Rheinische Post: Justiz gegen Christian Wulff
Geschrieben am 16-02-2012 |
Düsseldorf (ots) - Kommentar von Martin Kessler
Nun hat es Bundespräsident Christian Wulff amtlich. Die
Staatsanwaltschaft beantragt die Aufhebung seiner Immunität - ein
ungeheuerlicher Vorgang in der Geschichte der Bundesrepublik.
Natürlich gilt die Unschuldsvermutung. Aber nun hat der
Bundespräsident einen Gegner, dem er nicht mehr durch geschickte
Manöver und Erklärungen ausweichen kann. Aus den Akten, die bei
Wulffs Sprecher beschlagnahmt wurden, lässt sich offenbar auch ein
Anfangsverdacht gegen den Bundespräsidenten selbst herauslesen. Mit
dem Antrag auf Immunitätsaufhebung erreicht die Affäre Wulff eine
neue Qualität. In solchen Fällen ist es üblich, dass Politiker ihr
Amt ruhen lassen oder zurücktreten, um sich ganz auf ihre
Verteidigung zu konzentrieren. Wie Wulff entscheidet, wird nicht
zuletzt vom Votum des Bundestags abhängen. Wenn der die Immunität
aufhebt, wird es sehr eng für den Bundespräsidenten. Wulff ist im
politischen Kampf groß geworden. Die Vorwürfe der Medien hat er
bislang pariert, wenn auch zuletzt die Durchschlagskraft nachließ.
Vor allem, seit es um die vom Filmunternehmer David Groenewold
bezahlten Hotelrechnungen für Wulff geht. Denn dieser Geschäftsmann
hat eine millionenschwere Bürgschaft des Landes Niedersachsen
erhalten. Und dessen Ministerpräsident war Wulff.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
378897
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Unterbieten ist keine Lösung - Kommentar Leutkirch (ots) - Das hohe Lied der Tarifparteien in Deutschland
ist oft und mit Recht gesungen worden. Mit einer Politik mit Augenmaß
haben sie erheblich zu Wohlstand und Wachstum beigetragen. Doch in
den letzten Jahren hat sich etwas geändert - auch in Deutschland. Die
schlecht bezahlten Arbeitnehmer haben immer weniger erhalten, die gut
bezahlten mehr. Die Kluft wächst, auch auf Grund vieler moderner
Arbeitsmarktinstrumente vom Outsourcen bis zur Leiharbeit, von 1-Euro
bis zu 400 Euro-Jobs, vom Aufstocken bis zur Teilzeitarbeit.
Besorgniserregend mehr...
- Schwäbische Zeitung: Beleidigter Greis - Kommentar Leutkirch (ots) - Der griechische Präsident Papoulias fühlt sich
entehrt von Wolfgang Schäuble. Ein Schuldner muss seinen Gläubiger
nicht lieben, trotzdem hätte dem greisen Staatsoberhaupt mehr Demut
gut angestanden. Immerhin bewahren Deutschland und seine Verbündeten
in Nordeuropa Griechenland seit zwei Jahren vor dem Bankrott. Sie
selbst gehen beträchtliche Risiken ein und erhalten dafür - Hohn und
Hass. Demonstranten verbrennen in Athen Deutschlandfahnen, Beamte
sabotieren den Umbau des Staates, Politiker brechen systematisch mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion zu Wulf Halle (ots) - Halle. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der
Linksfraktion, Dagmar Enkelmann, hat den Rücktritt von
Bundespräsident Christian Wulff gefordert. "Er ist nicht mehr
tragbar", sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen
Zeitung" (Freitag-Ausgabe). Schon vor der Entscheidung der
Staatsanwaltschaft Hannover, Ermittlungen einzuleiten, habe Wulff so
viel Kredit verspielt, dass es nicht mehr möglich sei, das wieder gut
zu machen. Enkelmann, die auch stellvertretende Vorsitzende des
Immunitätsausschusses ist, erklärte mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: zu Wulff Stuttgart (ots) - Das war's dann wohl. Schwer vorstellbar, dass
Bundespräsident Christian Wulff die Parlamentsentscheidung über die
Aufhebung seiner Immunität im Amt übersteht. Da hilft nicht einmal
mehr Wulffs bisher beste Versicherung gegen Amtsverlust: die
Aussicht, dass sich mit einer Präsidenten-Neuwahl auch die Macht- und
Koalitionsfrage neu stellt. Dass mit hoher Wahrscheinlichkeit der Weg
vom Antrag aus Hannover schnurstracks zu vorgezogenen
Bundestagswahlen führt, die derzeit nur den Piraten gelegen kommen.
Pressekontakt: mehr...
- NRZ: Wulff hat es selbst in der Hand - Kommentar von Rüdiger Oppers Essen (ots) - Nun schreibt Christian Wulff tatsächlich Geschichte.
Sicherlich ganz anders, als er es sich gedacht hat. Zum ersten Mal
soll gegen einen Bundespräsidenten strafrechtlich ermittelt werden.
Noch nie hat ein Politiker dem höchsten Amt im Land so schnell so
schweren Schaden zugefügt.
Damit der Staat gegen sein Oberhaupt ermitteln kann, müsste die
Immunität des Amtsinhabers aufgehoben werden. Eine Entscheidung des
Bundestags, die leicht zum Scherbengericht über Christian Wulff
geraten könnte. Man kennt das. Allerdings mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|