Schwäbische Zeitung: Ziemlich viele beste Freunde - Kommentar
Geschrieben am 08-02-2012 |
Leutkirch (ots) - Nein, man kann es nicht mehr hören. Und
eigentlich mag man auch nicht mehr über Christian Wulff berichten,
zumal der Unmut gegen die Medien schon mindestens ebenso heftig ist
wie der gegenüber Wulff.
Und doch ist auch dieser, jetzt bekannt gewordene Sylt-Urlaub
wieder eine neue Masche im bekannten Strickmuster von Christian
Wulffs Urlauben. Eingeladen von einem Freund, aber angeblich keinem
Geschäftsfreund, auch wenn dieser Filmunternehmer eine
Landesbürgschaft anstrebte, die aber wohl nicht zum Tragen kam. Und
die Rechnung für das Fünf-Sterne-Hotel habe dann Christian Wulff in
der Hotellobby in bar beglichen, heißt es. Daran mag zweifeln, wer
will, und es werden viele wollen. Das Gegenteil beweisen lässt sich
kaum.
So bleibt am Ende nur eine schleichende Gewöhnung daran, dass
Deutschland einen Bundespräsidenten hat, der als Ministerpräsident
auffallend gerne verreiste und dabei oft Vergünstigungen in Anspruch
nahm. Dessen Ansehen längst irreparabel beschädigt ist. Und - was
mindestens genau so schwer wiegt - der die gesamte politische Zunft
mitbeschädigt. Denn hängen bleibt das Bild einer peinlichen
Selbstbedienungsmentalität. Da Christian Wulff aber nicht
zurücktreten will, und ihn auch niemand dazu zwingen kann, wird man
ihn weiter aushalten müssen.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
377381
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Untersucheritis - Kommentar Leutkirch (ots) - Der Volksmund weiß es: Wo ein Wille ist, da ist
auch ein Weg. Leider sind im vorliegenden Fall diverse Gremien mit
jeweils eigenem Willen am Werke, und ob daraus noch ein gemeinsamer
Weg werden kann, das erscheint zumindest sehr fraglich.
Ein Untersuchungsausschuss in Thüringen, ein avisierter
Untersuchungsausschuss in Sachsen, ein Untersuchungsausschuss des
Bundestags sowie eine vierköpfige Bund-Länder-Kommission: Alle wollen
und sollen sie Licht ins grauenhafte Dunkel der
Neonazi-Terrorumtriebe bringen.
mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Energiedebatte / Klima Osnabrück (ots) - Schade um eine wichtige Debatte
Kommunikationsforscher wissen: Miteinander reden hilft,
Missverständnisse zu vermeiden. Bedauerlich, dass dies bei der
Diskussion um Vahrenholts Klima-Thesen offensichtlich nicht geklappt
hat.
Schade, denn einerseits beflügeln Außenseiterpositionen
Denkprozesse. Insofern hätte es dem Ruf der Uni genützt, einen
Provokateur zu ertragen und sich der Auseinandersetzung mit ihm nicht
zu entziehen. Sollte tatsächlich die Angst vor lautstarken Protesten
gegen einen "Klima-Thilo" mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Betreuungsgeld Osnabrück (ots) - Abstruse Debatte
Über Sinn und Unsinn des geplanten Betreuungsgeldes ist schon viel
gestritten worden. Von Anfang an überwog dabei zu Recht die Kritik.
Denn die sogenannte Herdprämie wird Eltern gezahlt, die ihre Kinder
nicht in eine Kita schicken. Besonders für Mädchen und Jungen aus
bildungsfernen Schichten und aus nicht deutschsprachigen Haushalten
kann dies ein großer Nachteil sein. Hinzu kommt, dass so Anreize
gegeben werden, dem Arbeitsmarkt fernzubleiben.
Damit nicht genug, ist nun auch noch eine mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Außenpolitik Osnabrück (ots) - Kurswechsel
Zu den Zäsuren der deutschen Außenpolitik gehörten die
Westintegration unter Kanzler Konrad Adenauer und die Öffnung nach
Osten auf Betreiben Willy Brandts. Heute sortieren sich die Gewichte
in der Welt wieder völlig neu. US-Präsident Barack Obama beschwört
eine pazifische Kooperation, die russische Führung ein eurasisches
Zusammenwachsen. Europa und Deutschland müssen gegen Machtverlust
hart kämpfen - beide haben sich daran zu gewöhnen, den Taktstock
nicht allein zu halten.
Alte Freundschaften mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Wulff Osnabrück (ots) - Wenn Herrscher büßen
Aus dem Mittelalter ist das Ritual der christlichen Herrscherbuße
überliefert. Der Gang nach Canossa von Heinrich IV. ist heute noch
sprichwörtlich, aber auch andere Könige wie Ludwig der Fromme oder
Otto IV. unterwarfen sich den Regeln des Bereuens und Vergebens;
zuweilen, indem sie ihr halbes Vermögen verschenkten.
Wie jedes Ritual hatte die Herrscherbuße fixe Merkmale, die
erfüllt sein mussten. Eine Selbsterniedrigung ging beispielsweise mit
ihr einher, die Öffentlichkeit des Schuldbekenntnisses mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|