BERLINER MORGENPOST: Leitartikel / Berliner setzen wieder auf Berlin
Geschrieben am 08-01-2012 |
Berlin (ots) - Der fiebrige Ausverkauf der Berliner
Innenstadtkieze an kleinere und größere ausländische Investoren, der
Mitte der Nuller-Jahre eingesetzt hatte, gehört offensichtlich der
Vergangenheit an. An die Stelle von Schweden, Spaniern oder
Amerikanern treten zunehmend wohlhabende Berliner und andere
Deutsche, die ihr Geld in Berliner Wohnimmobilien stecken. Die
Nachricht lässt aufhorchen. Schließlich galt die deutsche Hauptstadt
über Jahre weltweit als heißes Immobilien-Pflaster. Die Stadt zog
nicht nur Vertreter der großen Fonds an. Tausende von Privatleuten
wurden von findigen Maklern gleich gruppenweise eingeflogen. Jetzt
steigen viele aus, um ihre Gewinne mitzunehmen oder weil sie wegen
der Finanzkrise keine Finanzierung mehr für Anschlusskredite
bekommen. Wer im Überschwang die 17- oder 18-fache Jahresmiete für
einen Altbau bezahlte, ohne die Regeln des deutschen Mietrechts zu
kennen, muss verkaufen, um seine Verluste aus dem laufenden Geschäft
auszugleichen. Für die Stadt und ihre Bewohner ist der Umschwung auf
dem Markt für Wohnimmobilien eine gute Nachricht. Nicht, weil
inländische Hauseigentümer netter zu ihren Mietern wären als
Ausländer. Auch nicht, weil etwas dagegen spräche, im Haus eines
italienischen Arztes oder eines holländischen Software-Millionärs zu
leben. Das nachlassende weltweite Interesse kann jedoch Druck vom
überhitzten Kessel des Berliner Wohnungsmarktes nehmen. Vor einer
Krise oder dem Platzen einer Immobilienblase à la Spanien braucht
sich niemand zu fürchten. Berlin wächst, gerade in Innenstadtlagen
ist kein Wertverlust in Sicht. Es ist ein Zeichen für eine solide
Perspektive der Berliner Wirtschaft, wenn jetzt lokale Akteure in den
Markt einsteigen und Häuser langfristig halten wollen. Auch Kenner
der Verhältnisse haben Vertrauen, dass sie ihr Geld mit Berliner
Immobilien sichern sowie eine vernünftige Rendite erwirtschaften
können. Sie gehen zu Recht davon aus, dass es auch in Berlin
inzwischen ausreichend Menschen mit guten Einkommen gibt, die für
eine schöne Wohnung in guter Lage auch zehn Euro Miete pro
Quadratmeter zahlen können. Das Interesse der Inländer an Berliner
Mietshäusern belegt auch den Imagewandel, den die Stadt in den
vergangenen zwei, drei Jahren hinbekommen hat. Neukölln gilt eben
nicht mehr nur als Problembezirk, sondern ist inzwischen auch ein
hipper Wohn- und Ausgehkiez geworden. Diese Entwicklung verdankt
Berlin übrigens zu einem Gutteil dem vorurteilsfreien Blick aus dem
Ausland zugezogener Kreativer, die oft die Vorhut bilden, wenn ein
Stadtteil aufgewertet wird. Für die Stadtpolitik stellt sich die
dringende Aufgabe, dort einzugreifen, wo der Markt eben keine gesunde
Entwicklung eines Stadtteils ermöglicht. In den Großsiedlungen am
Stadtrand ballen sich die sozialen Probleme, die aus der immer mehr
aufgeräumten Innenstadt allmählich verschwinden. Der neue Senat aus
SPD und CDU muss hier Ausgleich schaffen und überdies den Armen
ermöglichen, auch weiterhin einen Platz in den gefragten Bezirken zu
behalten. Egal, ob die Häuser nun gut betuchten Schweden oder
wohlhabenden Berlinern gehören.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Chef vom Dienst
Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
371843
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zur Energiewende Bielefeld (ots) - Wer ein Dach oder ein Grundstück zur Verfügung
hat, ist gut beraten, sein Geld nicht auf die Bank zu tragen. Als
Investition in Photovoltaik bringt sie langfristig gute Zinsen -
gesetzlich gesichert. Die Einspeisevergütung garantiert den
Investoren, dass sie regenerativ erzeugten Strom 20 Jahre lang zu
lukrativen Preisen ins öffentliche Netz abgeben dürfen. Aus Sicht der
Erfinder hat diese Regelung den Charme, dass es sich formal nicht um
eine Subvention handelt. Schließlich werden vordergründig nicht die
Steuerzahler, mehr...
