Westdeutsche Zeitung: Wie belastbar ist Deutschland? - Die Kanzlerin schmettert in Davos neue Begehrlichkeiten ab
Ein Kommentar von Annette Ludwig
Geschrieben am 25-01-2012 |
Düsseldorf (ots) - An Angela Merkel führt derzeit kein Weg vorbei:
Die Kanzlerin gibt die Richtung bei der Bekämpfung der Schuldenkrise
in Europa vor - mit Rückenwind durch die bärenstarke deutsche
Wirtschaft und durch die vergleichbar gute Haushaltslage hierzulande.
Dass Merkel auch die Eröffnungsrede zum prestigeträchtigen
Weltwirtschaftsforum in Davos gehalten hat, zeigt, welches Gewicht
ihre Stimme hat.
Die Kanzlerin nutzte das Forum in der Schweiz, um für ihren
Rettungsplan für Europa zu werben - aber auch dazu, Begehrlichkeiten
nach noch mehr deutscher Hilfe erneut eine Absage zu erteilen.
Deutschland ist schon jetzt der größte Beitragszahler und
Garantiegeber für den ständigen Euro-Rettungsschirm, der im Sommer in
Kraft tritt.
Die versammelte Elite aus Politik, Unternehmen und Finanzwelt
dürfte ihr aufmerksam zugehört und die Botschaft verstanden haben:
Deutschland ist stark, doch dürfen die Rettungsaktionen die führende
Volkswirtschaft in Europa auch nicht überfordern. Helfen ja, aber nur
dann, wenn auch die Ursachen der Krise bekämpft werden.
Ihr kühles Kalkül, ihre Beharrlichkeit und ihr Pragmatismus kommen
der deutschen Regierungschefin in diesen schwierigen Verhandlungen
zugute. Doch "Madame Non", wie sie zuweilen genannt wird, hat im
Verlauf der europäischen Schuldenkrise bereits mehrere selbst
gezogene rote Linien überschritten, auch, weil aktuelle Entwicklungen
gerade beschlossene Pläne zu Makulatur werden ließen.
Und der Druck auf die Deutschen steigt nahezu täglich und mit
jeder schlechten Nachricht aus Griechenland. Die mächtige Chefin des
Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, fordert ebenso wie
Weltbank-Präsident Robert Zoellick und verschiedene europäische
Regierungschefs von der Kanzlerin ein noch stärkeres finanzielles
Engagement zur Euro-Rettung. Gleichzeitig beklagen einige aber auch
die deutsche Dominanz. Ein schwieriger Spagat.
Es spricht einiges dafür, dass Merkel beim nächsten EU-Gipfel am
kommenden Montag manchen Forderungen wird nachgeben müssen.
Andererseits werden aber auch die Krisenländer nicht an der
Erkenntnis vorbeikommen, dass das Zugpferd der europäischen
Wirtschaft nicht unbegrenzt belastbar ist.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
374862
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum »Igel«-Monitor Bielefeld (ots) - Seit Jahren sind den Spitzenverbänden der
Krankenkassen die Individuellen Gesundheitsleistungen, kurz »Igel«,
ein Dorn im Auge. Jetzt nutzen sie das Internet, um auf die ihrer
Ansicht nach zum großen Teil sinnlosen Selbstzahler-Angebote
hinzuweisen. Das ist legitim, und wer sich die Seite anschaut, findet
differenzierte, mitunter positive Bewertungen. Überzogene
Stimmungsmache ist nicht zu erkennen.
Es darf dabei aber nicht vergessen werden, dass die Krankenkassen
in einem gemeinsamen Bundesausschuss mit den mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur USA Bielefeld (ots) - Wie können sich verschuldete Staaten sanieren?
Zwei Wege bieten sich an: Steuern erhöhen und Ausgaben kürzen. Doch
leider wagt kaum ein Politiker, höhere Steuern zu fordern. Lieber
verteilt er Wahlgeschenke und kämpft um den Machterhalt. Hier
blockiert das demokratische System den Sieg der Vernunft.
In den USA ist dieses Problem besonders groß, denn Amerikaner
hassen Steuern. Obama wird somit für die große Mehrheit keine Steuern
erhöhen und eher die Ausgaben kürzen. Das kommt gut an, denn
Staatsausgaben gelten mehr...
- Lausitzer Rundschau: Nadelöhr KW
Die Bahn und der Lausitz-Anschluss an den Flughafen Schönefeld Cottbus (ots) - Der Leidensweg von Lausitzer Pendlern mit dem
Regionalexpress (RE) 2 zwischen Cottbus und Berlin sollte eigentlich
am 11. Dezember des Vorjahres beendet sein. Nach 16 Monaten Bauzeit
hatte die Bahn das Schnellzug-Zeitalter eingeläutet. Doch die
160-km/h-Verheißung mit 20-minütiger Fahrzeitverkürzung wich schnell
der Realität. Verspätungen, aus welchen Gründen auch immer, blieben
an der Tagesordnung. Und noch mehr: Kurz vor dem Neustart am
Flughafen BER kappt die Bahn mit dem Fahrplanwechsel den
Direktanschluss aus mehr...
- RNZ: Neue Richtung - Kommentar zur Rede Obamas Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier
Die Richtung des Wahlkampfes in den USA zeichnet sich nach Barack
Obamas Rede zur Lage der Nation immer deutlicher ab. Nicht rechts
gegen links lautet die zentrale Auseinandersetzung, sondern oben
gegen unten. In einem Land, in dem sich die Einkommensschere immer
weiter öffnet, und in dem die Mittelschicht zunehmend Angst vor dem
sozialen Abstieg hat, positioniert sich der Präsident als Kämpfer für
die Belange der einfachen Amerikaner. Damit dürfte Obama einmal mehr
den richtigen politischen mehr...
- Lausitzer Rundschau: Voll auf Risiko
SPD-Chef Gabriel schließt Koalition mit Linken aus Cottbus (ots) - Bis zur nächsten regulären Bundestagswahl gehen
noch fast zwei Jahre ins Land. Dennoch hat SPD-Chef Sigmar Gabriel
schon mal wissen lassen, was für ihn danach auf keinen Fall infrage
kommt: eine Koalition mit der Linkspartei. Unter den gegebenen
Umständen mag das wenig überraschen. Die Linke ist derzeit in einer
so miserablen Verfassung, dass sie für politische Bündnisse,
jedenfalls im Bund, nicht infrage kommt. Das gilt umso mehr, als ihr
heimlicher Vorsitzender Oskar Lafontaine gegen die Schuldenbremse
genauso mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|