Zu dem heutigen Pressebericht über Todesfälle aufgrund vermuteter Behandlungsfehler erklärt der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery:
Geschrieben am 16-02-2012 |
Berlin (ots) - Zu dem heutigen Pressebericht über Todesfälle
aufgrund vermuteter Behandlungsfehler erklärt der Präsident der
Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery:
"Jeder Mensch, der durch den Fehler eines Arztes oder eines
anderen stirbt, ist einer zu viel. Insofern begrüßen wir eine
statistisch korrekte Aufarbeitung der Todesursachenstatistik. Dazu
gehört aber auch, die Ursachen der Todesfälle in ihrer schuldhaften
Abhängigkeit korrekt aufzuarbeiten.
Abstoßungsreaktionen bei einer Transplantation können zum Beispiel
häufig auftretende und den Patienten vorher mitgeteilte
Komplikationen sein. Mangelnde Desinfektion oder Hygienemängel sind
oft Strukturfehler und nicht Arztfehler. Und Komplikationen bei einer
Implantation können dann nicht Ärzten angelastet werden, wenn es sich
um zwar TÜV-geprüfte, aber fehlerhafte Produkte handelt, wie bei den
PIP-Brustimplantaten.
Im Gegensatz zur rein bürokratisch-statistischen ICD-10-Erfassung
auf Grundlage der Totenscheine, die jetzt als reißerische
Trendmeldung verkündet wird, weisen die von den
Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärztekammern
erhobenen Statistiken auf Grundlage meist mehrerer unabhängiger
Expertengutachten keine signifikanten Änderungen auf."
Pressekontakt:
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
Tel.: 030 / 4004 56 700
Fax: 030 / 4004 56 707
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