NDR Fernsehen: McAllister nahm über Glaeseker Einfluss auf Gästeliste des Nord-Süd-Dialogs
Geschrieben am 21-02-2012 |
Hamburg (ots) - Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister
(CDU) hat nach Informationen des NDR Fernsehens über den ehemaligen
Regierungssprecher Olaf Glaeseker Gäste für die umstrittene
Veranstaltungsreihe Nord-Süd-Dialog einladen lassen. Dabei hatte die
Landesregierung in der Vergangenheit immer behauptet, die
Entscheidung über die Auswahl der Gäste habe allein beim Veranstalter
Manfred Schmidt gelegen. Das NDR Fernsehen verfügt über
Informationen, wonach der damalige CDU-Fraktionsvorsitzende
McAllister am 25. November 2009 auf Papier der Landtagsfraktion einen
Brief an Glaeseker schrieb:
"Lieber Olaf Glaeseker, nachstehend übermittle ich Dir die Namen
und Adressen von 3 Personen, die ich bitte zu der Veranstaltung
,Nord-Süd-Dialog 2009 - Nord trifft Süd, zwei Länder - ein Abend'
(...) in Langenhagen einzuladen. (...) Bitte sorge dafür, dass die
drei Herren in den nächsten Tagen eine Einladung erhalten. Mit
freundlichen Grüßen, David McAllister."
In ihrer Antwort auf eine kleine Anfrage im niedersächsischen
Landtag hatte am 14.04.2010 die damalige Landesregierung auf die
Frage, in welchem Umfang das Land Einfluss auf die Gästeliste gehabt
habe, angegeben: "Die Entscheidung, wer eingeladen wird, liegt bei
Gastgeber Manfred Schmidt." McAllister hatte in der Affäre um
Christian Wulff und dessen langjährigen Sprecher Glaeseker auf
rückhaltlose Aufklärung gedrängt. Am 21. Januar 2012 hatte er vor der
Presse gesagt: "Das, was jetzt an Vorwürfen hochkommt erstaunt,
befremdet, verwundert."
Auf Anfrage des NDR sagte Ministerpräsident McAllister am 21.
Februar: "Richtig ist, dass Herr Glaeseker nach meiner Erinnerung
mich angesprochen hat, ob ich noch kurzfristig weitere Personen zum
Nord-Süd-Dialog einladen könnte. Und so habe ich ihm damals spontan
drei Namen von Freunden genannt und die sind dann eben auch
eingeladen worden." Nach Angaben des Regierungssprechers Franz-Rainer
Enste sei es McAllister bewusst gewesen sei, dass Glaeseker als eine
Art "Poststelle" fungiert habe. Die organisatorische Federführung von
Party-Veranstalter Schmidt sei davon aber nicht berührt worden.
McAllister hatte nach seinem Amtsantritt als Ministerpräsident die
Veranstaltungsreihe "Nord-Süd-Dialog" nicht weitergeführt.
Der Vorsitzende der Landtagsfraktion der Grünen im
niedersächsischen Landtag, Stefan Wenzel, sagte dem NDR: "Dieses
Dokument zeigt eindeutig: Herr Glaeseker war als Verantwortlicher
auch weiteren Mitgliedern der Landesregierung und der
Landtagsfraktion bekannt und insofern ist die These vom Einzeltäter
überhaupt nicht mehr zu halten."
21. Februar 2012
Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
379457
weitere Artikel:
- Ströbele (Grüne) kritisiert Äußerungen von Gauck zu Sarrazin und Occupy und fordert zur Diskussion auf Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 21. Februar 2012 - Hans-Christian
Ströbele kritisiert die Äußerungen des designierten Bundespräsidenten
Joachim Gauck zu Sarrazin. "Mich stört, dass Herr Gauck eine Reihe
von Äußerungen in der Öffentlichkeit getan hat, die mich doch sehr
geärgert und zum Teil sogar erschreckt haben", sagte Ströbele im
PHOENIX-Interview (Ausstrahlung heute, Dienstag, 21. Februar, ab
23.00 Uhr in der Sendung DER TAG). Darin habe Gauck Sarrazin Mut
bescheinigt, und dass er ein wichtiges Problem angesprochen habe,
"ohne gleichzeitig mehr...
- Pfeiffer: Flughafenstreik - Einige wenige dürfen die Volkwirtschaft nicht lahmlegen Berlin (ots) - Der Tarifstreit der Gewerkschaften am Frankfurter
Flughafen droht zu eskalieren. Dazu erklärt der wirtschaftspolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Joachim Pfeiffer:
"Der gegenwärtige Streik am Flughafen Frankfurt zeigt, wie wichtig
es ist, die Tarifeinheit wieder herzustellen. Die schlimmsten
Befürchtungen sind eingetreten: Eine Kleinstgewerkschaft, die
Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF), legt zur Durchsetzung von
Partikularinteressen einer kleinen Minderheit den größten Flughafen
Deutschlands mehr...
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zu von der Leyens Fortschrittsreport "Altersgerechte Arbeitswelt" Frankfurt/Oder (ots) - Die Tücken stecken im Detail. Denn der
Zuwachs der arbeitenden Menschen über 60 ist vor allem auf den
wachsenden Anteil von Minijobbern zurückzuführen. Die Logik der
Regierung, wonach die Rente mit 67 in erster Linie zur Entlastung der
Sozialversicherungssysteme beitragen soll, wird damit ad absurdum
geführt. Denn nur sozialversicherungspflichtige Jobs können auf Dauer
genügend Einnahmen für Renten- und Krankenkassen generieren, die an
Empfänger ausgeschüttet werden können. Alles andere ist eine
Rentenkürzung mehr...
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zur Griechenland-Rettung Frankfurt/Oder (ots) - Die lächerliche Rechnerei auf dem Gipfel,
ob Griechenland im Jahr 2020 einen Schuldenstand von 123, 120 oder
120,5 Prozent der Wirtschaftsleistung hat, verschleiert nur, dass
dieser griechische Staat selbst mit "lediglich" 120 Prozent nicht
überlebensfähig ist. Das Land braucht einen echten Neuanfang - und
den gibt es nur über die Pleite. Um die davon ausgehenden
Erschütterungen halbwegs abschätzen und ihnen begegnen zu können,
muss man die Pleite planen. Da die Ansteckungsgefahr auf andere,
schwache Länder mehr...
- Berliner Zeitung: Kommentar zum neuerlichen Rettungspaket für Griechenland Berlin (ots) - Den Griechen wird dabei nichts erspart: Der Staat
kürzt weiter, die Löhne sinken ebenso wie die Renten. Das einzige was
steigt, sind die Steuern. Während die Griechen also vor einer
traurigen Zukunft stehen, ist die Euro-Zone einen Schritt weiter.
Denn sie litt nie darunter, dass Athen zu hohe Schulden hat. Ihr
Problem bestand nicht in dem individuellen Fehlverhalten eines
Landes, sondern darin, dass Griechenland eben kein Sonderfall ist.
Nur aus diesem Grund bestand die Gefahr, dass der "Griechen-Virus"
auf andere mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|