GSK: Neue Partnerschaft im Kampf gegen vernachlässigte Krankheiten
Geschrieben am 30-01-2012 |
München (ots) -
- Globales Programm für Entwicklungsländer
- 10 tropische Krankheiten im Visier
- 5 Krankheiten sollen bis 2020 eliminiert werden
GlaxoSmithKline (GSK) beteiligt sich an einer weltweiten
Initiative mit dem Ziel, Entwicklungsländer im Kampf gegen
vernachlässigte Krankheiten zu unterstützen. Zu den Partnern von GSK
zählen dabei andere pharmazeutische Unternehmen und führende
Organisationen - darunter die Weltgesundheitsorganisation WHO, die
"Bill & Melinda Gates-Stiftung", das britische "Department for
International Development" und die US-amerikanische "Agency for
International Development" (USAID). Vernachlässigte tropische
Krankheiten, so genannte "Neglected tropical diseases" (NTDs),
betreffen mehr als eine Milliarde Menschen in den
Entwicklungsländern. NTDs verursachen schwere, chronische
Krankheiten, Behinderungen und Todesfälle - und sie strapazieren die
ohnehin überlasteten Gesundheitssysteme.(1)
Die jetzt geschlossene Koalition soll die WHO dabei unterstützen,
ehrgeizige Ziele zu erreichen, die in diesen Tagen bekannt gegeben
wurden: 10 der insgesamt 17 NTDs sollen bis zum Ende dieses
Jahrzehnts unter Kontrolle sein. Fünf davon sollen bis zum Jahr 2020
sogar gänzlich ausgerottet werden: Lymphatische Filariose
(Elefantenkrankheit), Guineawurm, Trachom, Schlafkrankheit und Lepra.
Weitere fünf Krankheiten sollen in spätestens acht Jahren unter
Kontrolle sein: Darmwürmer (Soil transmitted helminths), die
Wurmkrankheit Schistosomiasis, Flussblindheit, Chagas-Krankheit und
viszerale Leishmaniose.
GSK-CEO Sir Andrew Witty sagte: "Ich freue mich, bekannt zu geben,
dass GSK sich an einem gemeinsamen Kraftakt beteiligt, der künftige
Generationen von der Last vernachlässigter tropischer Krankheiten
befreien soll. Wir unterstützen die große Vision der WHO aus ganzem
Herzen und sind bereit, unseren Part zu übernehmen bei weltweiten
Programmen, mit denen Krankheiten durch bestehende Therapien
kontrolliert oder eliminiert werden können. Bei Krankheiten, gegen
die es noch keine Behandlungsmöglichkeiten gibt, treiben wir
Forschungsanstrengungen voran, um neue Behandlungen zu entwickeln.
Diese neue Partnerschaft eröffnet uns die Möglichkeit, einen
entscheidenden Schlag zu führen gegen Krankheiten in den ärmsten
Ländern der Welt."
Um diese Ziele zu unterstützen hat GSK sein
Albendazol-Spendenprogramm ausgeweitet und seine
Forschungsanstrengungen noch einmal verstärkt. Albendazol wird im
Kampf gegen zwei vernachlässigte Krankheiten eingesetzt - gegen die
Lymphatische Filariose (LF) und gegen Wurmerkrankungen. GSK hat heute
zugesichert, das Albendazol-Programm um weitere fünf Jahre zu
verlängern. GSK verpflichtet sich im Rahmen dieses Programms, jedes
Jahr 400 Millionen Albendazol-Tabletten an die WHO zu spenden -
dadurch können Schulkinder in allen Endemiegebieten entwurmt werden.
Dieses Programm sollte ursprünglich bis zum Jahr 2015 laufen. Die
Verlängerung bis zum Jahr 2020 bedeutet, dass GSK zwei Milliarden
Albendazol-Tabletten zusätzlich spenden wird.
Darüber hinaus hat GSK bekräftigt, so viel Albendazol zu liefern,
wie gebraucht wird, um LF bis zum Jahr 2020 weltweit zu eliminieren.
GSK spendet derzeit 600 Millionen Albendazol-Tabletten jährlich an
die WHO, damit die Übertragung von LF gestoppt werden kann - bislang
liegt das Spendenvolumen bei mehr als zwei Milliarden Dosen. Vom Jahr
2000 bis zum Jahr 2010 hat GSK mehr als 2,6 Milliarden
Albendazol-Behandlungen in 58 Ländern ermöglicht. Der wirtschaftliche
Wert des LF-Programmes nur für die Jahre 2000 bis 2007 beträgt nach
konservativer Schätzung rund 24 Milliarden US-Dollar.
GSK wird auch künftig eine offene und aktive Rolle spielen bei der
Entwicklung neuer und besserer Behandlungsmöglichkeiten gegen NTDs.
