Greenpeace 2012: Schutz des Klimas ist größte Herausforderung / Umweltschützer drängen auf Rettungsschirme auch für ökologische Schulden
Geschrieben am 30-12-2011 |
Hamburg (ots) - Nach diesem Jahr der Schulden- und Finanzkrisen,
der Naturkatastrophen und politischen Umwälzungen, sieht Greenpeace
weiterhin die größte Herausforderung darin, die Klimakrise
aufzuhalten. "Für den Schutz des Klimas und andere ökologische
Schulden brauchen wir auch Rettungsschirme. Und zwar jetzt und nicht
erst, wenn es zu spät ist", sagt Brigitte Behrens, Geschäftsführerin
von Greenpeace Deutschland. "Viele Menschen sind bereits durch den
Klimawandel bedroht. Und auch wir werden Konflikte um knapper
werdende Rohstoffe zu spüren bekommen. Wir brauchen schnelle
Lösungen."
Greenpeace fordert Lösungen von denjenigen Branchen, die den
Klimawandel verursachen. Vor allem die Öl- und Kohleindustrie
blockiert mit ihrem Einfluss den Klimaschutz. Die unabhängige
Umweltschutzorganisation hat dies in einem Bericht belegt und bei den
UN-Klimaverhandlungen in Durban wieder erlebt. Als Europas größter
Autokonzern steht auch VW im Fokus der Umweltschützer. "Die Menge der
Autos, die VW herstellt, birgt ein gewaltiges Potential zur
Verringerung von CO2. Wir erwarten daher Spritspartechnik in Serie
und Unterstützung für die Pläne der EU, den CO2-Ausstoß um 30 Prozent
zu verringern", sagt Brigitte Behrens. Zudem will die Organisation
die Arktis vor der Ausbeutung weiterer Ölvorkommen schützen.
Energiewende voranbringen
Wie groß die Bedrohung durch Atomkraft ist, zeigte die Katastrophe
von Fukushima. Dieser Schock bewirkte immerhin, dass die Regierung
von Angela Merkel ihre alte Fehlentscheidung kassierte und beschloss,
aus der Atomkraft auszusteigen und die Energiewende voranzubringen.
Greenpeace zeigte bereits mit dem Energiekonzept "Der Plan", wie 100
Prozent Erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050 in Deutschland zu
erreichen sind. Die Umweltschützer haben massiv um die Energiewende
gerungen und werden sich dafür einsetzen, dass sie nicht ins Stocken
gerät. Denn bislang gibt es in der Regierung niemanden, der alle
Maßnahmen steuert. Greenpeace erwartet außerdem, dass die Regierung
das Dauerproblem der Atommüllentsorgung löst und den ungeeigneten
Salzstock in Gorleben von der Liste möglicher Endlager streicht.
Für die Regulierung des Klimas sind auch die heimischen Wälder
wichtig. Derzeit ist alter Baumbestand durch Abholzung bedroht.
Greenpeace fordert, bis zum Jahr 2020 die wertvollen Buchenwälder auf
fünf Prozent der Waldfläche als Nationalpark zu schützen.
Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) hält dagegen nur ein Prozent der
Buchenwälder für erhaltenswert.
2011: Weitere wichtige Erfolge für Greenpeace
Erfolgreich verlief die "Detox"-Kampagne von Greenpeace gegen
chemiebelastete Textilien. Nach Protesten verpflichteten sich Nike,
Puma, Adidas, H&M und C&A, ab dem Jahr 2020 ohne giftige Chemikalien
zu produzieren. Zudem entschied der Europäische Gerichtshof nach
einer Klage von Greenpeace gegen ein Patent auf embryonale
Stammzellen, um die kommerzielle Verwertung menschlicher Embryonen zu
verhindern. Das Greenpeace-Jahr in Bildern: http://gpurl.de/UGFJq.
Die Zahl der Förderer und die Erträge der Umweltschutzorganisation
sind im Jahr 2011 nach vorläufigen Schätzungen gestiegen (2010:
566.000 Förderer, 47,7 Millionen Euro).
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Volker Gassner,
Teamleiter Presse/Digitale Medien, Tel. 0171-8781 193. Neuigkeiten
von Greenpeace unter http://twitter.com/greenpeace_de und
http://www.facebook.com/greenpeace.de .
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