(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Das Konjunkturprogramm, Kommentar zur Rekordbeschäftigung von Reinhard Kuls

Geschrieben am 02-01-2012

Frankfurt (ots) - So lässt man sich den Start in das neue Jahr
gefallen: Deutschland steigert die Beschäftigung auf ein
Rekordniveau, und ein Ende des Jobwunders ist, zumindest kurzfristig,
nicht in Sicht.

Auch wenn der deutsche Arbeitsmarkt beileibe nicht ohne Probleme
dasteht - die noch immer hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen etwa ist
hier zu nennen, oder der zusätzliche Bedarf an Stellen für ältere
Arbeitnehmer vor dem Hintergrund des Schritt für Schritt steigenden
Renteneintrittsalters - beeindruckend ist die Zahl von 41 Millionen
Menschen in Deutschland mit einer Arbeitsstelle gleichwohl. Bis vor
ein paar Jahren wäre eine so gute Entwicklung nicht vorstellbar
gewesen. Jetzt endlich machen sich die schmerzhaften Reformen
bezahlt, die Deutschland in den vergangenen Jahren, vor allem unter
den Vorgängerregierungen der jetzigen Koalition, ergriffen hat.

Die globale Rezession nach der Subprime-Krise und der
Lehman-Pleite hatte Deutschland 2009 den größten wirtschaftlichen
Einbruch der Nachkriegsgeschichte eingebrockt. Jedenfalls, wenn man
nur die Veränderungsraten des Bruttoinlandsprodukts betrachtet und
nicht den Arbeitsmarkt. Denn die deutschen Unternehmen, die
Bundesregierung und so gut wie alle Konjunkturexperten gingen davon
aus, dass es sich dabei um einen vorübergehenden Nachfrageausfall
handelt. Die Unternehmen streckten ein wenig die abzuarbeitenden
Orders, bauten Überstundenkonten ab, und die Regierung verlängerte
das konjunkturelle Kurzarbeitergeld. Sie sollten recht behalten, denn
der Wiederaufschwung kam schnell und mit Macht. Bei der Beschäftigung
war von Rezession ohnehin nichts zu sehen.

Von der höheren Erwerbstätigkeit profitiert zum einen der
Privatkonsum. Die deutschen Verbraucher haben nach Einschätzung des
Deutschen Industrie- und Handelskammertags 2011 so tief in die Tasche
gegriffen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Dies ist für das
exportlastige Deutschland besonders wichtig, macht sich im globalen
Handel doch schon eine Flaute bemerkbar. Die Binnennachfrage bietet
den dringend benötigten Ausgleich, auch um die konjunkturell so
wichtige Investitionsbereitschaft der Firmen zu stützen. Zum anderen
wird das deutsche Sozial- und Rentensystem entlastet. Der deutsche
Staat ist ohnehin hochverschuldet und kann die zusätzlichen Einnahmen
aus Einkommen- und Verbrauchsteuern gut gebrauchen. So erweist sich
die Rekordbeschäftigung als hoch wirksames Konjunktur- und
Sanierungsprogramm.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

371176

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Arbeitsmarkt / Konjunktur Osnabrück (ots) - Den Weg fortsetzen Das deutsche Jobwunder in Zeiten der Schuldenkrise ist keine Selbstverständlichkeit. Es beruht auf einer Sozialpartnerschaft, die in Europa - abgesehen von Skandinavien und den Niederlanden - ihresgleichen sucht. Die Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt hat dazu geführt, dass die Bundesbürger von der Krise bisher wenig spüren, stattdessen konsumieren und die Wirtschaft in der gesamten Euro-Zone stützen. Das allein wäre es wert, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Alternativlos - mehr...

  • Brandneuer Avant Browser 2012 Ultimate bietet Tri-Core Rendering und viele weitere aufregende Funktionen Los Angeles (ots/PRNewswire) - Avant Browser wurde mit dem Ziel entwickelt, Anwendern auf lange Sicht das beste Surferlebnis zu bieten. Der Browser gilt als schneller und stabiler Browser mit benutzerfreundlichen Funktionen. Kürzlich kündigte Avant Browser eine brandneue Version an, in der die drei Render-Engines von Internet Explorer, Firefox und Chrome nahtlos miteinander integriert werden. Besuchen Sie die offizielle Website: http://www.avantbrowser.com Neue Funktionen: Wechsel zwischen aktiven Rendering-Modi mit benutzerspezifischer mehr...

  • November 2011: Erwerbstätigkeit weiterhin auf hohem Niveau Wiesbaden (ots) - Sperrfrist: 03.01.2012 08:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. Die positive Entwicklung der Erwerbstätigkeit und der Erwerbslosigkeit in Deutschland setzte sich auch im November 2011 fort. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erreichte die Zahl der Erwerbstätigen mit einem Wohnort in Deutschland mit 41,6 Millionen Personen einen neuerlichen Höchststand. Die Zahl der Erwerbslosen betrug im November 2011 rund 2,36 mehr...

  • MBA-Schnellkurs in fünf Tagen / McKinsey-Kompaktseminar für Nicht- Wirtschaftswissenschaftler in Kitzbühel Düsseldorf (ots) - Wie liest man eine Bilanz? Nach welchen Kriterien legen Unternehmen Preise fest? Und nach welchen Aspekten suchen sie ihre Lieferanten aus? Wer eine Faszination für wirtschaftliche Zusammenhänge hat, ohne BWL oder VWL zu studieren, kann beim McKinsey-Seminar "Campus" in die Materie eintauchen. An fünf Tagen steht vom 14. bis 18. März 2012 in Kitzbühel das MBA-Curriculum in Kompaktform auf dem Programm. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende und Doktoranden aus nicht wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen. mehr...

  • Shoppingtrends bei Lebensmitteln: Steigende Markentreue bei sinkender Einkaufsdisziplin Frankfurt/Main (ots) - Öfter, kürzer und mehr als geplant: So kaufen Konsumenten heute ein. Eine höhere Einkaufsfrequenz gepaart mit einer kürzeren Verweildauer in den Märkten prägt den Lebensmitteleinkauf von heute. Der neue POS-Marketing-Report 2011|2012 von Lebensmittel Zeitung (Deutscher Fachverlag, Frankfurt) und UGW Communication gibt Aufschluss über die Einkaufsplanung und zeigt, welche Abverkaufsmechaniken von Herstellern und Handel am besten funktionieren. Und welche Rolle Marken heute spielen. Insbesondere bei mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht