Rheinische Post: Kommentar: Wulffs neue Transparenz
Geschrieben am 05-01-2012 |
Düsseldorf (ots) - Der Chefredakteur der "Bild"-Zeitung hat
Bundespräsident Christian Wulff zweifellos eine Falle gestellt. Dies
hat Wulff aber sehenden Auges selbst ermöglicht. Wer in einem
Fernseh-Interview rührend weismachen will, er habe nur einen Tag
Aufschub für die kritische Berichterstattung über seine
Kreditgeschäfte erbeten, der muss sich gefallen lassen, dass diese
Aussage auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft wird. Nichts anderes hat
der "Bild"-Chef im Sinn gehabt, als er Wulff fragte, ob er den Inhalt
der Mailbox veröffentlichen dürfe, die die Drohung des Präsidenten
enthielt. Dass Wulff dies ablehnt, kann er wieder geschickt mit
seiner emotionalen Ausnahmesituation begründen. Aber die Begründung
verfängt nicht. Er ist wieder einmal Gefangener seiner
Verteidigungsstrategie. Die ist darauf aufgebaut, den Anschein zu
erwecken, dass alle Vorwürfe gegen ihn haltlos sind. Dabei bedient er
sich einer Mischung aus Halbwahrheiten und Vernebelungen. Wird er
gestellt, so duckt er sich weg, wie bei der Frage des
Mailbox-Inhalts. Damit löst Wulff sein Versprechen der vollständigen
Transparenz nicht ein. Offenbar war auch das nur taktisch gemeint.
Genauso wie seine Ankündigung, ein neues Verhältnis zu den Medien
aufbauen zu wollen. Ein solcher Präsident ist einfach nicht
glaubwürdig.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
371657
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu USA / Verteidigung Osnabrück (ots) - Klammer Weltpolizist
Einschnitte beim US-Militär sind überfällig. Denn auch die
Weltmacht USA kann es sich nicht leisten, Rüstung und Kriege auf Pump
zu finanzieren, während die sozialen Spannungen zunehmen: Warum in
Bagdad und Kabul kämpfen, wenn in New York und Los Angeles die Zahl
der Suppenküchen wächst? Gerade ein demokratischer US-Präsident muss
hier die Balance finden, zwischen Heimatfront und dem Anspruch,
Weltpolizist zu sein.
Nach dem Jahrzehnt des Anti-Terror-Kampfes infolge der Anschläge
vom mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Bundespräsident / Wulff Osnabrück (ots) - Nicht mehr in die Länge ziehen
Wie schnell man sich unter Druck vergaloppieren kann, zeigte in
dem Interview mit Christian Wulff ausgerechnet eine Journalistin. Sie
selbst zahle 150 Euro pro Nacht, wenn sie bei Freunden schlafe, sagte
ZDF-Hauptstadtstudioleiterin Bettina Schausten. Glaubhaft ist das
nicht. Aber selbst, falls es stimmt, ging dieser Punkt an den
Präsidenten: "Dann unterscheidet Sie das von mir in dem Umgang mit
den Freunden", beschied er der öffentlich-empörten Fragestellerin
kühl.
Nun stand mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Kommunen / Finanzen Osnabrück (ots) - Klagen ohne Ende
Wenn die Kommunen in Deutschland eines Tages nicht über fehlendes
Geld klagen sollten, ist entweder ein Wunder geschehen, oder es gibt
keine Kommunen mehr. Selbst wenn die Konjunktur brummt wie zuletzt,
Einnahmequellen munter sprudeln und man schwarzen Zahlen gefährlich
nahe kommt, beschwören die Verbände weiterhin die Gefahr eines
baldigen Ruins herauf.
Dabei darf natürlich nicht verkannt werden, dass die in letzter
Zeit enorm gestiegenen Kassenkredite zur Finanzierung laufender
Ausgaben mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Parteien / FDP Osnabrück (ots) - Bei der FDP dicke Luft
Das FDP-Schiff dampft und segelt nicht, vielmehr knirscht es
vernehmlich unter dem Kiel. Lautsprecher Guido Westerwelle regelt
nichts mehr, und sein Nachfolger auf der Brücke, Philipp Rösler,
dringt mit seiner Flüstertüte auch nicht durch. Dafür gibt es mit
Patrick Döring einen neuen Generalsekretär, der, noch bevor er
gewählt ist, seinem Vorsitzenden erst mal bescheinigt, dass er ein
Weichei sei. Feine Freunde. Oder beherrscht da einer das mediale
Handwerk nicht?
Das ist die traurige mehr...
- ARD-DeutschlandTrend Januar 2012: FDP auf Rekordtief / Merkel gewinnt deutlich an Zustimmung / Blitzumfrage zu Wulff - Ergebnisse am Donnerstagabend Köln (ots) -
Sperrfrist: 05.01.2012 22:45
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Sperrfrist für alle Ergebnisse:
- für elektronische Medien heute, 22:45 Uhr
- für Printmedien: Freitagsausgaben
Verwendung nur mit Quellenangabe "ARD-DeutschlandTrend"
In der Sonntagsfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends verliert
die FDP einen Punkt im Vergleich zum Vormonat und kommt nur noch auf
zwei Prozent. Dies ist der schlechteste mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|