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Neue OZ: Kommentar zu zweite "Mona Lisa" im Prado

Geschrieben am 02-02-2012

Osnabrück (ots) - Stille Schönheit gegen grelle Zicke

Mona Lisa ist nicht länger allein zu Haus. Die berühmteste junge
Dame der Kunst hat unversehens eine Schwester bekommen. Stille
Schönheit gegen grelle Zicke: Bricht jetzt der Mädchenkrieg dort aus,
wo bislang andächtige Stille herrschte?

Gemach. Die Madrider Entdeckung mindert nicht den legendären Ruf
der "Mona Lisa", sie stellt nur das Bewusstsein dafür her, dass auch
Spitzenbilder einst in Serie entstanden, kopiert, angeboten, gekauft
wurden. Sie hatten einen Kontext, der im Vergleich zu ihrer heutigen
Vergötterung reichlich profan wirkt.

Der Mythos "Mona Lisa" verdankt sich dem Können Leonardo da Vincis
- und einer Museumskultur, die Gemälde zu Stars macht, die ein
Massenpublikum begeistern. Mit dem Bilderfund partizipiert der Prado
nun ein wenig an jenem Glanz der "Mona Lisa", in dem sich der Louvre
bislang allein sonnen durfte.

Nicht ohne Grund werden derzeit bemerkenswert viele Bilder als
Spitzenwerke neu entdeckt. Museen stehen in globaler Konkurrenz.
Frische Attraktionen können da nur helfen. Der Prado hat nun so eine
Attraktion. Die Mona Lisa bleibt dennoch, was sie immer war -
einzigartig.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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