Gießereien und Schmieden setzen auf mehr Effizienz
Geschrieben am 19-01-2012 |
Hannover (ots) - Leicht, sicher und robust - das sind die
Eigenschaften der neuesten Guss- und Schmiedeprodukte. Dabei setzen
Gießereien und Massivumformer mit ausgefeilter Technik den steigenden
Energie- und Rohstoffkosten zunehmend mehr Material- und
Energieeffizienz entgegen. Gegossene oder geschmiedete Hightechteile
werten so auch die Endprodukte deutlich auf - ob im Automobil-,
Maschinen- und Anlagenbau oder dem Energiesektor. Die innovativen
Entwicklungen der beiden Branchen sind auf der Industrial Supply,
Leitmesse für Zulieferlösungen und Leichtbau, im Rahmen der HANNOVER
MESSE vom 23. bis 27. April 2012 zu sehen.
Als wichtigste Zuliefermesse der Welt nimmt die Industrial Supply
mit einer Ausstellungsfläche von mehr als 30 000 Quadratmetern eine
herausragende Stellung ein: "Rund 60 Prozent aller Innovationen gehen
von Zulieferern aus. Dementsprechend kann sich die Industrie auf
dieser Messe über die neuesten Trends bei Verfahren, Werkstoffen und
Komponenten einen Überblick verschaffen", sagt Arno Reich,
Abteilungsleiter der Industrial Supply bei der Deutschen Messe AG. In
vier Hallen präsentieren die führenden Zulieferunternehmen dem
Publikum ihre Produkte, Systeme sowie neue Technologien. 64 400
Besucher kamen 2011 zur Industrial Supply, 97 Prozent von ihnen waren
Fachbesucher.
Nach wie vor genießt das Trendthema Leichtbau auf der Industrial
Supply große Aufmerksamkeit. Die Entwicklungen der Guss- und
Schmiedeindustrie bestätigen diesen Trend. Denn Leichtbauwerkstoffe
sowie -konstruktionen reduzieren den Energie- und Materialbedarf
zuverlässig und bewirken so enorme Kosteneinsparungen.
Gusstechnik nutzt die Natur als Vorbild für leichte Konstruktionen
Der Themenpark "gegossene Technik" in Halle 3 ergänzt das Angebot der
Industrial Supply ideal: Hier informieren die Aussteller über
Gussprodukte, Produktionsverfahren, Innovationsfähigkeit und
Serviceleistungen. Unter der Schirmherrschaft des Branchenverbands
der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) präsentieren sich
Mitgliedsunternehmen auf der Informationsplattform "Konstruieren und
Gießen".
Und natürlich ist auch der Leichtbau ein Thema der
Gießereiindustrie. Besonders in den Bereichen Flugzeug- und
Maschinenbau, Medizintechnik und Windkraft sind Metallteile gefragt,
die weniger wiegen, aber gleichzeitig mehr Funktionen übernehmen. Für
die Gießer kein Problem, denn sie können komplexe Formen präzise aus
Leichtmetalllegierungen herstellen. "Durch die konsequente Nutzung
der Gestaltungsfreiheit des 'Fertigungsverfahrens Gießen' realisieren
unsere Kunden häufig Gewichtseinsparungen im deutlich zweistelligen
Prozentbereich", sagt Detlev Bern, Vorstand der Heidenreich & Harbeck
AG, einer führenden Gießerei mit 200 Mitarbeitern aus Mölln. "Bei der
Strukturoptimierung nutzen wir bionische Algorithmen, denn mit
Konstruktionen, bei denen rechte Winkel und konstante Wandstärken
dominieren, lassen sich solche Erfolge nicht erzielen." Auf der
Industrial Supply zeigt das Unternehmen den Weg eines Großgussteils
von der Ideenfindung bis hin zur Auslieferung hochgenau bearbeiteter
Komponenten.
Schmiedetechnik setzt auf leichtere Materialien Auch die
Schmiedetechnik hat einen großen Anteil am Leichtbau: Neu entwickelte
Werkstoffe aus leichterem Stahl und Aluminium sind heute in fast
allen Anwendungsbereichen gefragt, weil sie die Produkte effizienter
und leistungsstärker machen. "Mit den Leichtbauwerkstoffen haben
Massivumformer ihren Anteil an der Wertschöpfung konsequent
ausgeweitet", erklärt Dr. Theodor Lutz Tutmann, Geschäftsführer des
Industrieverbandes Massivumformung e. V.
