WAZ: Der Todesfluch des Pop
- Kommentar von Jens Dirksen
Geschrieben am 12-02-2012 |
Essen (ots) - Der Todesfluch der Popmusik scheint immer wieder die
Besten zu treffen. Michael Jackson, Amy Winehouse, Whitney Houston -
sie waren überragende Ausnahmekünstler, gesegnet mit göttlichen
Stimmen und großem Charisma. Es hat ihnen nichts geholfen. Im
Gegenteil: Am Ende war ihr Talent der sicherste Weg in die Falle
ihres Lebens. Singen zu können wie nur wenige sonst hat diesen
Weltstars Ruhm ohne Ende eingebracht. Einen Ruhm, den sie allerdings
ohne eine Pop-Industrie dahinter wohl kaum hätten ernten können. Das
Showbusiness wiederum braucht nicht nur Stars, sondern unablässig
Nachschub. Da reicht es dann nicht mehr, schön zu singen. Wer zum
Star wird, steht unweigerlich unter dem Druck, stets aufs Neue wieder
etwas liefern zu müssen, was so ähnlich klingt wie der Erfolg von
gestern und irgendwie doch ganz neu und unerhört. Ganz gleich, ob sie
Heroin oder Crack nahmen oder ein Betäubungsmittel wie Propofol -
gestorben sind Whitney Houston und ihre Vorgänger letztlich an einer
MilliardenBranche, die sie gierig ausgesaugt hat bis zum Umfallen.
Und vielleicht sind wir, ihre Kunden, nicht ganz so unbeteiligt
daran, wie wir es gerne wären.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
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