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Kölner Stadt-Anzeiger: "Verstoß gegen die guten Sitten" - Scharfe Kritik nach Anatomie-Skandal an der Uni Köln

Geschrieben am 01-03-2012

Köln (ots) - Im Anatomie-Skandal an der Kölner Universität hat der
Medizin-Ethiker Franz-Josef Bormann die Universitätsverwaltung scharf
kritisiert. Schon allein sachlich "widersprechen vergammelte Leichen
dem Zweck eines Präparierkurses. Mindestens ebenso schlimm aber ist
der Respektverlust, der aus einem solchen Umgang spricht", sagte
der Tübinger Moraltheologie dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Donnerstag-Ausgabe). Nicht hilfreich sei der Hinweis der Uni, es
lägen keine Rechtsverstöße vor. Es gehe hier vielmehr um die guten
Sitten. Der Gesundheitsexperte der FDP-Landtagsfraktion, Stefan
Romberg, sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", er befürchte angesichts
der Missstände in dem Kölner Institut einen Rückgang der
Körperspenden für die Anatomie. In der Ausbildung von Ärzten ist die
Arbeit an Körperteilen von großer Bedeutung. Für die Aufklärung der
untragbaren Zustände in der Anatomie der Kölner Universität ist nach
Angaben des NRW-Wissenschaftsministeriums allein die Hochschule
zuständig. Das Ministerium habe seit der Hochschulreform in der
letzten Legislaturperiode keine Aufsichtspflicht mehr über die
Universitäten, diese agierten vielmehr autonom.



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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