Lieferten Schmieden früher häufig unbearbeitete Rohteile als
Schüttgut, so hat sich dies heute weitgehend in Richtung auf fertig
zerspante und einbaufertige Bauteile und sogar fertig montierte
Module beziehungsweise Subsysteme verschoben. Der eigene Themenpark
Massivumformung auf der Industrial Supply trägt diesem Trend
Rechnung. Denn Deutschland beweist sich als europäischer Marktführer
in diesem Bereich, weltweit nimmt die deutsche Schmiedeindustrie nach
China sogar Platz zwei ein (Quelle BDG, DMAG).
Der Industrieverband Massivumformung e. V. legt seinen Schwerpunkt
bei der diesjährigen Industrial Supply auf die Nachwuchsförderung.
Zum ersten Mal wird auf dem Branchenstand eine große Kontaktbörse für
Ausbildung und Beruf angeboten. Dort können sich Schüler und
Schülerinnen über Ausbildungsplätze, Praktika sowie Angebote von
Studien- und Diplomarbeiten informieren. "Mit dieser Kontaktbörse
wollen wir einen Brückenschlag zwischen dem Nachwuchs und den
Unternehmen der Massivumformung ermöglichen", sagt Dr. Theodor L.
Tutmann, Geschäftsführer des Industrieverbandes Massivumformung.
Dabei kooperiert der Industrieverband Massivumformung erstmals mit
der TectoYou-Nachwuchsinitiative der Deutschen Messe AG.
Leitmessen ergänzen sich untereinander
Indem die HANNOVER MESSE von den Synergieeffekten ihrer einzelnen
Leitmessen lebt, finden sich die Themen Guss und Schmiede nicht nur
auf der Industrial Supply. So haben die beiden Trendthemen unter
anderem Bezugspunkte zu der neuen internationalen Leitmesse für
Umwelttechnologien, der IndustrialGreenTec. Mit zukunftsweisenden
Konzepten für mehr Energie- und Materialeffizienz entlang der
gesamten Produktionskette sind dort auch die Gießerei- und
Schmiedeindustrie vertreten. Denn gerade für den Guss muss eine große
Menge an Energie aufgewendet werden, um die Materialien zu schmelzen.
Neue Technologien zur Wärmerückgewinnung und Prozessoptimierung
helfen bei der Energie- und Kosteneinsparung. Die Massivumformer
setzen auf die Herstellung von Bauteilen, die der endgültigen Form
möglichst nahe kommen, sodass ein anschließendes Zerspanen entfällt.
Dadurch muss weniger Material erhitzt und verarbeitet werden.
Auf der Digital Factory, internationale Leitmesse für integrierte
Prozesse und IT-Lösungen, ergeben sich ebenfalls Schnittstellen zu
der Gieß- und Schmiedetechnik. Besonders der Bereich des Prototypings
ist für Gießer und Massivumformer von großer Bedeutung, denn die
immer kürzer werdenden Entwicklungsphasen für Prototypen stellen die
Industriezweige vor große Herausforderungen. Computersimulationen und
3-D-Messtechniken verkürzen dabei die Entwicklungsdauer und sorgen
dafür, dass der Prototyp beispielsweise schon beim ersten Gießen
gelingt.
"Die Themen Guss und Massivumformung spielen auf der HANNOVER
MESSE eine zentrale Rolle und sind auf verschiedenen Leitmessen zu
entdecken", sagt Arno Reich. Synergieeffekte sind bei der HANNOVER
MESSE eben inklusive.
Über die HANNOVER MESSE
Das weltweit bedeutendste Technologieereignis wird vom 23. bis 27.
April 2012 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2012 vereint
acht Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Energy,
MobiliTec, Digital Factory, Industrial Supply, CoilTechnica,
IndustrialGreenTec und Research & Technology. Die zentralen Themen
der HANNOVER MESSE 2012 sind Industrieautomation und IT, Energie- und
Umwelttechnologien, Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien
und Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung. China ist das
Partnerland der HANNOVER MESSE 2012.
Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Silke Tatge
Tel.: +49 511 89-31614
E-Mail: silke.tatge@messe.de
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