Diesem Zweck dienen Partnerschaften wie die mit der "Drugs for
Neglected Diseases initiative" (DNDi), einer Non-Profit-Organisation
im Bereich Forschung & Entwicklung. GSK teilt seine
Forschungskapazitäten, sein Know-How und geistiges Eigentum mit
Organisationen wie DNDi, um Forschungsanstrengungen zu unterstützen -
etwa gegen die Schlaf- und die Chagas-Krankheit sowie gegen viszerale
Leishamniose. GSK gehört außerdem zu den Gründungsmitgliedern des
WIPO Re:Search-Konsortiums, das geschaffen wurde, um die Erforschung
neuer und besserer Behandlungen gegen NTDs voranzutreiben.
Darüber hinaus wird GSK auch künftig in seine eigenen
Forschungsprogramme zu Krankheiten investieren, die hauptsächlich in
Entwicklungsländern vorkommen - einschließlich der NTDs. Dieses F&E
Portfolio umfasst derzeit Projekte gegen die Chagas-Krankheit, das
Dengue-Fieber, die Schlafkrankheit (Human African trypanosomiasis)
und Leishmaniose.
Anmerkungen
Lymphatische Filariose: Die Lymphatische Filariose oder
Elefantenkrankheit ist eine entstellende Krankheit, die hauptsächlich
in tropischen Ländern vorkommt. Sie wird von einem Parasiten
verursacht und durch Mücken übertragen. Sie ist weltweit eine der
häufigsten Ursachen für dauernde Arbeitsunfähigkeit und betrifft rund
120 Millionen Menschen.(2) Im Dezember 1997 be-gründeten wir eine
Partnerschaft mit der WHO und nehmen seither eine Spitzenstellung ein
bei den Anstrengungen, LF auszurotten. Das Programm entwickelte sich
seitdem zu einer öffentlich-privaten Partnerschaft, bekannt unter
"Global Alliance to Eliminate Lymphatic Filariasis".
Damit Infektionen mit LF verhindert werden, empfiehlt die WHO, die
Menschen in den Endemie-Gebieten einmal jährlich mit zwei
anti-parasitären Medikamenten zu behandeln - und zwar über einen
Zeitraum von mindestens fünf Jahren hinweg.(2) In afrikanischen
Ländern sind das die Medikamente Albendazol und Ivermectin
(Mectizan(R), gespendet von Merck & Co., Inc.), im Rest der Welt
Albendazol und Diethylcarbamazine (DEC, ein Generikum).
GSK hat zugesichert, so lange Albendazol zu spenden, bis die
Krankheit eliminiert ist; nach vorsichtigen Schätzungen werden
insgesamt rund 6 Milliarden Behandlungen notwendig sein. Derzeit
spenden wir jährlich 600 Millionen Tabletten an die WHO und
unterstützen damit die Anstrengungen, LF zu eliminieren. Zusätzlich
zu den gespendeten Tabletten leisten wir in diesem Zusammenhang
erhebliche finanzielle Unterstützung für medizinische Ausbildung,
Workshops und Kommunikation und Mitarbeiter-Know-how.
Darmwürmer (Soil transmitted helminths): Darmwürmer sind die
häufigste Krankheitsursache bei Schulkindern in Entwicklungsländern -
sie führen häufig zu Wachstumsstörungen, Blutarmut, Mangelernährung
und schlechter Schulbildung.(3) Die WHO empfiehlt, Kinder in
Endemiegebieten einmal jährlich mit einem Entwurmungsmittel wie
Albendazol zu behandeln.(4) Die Entwurmung verbessert Gesundheit und
Entwicklung der Kinder substantiell - dies schließt Schulbesuch und
schulische Erfolge ein (1) und könnte dazu beitragen, die ohnehin
überstrapazierten Gesundheitssysteme zu entlasten. Im September 2011
unterzeichnete GSK eine Vereinbarung mit der WHO, die vorsieht,
jährlich 400 Millionen Albendazol-Tabletten zu spenden, um damit
Schulkinder zu behandeln, die von Wurmerkrankungen bedroht sind.
F&E zu NTDs: GSK verfügt über eine spezielle
Wissenschaftsabteilung, die sich auf Krankheiten der
Entwicklungsländer konzentriert, einschließlich der NTDs. Das
F&E-Portfolio umfasst Projekte gegen eine ganze Reihe von
Krankheiten, die auch für Entwicklungsländer bedeutsam sind:
Bakterielle Meningitis, Chagas-Krankheit, Chlamydien, Dengue-Fieber,
HIV/AIDS, Schlafkrankheit, Leishmaniose, Malaria, pandemische
Influenza, Pneumokokken-Erkrankungen und Tuberkulose.
