Schwäbische Zeitung: Die Sonne wird weiter scheinen - Leitartikel
Geschrieben am 23-02-2012 |
Leutkirch (ots) - Man könnte meinen, die Sonne wäre hinter dem
Horizont verschwunden und tauchte nie wieder auf. Mit Empörung
reagierten Vertreter der Solarindustrie und Umweltverbände auf die
Pläne, die Solarförderung deutlich zu kürzen - ein Frontalangriff auf
die Energiewende, ein energiepolitisches Trauerspiel, das eine
Branche mit Zehntausenden Arbeitsplätzen in Deutschland vernichte,
lauteten die Kommentare. Doch an einem deutlichen Zurückfahren der
Einspeisevergütung führt kein Weg vorbei.
Dass neue Technologien mitunter eine kräftige Anschubfinanzierung
brauchen, steht außer Frage. Das gilt besonders für die erneuerbaren
Energien. Doch bei der Solarenergie stehen Kosten und Ertrag in einem
Missverhältnis. So trägt Solarstrom nur rund 20 Prozent zum
Ökostrom-Mix bei, verschlingt aber mehr als die Hälfte der
Fördersumme. Im relativ sonnenarmen Deutschland haben andere
Technologien, etwa die Windkraft, ein deutlich besseres
Kosten-Nutzen-Verhältnis. Von einer wichtigen Hilfe zur
Markteinführung hat sich die Solarförderung zu einer gewaltigen
Dauersubvention entwickelt. Die auf 20 Jahre garantierte
Einspeisevergütung kostet die Stromkunden Jahr für Jahr Milliarden.
Dafür greifen die Sonnenstrom-Produzenten - zu 80 Prozent
Gewerbetreibende - riesige Renditen ab.
Keine Frage: Die deutsche Solarindustrie leidet - aber nicht an
einer zu geringen Förderung, sondern unter der starken Konkurrenz aus
Asien. Schon heute stammen vier von fünf hierzulande installierten
Solarpanels aus China - weil diese schlicht und einfach billiger
sind. Ein Großteil der Subventionen fließt also direkt ins Reich der
Mitte ab.
Die Politik muss erneuerbare Energien weiter großzügig fördern -
aber weniger den Bau möglichst vieler teurer Solaranlagen, sondern
vielmehr die Forschung, um Öko-Energie wettbewerbsfähig zu machen. In
Zukunft müssen die Themen Windkraft und Energieeffizienz eine größere
Rolle spielen. Die Sonne wird weiter scheinen - aber weniger
verschwenderisch als bisher.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
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