Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention fordert die gesetzliche Verankerung angemessener Vorkehrungen
Geschrieben am 19-01-2012 |
Berlin (ots) - Die Monitoring-Stelle zur
UN-Behindertenrechtskonvention fordert die Gesetzgeber in Bund und
Ländern auf, "angemessene Vorkehrungen" im deutschen Recht gesetzlich
zu verankern. "Angemessene Vorkehrungen sind für einen behinderten
Menschen der Schlüssel zu einem gleichberechtigten Leben", erklärte
Valentin Aichele, Leiter der Monitoring-Stelle, anlässlich der
Veröffentlichung des Positionspapiers "Barrieren im Einzelfall
überwinden: Angemessene Vorkehrungen gesetzlich verankern".
Unter angemessenen Vorkehrungen versteht die
UN-Behindertenrechtskonvention Maßnahmen, mit denen im Einzelfall
erkennbare Barrieren beiseite geräumt werden. Dazu gehören
beispielsweise die Verständigung in Leichter Sprache, die Anpassung
von Arbeits- und Organisationsabläufen, etwa individuelle
Pausenregelungen oder die Möglichkeit zu Teilzeit-Arbeit, aber auch
bauliche Veränderungen, die unter Umständen kostspielig sein können.
Bislang sind angemessene Vorkehrungen im deutschen Recht nur
punktuell verankert.
Angemessene Vorkehrungen sind jedoch in der
UN-Behindertenrechtskonvention von zentraler Bedeutung, die Versagung
im Einzelfall verurteilt sie als Diskriminierung. "Aus
menschenrechtlicher Sicht ist es deshalb nicht länger hinzunehmen,
dass es in Deutschland bislang kein allgemeines, einklagbares Recht
auf angemessene Vorkehrungen gibt", so Aichele weiter. Hier sei ein
Umsetzungsdefizit erkennbar. Als Regelungsorte für angemessene
Vorkehrungen schlägt die Monitoring-Stelle das Allgemeine
Gleichbehandlungsgesetz, die Behindertengleichstellungsgesetze sowie
das Sozialgesetzbuch vor.
Die Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention,
eingerichtet im unabhängigen Deutschen Institut für Menschenrechte in
Berlin, hat gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention den Auftrag, die
Rechte von Menschen mit Behinderungen im Sinne der Konvention zu
fördern und zu schützen sowie die Umsetzung der Konvention in
Deutschland zu überwachen.
Valentin Aichele: Barrieren im Einzelfall überwinden: Angemessene
Vorkehrungen gesetzlich verankern. Positionen Nr. 5, Berlin:
Deutsches Institut für Menschenrechte, Januar 2012.
http://ots.de/6hA7R
Pressekontakt:
Ute Sonnenberg, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030 25 93 59 - 453, Mobil: 0170 33 400 15
E-Mail: sonnenberg@institut-fuer-menschenrechte.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
373692
weitere Artikel:
- Umweltverbände fordern Einschlagstopp für alte Buchenwälder / Forstwirtschaft zerstört Deutschlands Waldnaturerbe Berlin (ots) - Zum Start der "Grünen Woche" fordern der Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), NABU, Forum Umwelt und
Entwicklung und Greenpeace einen sofortigen Einschlagstopp für alte
Laubwälder in öffentlichem Besitz. Zehn Prozent des öffentlichen
Waldes sollen auf zusammenhängenden Flächen aus der forstlichen
Nutzung genommen und rechtlich verbindlich als "Urwälder von morgen"
ausgewiesen werden. Nur so kann die von der Bundesregierung im Jahr
2007 beschlossene "Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt"
umgesetzt mehr...
- Wissing: FDP schließt Zustimmung zu Finanztransaktionssteuer nicht mehr aus / Heil (SPD): FDP-Argumentation ist "Vernebelungsrede" Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 19. Januar 2012 - Volker Wissing (FDP)
hat im PHOENIX-Interview die Zustimmung zu einer europäischen
Finanztransaktionssteuer nicht mehr ausgeschlossen, wenn diese
"flächendeckend" für alle 27 EU-Staaten gelte. Die Einführung einer
solchen Steuer auf die 17 Euro-Staaten beschränkt, lehnte er ab. Dies
käme einer "Förderung ausländischer Finanzplätze" gleich, so der
Stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende. "Diejenigen, die die
Steuer auf EU-17 haben wollen, können Gegenargumente bislang nicht
erbringen." mehr...
- Nüßlein: Jahreswirtschaftsbericht - Deutschland ist Spitze Berlin (ots) - Heute debattiert der Deutsche Bundestag über den
Jahreswirtschaftsbericht 2012 der Bundesregierung. Dazu erklärt der
wirtschaftspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen
Bundestag, Dr. Georg Nüßlein:
"Der Jahreswirtschaftsbericht zeigt: Deutschland ist Spitze in
Europa. Durch unsere besonnene Politik und unsere fleißigen Menschen
in den Unternehmen sind wir Stabilitätsanker und Wachstumsmotor für
Europa. Während andere europäische Länder bangen müssen, ob ihre
Bonität weiter herabgestuft wird, gilt mehr...
- BA warnt vor unseriösen Job-Angeboten per E-Mail Nürnberg (ots) - Seit einigen Tagen erhalten Internet-Nutzer
erneut E-Mails, die einen lukrativen Job versprechen. Es werden
Firmen mit Sitz im Ausland als Ansprechpartner genannt. Die Absender
dieser Mails sind nicht zu identifizieren.
In den Mails wird behauptet "Ihre Kontaktadresse erhielten wir von
der Agentur für Arbeit, bei der Sie als Bewerber registriert sind."
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) weist ausdrücklich darauf hin,
dass sie in keinerlei Zusammenhang mit derartigen E-Mails steht. Bei
den E-Mails handelt es mehr...
- Grüne Woche: NABU fordert Engagement der Landwirte / Ökologische Vorrangflächen nutzen für gesunde Lebensmittel und Artenvielfalt Berlin (ots) - Zum Start der "Internationalen Grünen Woche"
fordert der NABU mehr Engagement der Landwirte. "Obwohl sie ihr
Einkommen zum großen Teil aus europäischen Agrarsubventionen
beziehen, werden viele Landwirte ihrer Verantwortung für den Erhalt
von artenreichen Landschaften, gesunden Böden und sauberen Gewässer
nicht gerecht", kritisiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
"Wir brauchen mehr Landwirte in Deutschland, die bereit sind, sich
aktiv für die Natur und unsere Landschaften einzusetzen."
Tatsächlich werden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|