Ärzte ohne Grenzen schließt nach Attentat zwei medizinische Einrichtungen in Mogadischu - Hilfe in Somalia wird aber fortgeführt
Geschrieben am 19-01-2012 |
Mogadischu/Berlin (ots) - Nach der Ermordung zweier Mitarbeiter
Ende Dezember 2011 in Mogadischu sieht sich die Hilfsorganisation
Ärzte ohne Grenzen gezwungen, alle Aktivitäten im Bezirk Hodan in der
somalischen Hauptstadt zu beenden. Unter anderem werden zwei
Einrichtungen mit je 120 Betten zur Behandlung von mangelernährten
Kindern sowie von Masern- und Cholerapatienten geschlossen. Die
Mitarbeiter Philippe Havet und Dr. Karel Keiluhu waren am 29.
Dezember 2011 in Mogadischu erschossen worden.
Mit der Beendigung der Aktivitäten in Hodan wird die Hilfe von
Ärzte ohne Grenzenin der somalischen Hauptstadt um die Hälfte
reduziert. Bis auf weiteres wird die Organisation aber in anderen
Bezirken von Mogadischu sowie an zehn Standorten in anderen Teilen
Somalias weiter medizinische Hilfe leisten.
Voraussetzung für die Fortsetzung der medizinischen Hilfe in
Somalia ist aber, dass medizinisches Personal, Patienten medizinische
Einrichtungen respektiert werden. Wo dies der Fall ist, wird Ärzte
ohne Grenzen die Hilfe weiterführen.
"Es fällt uns schwer, die Behandlung von Patienten an einem Ort
aufzugeben, an dem unsere medizinischen Teams jeden Tag Leben
retten", erklärt Christopher Stokes, Geschäftsführer von Ärzte ohne
Grenzen in Belgien. "Die brutale Ermordung unserer Kollegen in Hodan
macht es uns jedoch unmöglich, unsere Arbeit in diesem Bezirk von
Mogadischu fortzuführen."
Ärzte ohne Grenzen hat in Hodan medizinische Hilfe für 200.000
Somalier geleistet, die in den vergangenen Monaten in der Hauptstadt
Zuflucht gesucht hatten. Seit August 2011 hat die Organisation 11.787
mangelernährte Kinder, 1.232 Patienten mit schweren
Durchfallerkrankungen sowie 861 mit Masern behandelt. Die Teams haben
zudem 67.228 Kinder gegen Masern geimpft.
Darüber hinaus fordert Ärzte ohne Grenzen alle beteiligten
Konfliktparteien, die Regierung und die somalische Bevölkerung
nachdrücklich auf, eine sichere Freilassung von Montserrat Serra und
Blanca Thiebaut zu erwirken. Die beiden Mitarbeiterinnen waren am 13.
Oktober 2011 im Flüchtlingslager Dadaab in Kenia entführt worden,
während sie sich dort im Rahmen eines Nothilfe-Einsatzes um
somalische Flüchtlinge kümmerten.
Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit 1991 in Somalia und betreibt
derzeit 13 Projekte zur medizinischen Nothilfe und zur Behandlung von
schwer mangelernährten Kindern. Außerdem unterstützt die Organisation
somalische Flüchtlinge in Lagern im kenianischen Dadaab sowie in Dolo
Ado in Äthiopien.
Pressekontakt:
Christiane Winje, 030/700130-240, Stefan Dold,
030/700130-230;www.aerzte-ohne-grenzen.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
373767
weitere Artikel:
- Pfeiffer: Technologien von heute bestimmen den Wohlstand von morgen Berlin (ots) - Am heutigen Donnerstag hat der Deutsche Bundestag
den Jahreswirtschaftsbericht 2012 der Bundesregierung debattiert.
Dazu erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer:
"Deutschland steht nach wie vor sehr gut da. Unternehmen,
Arbeitnehmer und Politik haben verantwortungsvoll gehandelt und die
Weichen richtig gestellt. Zwar bremst das schwierige
außenwirtschaftliche Umfeld das Wachstum im ersten Halbjahr 2012; die
Wirtschaft gewinnt in der zweiten Jahreshälfte aber wieder mehr...
- Lehmer: Keine Patentierung von Nutztieren und Nutzpflanzen Berlin (ots) - Der Deutsche Bundestag berät heute über den Antrag
"Keine Patentierung von konventionell gezüchteten
landwirtschaftlichen Nutztieren und -pflanzen". Dazu erklärt der
agrarpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag,
Dr. Max Lehmer:
"Auf konventionelle Züchtungsverfahren, mit diesen Verfahren
gezüchtete landwirtschaftliche Nutztiere und -pflanzen sowie deren
Nachkommen und Produkte soll es keine Patente geben. Ich freue mich,
dass es auf Initiative der CSU-Landesgruppe gelungen ist, dies in mehr...
- Die Europäische Kommission auf der Internationalen Grünen Woche: Die Zukunft der europäischen Landwirtschaft und der Tierschutz Brüssel / Berlin (ots) - Die Zukunft der Landwirtschaft und der
Tierschutz sind die Themen der Europäischen Kommission auf der Grünen
Woche, die heute (Donnerstag) abend in Berlin beginnt.
EU-Landwirtschaftskommissar Dacian Ciolos feiert zusammen mit
Bundesministerin Ilse Aigner zu Beginn der weltgrößten
Landwirtschaftsmesse 50 Jahre Gemeinsamer Europäischer Agrarpolitik
und stellt vor, wie er sich deren Zukunft vorstellt: wettbewerbsfähig
und nachhaltig. John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und
Verbraucherschutz, ist in Berlin, mehr...
- NABU fordert komplettes Schwerölverbot für Kreuzfahrtschiffe /
NABU-Experten empfehlen Lehren aus "Concordia"-Unglück Berlin (ots) - Der NABU-Meeresbiologe Dr. Kim Detloff, der drei
Jahre im Unglücksgebiet forschte, sieht große Gefahren für das
Naturparadies vor der Insel Giglio, vor allem durch die 2400 Tonnen
Schwer- und Dieselöl, die in den Tanks des verunglückten
Kreuzfahrtschiffes gebunkert sind. "Schweröl ist eine hochgiftige,
teerartige Substanz, die schwer abzupumpen ist. Wenn das Schweröl
ausläuft, sinkt es auf den Meeresboden ab und überdeckt dort alles.
Damit würden weite Areale unter Wasser unweigerlich zum Friedhof für
alle Lebewesen." mehr...
- Außenminister Westerwelle: "Wir müssen weiter die Maßstäbe setzen" Landsberg (ots) - Die Karten auf den Weltmärkten werden durch
Länder wie China oder Indien neu gemischt. Doch Guido Westerwelle ist
zuversichtlich für Europa und insbesondere Deutschlands starke
Industrie. Das berichtet die Fachzeitung Produktion in ihrer neusten
Ausgabe. Gegenüber der Fachzeitung Produktion sagte Westerwelle: "Die
Antwort auf die Schuldenkrise genauso wie auf den Aufstieg der neuen
Kraftzentren der Welt liegt in einem: Wir brauchen mehr Europa, nicht
weniger Europa!" Westerwelle ist sich sicher, dass die
Stabilitätsunion mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|