GSK hat im spanischen Tres Cantos ein Forschungszentrum aufgebaut,
das sich der Erforschung von NTDs, Malaria und Tuberkulose (TB)
widmet. Als Teil unserer Open-Lab-Initiative können dort Forscher von
externen Organisationen und akademischen Zentren Seite an Seite mit
GSK-Wissenschaftlern arbeiten. Bislang haben im Open Lab elf
Wissenschaftler an sieben verschiedenen Projekten gearbeitet. Zu
diesen Projekten gehörte das Identifizieren und Optimieren von
Wirkstoffen, die im Kampf gegen multiresistente TB-Erreger erprobt
werden können. Außerdem drei Malaria-Projekte, darunter eines, das
mit Wirkstoffen aus der chemischen Bibliothek von GSK arbeitet. Und
schließlich ein Projekt, das neue Ansätze gegen die Parasiten
erforscht, die Leishmaniose auslösen können.
GSK investiert nach wie vor in die Impfstoff-Forschung gegen
Krankheiten der Entwicklungsländer. So arbeiten wir seit mehr als
zwei Jahrzehnten an einem Impfstoff gegen Malaria. Im Oktober 2011
konnten wir erste positive Ergebnisse einer Phase III Studie zu dem
Impfstoff-Kandidaten RTS,S vorlegen, den wir in Partnerschaft mit der
PATH Malaria Vaccine Initiative (MVI) entwickeln.
Ebenfalls im Oktober 2011 war GSK Gründungsmitglied von WIPO
Re:Search. Dieses Konsortium ist eine Fortentwicklung des GSK-Pools
für Offene Innovation im Kampf gegen vernachlässigte tropische
Krankheiten (POINT). Unter der Federführung von WIPO - einer
UN-Einrichtung - arbeiten hier acht führende pharmazeutische
Unternehmen gemeinsam mit dem Nationalen Gesundheitsinstitut der USA
(NIH) und mehreren Non-Profit-Forschungsorganisationen daran, neue
und bessere Behandlungsmöglichkeiten gegen NTDs verfügbar zu machen.
Zugang zu Medikamenten: GSK verfolgt mehrere Initiativen, die
darauf abzielen, den Zugang zu Medikamenten in den ärmsten Ländern
der Welt zu verbessern - dazu zählt auch der Aufbau einer eigenen
Geschäftseinheit für "Developing Countries and Market Access (DCMA)
im Jahre 2010. In den am wenigsten entwickelten Ländern, in denen
viele Menschen mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auskommen
müssen, reduziert GSK drastisch die Preise für seine patentierten
Medikamente und Impfstoffe - sie kosten maximal 25 Prozent des
Preises, der in Industrieländern bezahlt wird. Darüber hinaus fließen
20 Prozent der Gewinne in Projekte zurück, die die Infrastruktur des
Gesundheitswesens in diesen Ländern stärken.
GSK betreibt bereits seit langer Zeit eine Preispolitik für
Impfstoffe, die es ärmeren Ländern ermöglicht, deutlich weniger für
Impfstoffe zu bezahlen als Länder mit höherem Einkommen. Die
niedrigsten Preise bezahlen Organisationen wie UNICEF, die große
Mengen an Impfstoffen abnehmen, um damit die ärmsten Kinder der Welt
zu versorgen. GSK-Impfstoffe werden bei großen Impfaktionen in 182
Ländern verwendet. Allein im Jahr 2010 wurden 1,4 Milliarden
Impfstoff-Dosen ausgeliefert - fast eine Milliarde davon ging in
Entwicklungsländer.
Für mehr Informationen zum Engagement von GSK in den
Entwicklungsländern besuchen Sie unsere Website
http://www.gsk.com/media/developing-world.htm
Einen Webcast der Inhalte dieser Presse-Information sehen Sie in
der englischen Originalfassung unter www.UnitingToCombatNTDs.org
GlaxoSmithKline - eines der weltweit führenden forschenden
Arzneimittel- und Healthcare-Unternehmen - engagiert sich für die
Verbesserung der Lebensqualität, um Menschen ein akti-veres, längeres
und gesünderes Leben zu ermöglichen.
Anmerkungen
(1) First WHO report on neglected tropical diseases: working to
overcome the global impact of neglected tropical diseases. World
Health Organization 2010. ISBN 978 92 4 1564090.
(2) http://www.who.int/lymphatic_filariasis/policy/en/ [Stand 24.
Januar 2012]
(3) Thinking beyond deworming. The Lancet 2004, Vol 364, 9450:
1993-1994.
(4) Preventive Chemotherapy in human helminthiasis: coordinated use
of anthelminthic drugs in control interventions: a manual for health
professionals and programme managers. Geneva, World Health
Organization, 2006.
Pressekontakt:
GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, Theresienhöhe 11, 80339 München
Claudia Kubacki
Senior PR Manager
Telefon: 089/360 44-8324
E-Mail: Claudia.C.Kubacki@gsk.com
Markus Hardenbicker
Leiter Unternehmenskommunikation
Telefon: 089/360 44-8329
E-Mail: Markus.M.Hardenbicker@gsk.com
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