- Nissan und Daimler produzieren gemeinsam Motoren in Nordamerika Detroit (ots/PRNewswire) -
Im Rahmen der jüngsten Entwicklungen der Kollaboration der
Renault-Nissan-Allianz und Daimler wird Nissans Produktionsstätte
Decherd, Tennessee, ab 2014 Vierzylindermotoren von Mercedes-Benz für
Infiniti und Mercedes-Benz produzieren.
Nissan und Daimler werden gemeinsam im Werk für Aggregatmontage
von Nissan in Decherd, Tennessee,
Mercedes-Benz-Vierzylinder-Benzinmotoren produzieren. Die Herstellung
mit einer installierten Kapazität von 250.000 Einheiten pro Jahr nach
abgeschlossenem Hochlauf soll 2014 mehr...
- MediaTek kündigt neues WLAN-SoC an: Drahtlose Gigabit-Netzwerkverbindung zur Übertragung und Synchronisation von hochauflösenden Inhalten und Display-Anwendungen im Heimbereich Taipei, Taiwan (ots/PRNewswire) -
Mit seinem ersten Produkt seit der Fusion mit Ralink Technology verspricht
das Unternehmen, den Markt mit einer äusserst leistungsfähigen, flexiblen und
erschwinglichen Ein-Chip-Systemlösung inklusive Gigabit-WLAN-Unterstützung zu
revolutionieren
MediaTek Inc., ein führendes Halbleiter-Unternehmen ohne eigene
Fertigungsstätten, das drahtlose Kommunikations- sowie digitale
Multimedialösungen anbietet, kündigte heute seine neueste mehr...
- DICOTA erweitert seine Produktpalette an Transportlösungen, um der wachsenden Vielfalt von mobilen Geräten gerecht zu werden Las Vegas (ots/PRNewswire) -
DICOTA, die führende Marke für Transportlösungen, erweitert ihre
Produktpalette von designorientierten und funktionellen Lösungen zum
Tragen von Mobilgeräten, welche darauf abzielen, das Anwendererlebnis
für ein stets wachsendes Spektrum von Mobilgeräten wie etwa
Smartphones, Tablet-PCs oder Laptops zu verbessern.
Bitte klicken Sie hier, um die Multimedia-Presseveröffentlichung
anzusehen
http://www.multivu.com/mnr/52182-dicota
"Wir bei DICOTA bedienen das wachsende Spektrum von Mobilgeräten mehr...
- Drei Kinder und Jugendliche pro Tag starben 2009 durch Unfälle, Gewalt oder Suizid Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2009 starben insgesamt 1 076 Kinder und
Jugendliche an den Folgen von Unfällen, Gewalt oder
Selbstverletzungen (Suizid). Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) mitteilt, verloren so 2009 durchschnittlich drei Kinder
und Jugendliche pro Tag ihr Leben. Unfälle, Gewalt aber auch Suizid
zählen somit zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern und
Jugendlichen.
Verletzungen und Vergiftungen waren bei Kindern und Jugendlichen
häufig Gründe für eine Krankenhauseinweisung. Insgesamt mussten 2009
rund 199 mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|