Totes Meer trocknet aus: Schuld ist die menschliche Gier nach Wasser
Geschrieben am 10-02-2012 |
München (ots) - Der Wasserspiegel des Toten Meeres sinkt jährlich
um über 70 Zentimeter. Das berichtet die Zeitschrift P.M. MAGAZIN
(Ausgabe 03/2012, ab heute im Handel). Wie Geowissenschaftler der
Universitäten Darmstadt und Hamburg berechnet haben, schrumpft die
Seefläche derzeit beschleunigt um etwa vier Quadratkilometer pro
Jahr.
Die natürliche Verdunstung im Wüstenklima des Toten Meeres fällt
dabei als Ursache kaum ins Gewicht. "Die Änderung des Seespiegels ist
vorrangig die Folge des Wasserverbrauchs durch den Menschen und keine
Folge des Klimawandels", urteilen die jordanische Geografin Shahrazad
Abu Ghazleh von der Technischen Universität Darmstadt und ihre
deutschen Forscherkollegen.
Die Lage ist so ernst, dass die verfeindeten Anrainerstaaten ein
gemeinsames Kanalprojekt zur Rettung erwägen. Die Idee, mit der
Israel, Jordanien und Palästina das Wasserproblem gemeinsam anpacken
wollen: Wo Wasser fehlt, muss Wasser hin - und zwar über eine rund
180 Kilometer lange "Friedensleitung" mit Kanal- und
Pipeline-Abschnitten. Jährlich etwa 1900 Millionen Kubikmeter Wasser
sollen dem Roten Meer entnommen, etwa zur Hälfte trinkbar gemacht und
in die drei beteiligten Länder geleitet werden. Knapp die andere
Hälfte würde das Tote Meer auffüllen.
Umweltschützer warnen jedoch vor den Folgen. Ein großes Problem
entstünde etwa durch den Kontakt des sulfatreichen Wassers aus dem
Roten mit dem kalziumhaltigen des Toten Meeres. Israelische
Wissenschaftler befürchten: Falls es nicht gelänge, das Wasser des
Salzsees ausreichend zu durchmischen, könnten große Mengen an Gips
und Steinsalz entstehen und sich am Seegrund oder am Ufer
niederschlagen.
Pressekontakt:
Andrea Wagner
Kommunikation/PR
G+J Frauen/Familie/People
Gruner + Jahr AG & Co KG
Tel.: 040/3703-2980
E-Mail: wagner.andrea@guj.de
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