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Neue OZ: Kommentar zu Käfighaltung

Geschrieben am 30-12-2011

Osnabrück (ots) - Keine Zeit für Weicheier

Dass mehr als zwölf Jahre nach dem EU-Votum gegen Legebatterien
immer noch ein Dutzend EU-Mitgliedstaaten eine Umrüstung missachtet,
ist eine Frechheit. Wer so lange Zeit für die Umstellung der
Hennenhaltung hatte und nun unter fadenscheinigen Begründungen
kneift, muss zur Räson gebracht werden.

Die Beamten des zuständigen EU-Kommissars John Dalli dürfen kein
Pardon zeigen. Weicheier sind nicht gefragt. Schon gar nicht, wenn,
wie Tierschützer befürchten, Hennen in Massen getötet werden, nur um
mehr Platz für einzelne Tiere im Käfig zu schaffen. Brüssel muss
solchem Treiben einen Riegel vorschieben und ein zügiges
Vertragsverletzungsverfahren in Gang setzen, das zu harten Strafen
führt. Geschieht dies nicht, trifft die krasse innereuropäische
Wettbewerbsverzerrung ausgerechnet diejenigen, die sich vorbildlich
verhalten. Betroffen wäre auch Niedersachsen als Eierland Nummer eins
in Deutschland.

Es ist ein Versäumnis der EU, dass unklar ist, was mit den illegal
produzierten Käfigeiern geschehen soll. Deren Verarbeitung in Keksen,
Backmischungen oder Eierlikör wäre ein Affront gegen die Verbraucher.
Allerdings fehlt dem Kunden (noch) die Kontrolle. Denn anders als bei
Frühstückseiern besteht bei Fertigprodukten keine
Kennzeichnungspflicht über die Herkunft der verarbeiteten Eier. Erst
wenn sich das ändert, wird solche Ware zum Ladenhüter.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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