROG in den vergangenen zwölf Monaten mehr
als 70 Journalisten, die aus ihrer Heimat flüchten mussten. In zehn
dieser Fälle leistete das Nothilfe-Referat der deutschen ROG-Sektion
Unterstützung bei der Beantragung von Asyl für die Aufnahme in
Deutschland. Lesen Sie hier die ROG-Jahresbilanz 2011:
http://bit.ly/t5mSR1

Bei Interviewwünschen mit ROG-Vorstandssprechern oder im deutschen
Exil lebenden Journalisten wenden Sie sich bitte an die
ROG-Pressestelle.



Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 202 15 10 - 16
mobil: 0157 84 74 09 22
F: +49 (0)30 202 15 10 - 29


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