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Bankberatung: Vertrauensbonus der Anleger wächst deutlich / Zufriedenheit mit Beratungsleistungen von Banken gestiegen / Sehr geringe Bereitschaft zur Honorarberatung

Geschrieben am 08-03-2012

Frankfurt (ots) -

Die deutschen Privatanleger beurteilen die Beratungsqualität von
Banken und unabhängigen Finanzdienstleistern wieder erheblich besser
als während der Hochphase der Finanzkrise vor drei Jahren.
Gleichzeitig schenken sie der Beratungskompetenz ihrer Berater
deutlich mehr Vertrauen als damals. Der Bedarf an einer
Anlageberatung durch die Banken ist hoch. Gut drei von vier Anlegern
haben in den vergangenen Jahren ein persönliches Beratungsgespräch
mit einem Berater einer Bank oder eines unabhängigen
Finanzdienstleisters über ihre Geldanlage geführt. Die Bereitschaft
der Kunden, für eine unabhängige Geldanlageberatung ein Honorar zu
bezahlen, ist trotz der öffentlichen Diskussion zu diesem Thema
unverändert gering. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage, die TNS
Infratest für die DZ BANK durchgeführt hat.

Bei dieser beurteilen die Anleger das Beratungsgespräch erheblich
besser als noch im April 2009. Konkret äußern sich 54 Prozent der
Befragten sehr positiv über die Qualität der Beratungsgespräche und
bewerteten diese mit den Noten 1 oder 2 (2009: 47 Prozent). Der
Anteil der negativen Bewertungen mit den Noten 4 oder 5 ist parallel
dazu auf 11 Prozent gefallen. Vor drei Jahren zeigten sich noch 15
Prozent der Anleger weniger oder überhaupt nicht zufrieden.

Rund 90 Prozent sagen: "Produkte und Risiken verständlich und
ausreichend erklärt"

Noch positiver fällt das Bild bei den Detailbewertungen aus. Wie
bereits vor drei Jahren erklärt nahezu jeder Befragte, der Berater
habe sich genügend Zeit genommen. Und neun von zehn Anlegern betonen,
die Produkte seien ihnen verständlich erklärt worden. Deutlich mehr
Investoren als damals, nämlich 85 Prozent nach zuvor 79 Prozent,
bescheinigen ihren Beratern zudem, sie hätten sie ausreichend über
die Risiken der Geldanlage aufgeklärt. Auch das Vertrauen zu ihrem
Gesprächspartner ist wieder gestiegen. 86 Prozent der beratenen
Anleger bejahen die Frage, ob sie ihrem Berater vertrauen, nach 78
Prozent im April 2009. Zudem sagen 84 Prozent, sie sähen sich
objektiv beraten. Dies ist ein Anstieg um 6 Prozentpunkte. Und acht
von zehn Anlegern erklären, die Beratung sei für die richtige
Anlageentscheidung nützlich gewesen. "Die Ergebnisse verdeutlichen,
dass die Privatkunden auf den Sachverstand der Bankberater vertrauen
und die Kreditinstitute hier Terrain zurück gewonnen haben. Die
Anstrengungen, die die Finanzwirtschaft in den vergangenen Jahren
unternommen hat, um Beratungsleistungen und Produktinformationen zu
verbessern, haben sich positiv ausgewirkt. Daher ist es verständlich,
dass kaum Interesse an einer Honorarberatung besteht", kommentiert
Peter Schirmbeck, Leiter Privatkundengeschäft der DZ BANK.

Kein Geld für Honorarberatung - Meinung über Regulierung gespalten

Die in Deutschland in den vergangenen Jahren immer wieder
diskutierte Honorarberatung ist für die meisten Anleger nach wie vor
kein Thema. Nur jeder fünfte, und damit etwas weniger als vor drei
Jahren, wäre bereit, für eine neutrale Anlageberatung zu zahlen.
Diese Bereitschaft verringert sich jedoch bei der konkreten Frage
nach der Honorarhöhe erheblich. So sagen insgesamt nur 6 Prozent der
Befragten, sie wären bereit, für eine unabhängige Beratung bis zu 150
Euro je Stunde zu bezahlen.

Zwiegespalten zeigen sich die Befragten beim Einfluss der neuen
regulatorischen Bestimmungen auf die Beratungsqualität. Rund die
Hälfte von ihnen vertritt die Auffassung, dass sich die Qualität des
Gesprächs durch die Regulierungen nicht verändert habe. 40 Prozent
geben eine gegensätzliche Meinung an. Ähnlich viele meinen, das
Gespräch sei durch neue Regelungen wie die Beratungsdokumentation
aufwendiger und komplizierter geworden. Ein knappes Drittel gibt zu
Protokoll, das Gespräch sei zwar aufwendiger, aber auch
verständlicher geworden.

Stabil geblieben ist die Zahl der Selbstentscheider, also der
Investoren, die weitgehend oder komplett auf eine Anlageberatung
verzichten. Über ein Drittel der Privatanleger (35 Prozent) sind
dieser Kategorie zuzurechnen. Die Gründe, warum sie auf eine
Anlageberatung verzichten, sind vielfältig. So geben die meisten
Selbstentscheider an (61 Prozent), zu wenig Vertrauen zu einem
Berater zu haben. Ähnlich viele sagen, die Beratung liefere ihnen zu
wenig Zusatznutzen, oder führen ins Feld, dass der Berater nicht
objektiv sei. Und ebenfalls über 50 Prozent der Selbstentscheider
betonen schlicht und einfach: Sie würden sich selbst gut genug beim
Thema Geldanlage auskennen und könnten deshalb auf eine Beratung
verzichten."Selbstentscheider informieren sich im Internet und
erwarten Marktinformationen und Funktionalitäten auf nahezu
professionellem Niveau", sagt Schirmbeck. "Ein solches
zielgruppenadäquates Angebot im Web bereitzustellen, wie wir das mit
Eniteo.de tun, ist für Finanzdienstleister heutzutage in hohem Maße
wettbewerbsrelevant."

Die Daten wurden in der Zeit vom 27. Januar bis 2. Februar 2012 im
Rahmen einer telefonischen Umfrage von TNS Infratest erhoben. Die
Stichprobe von 1029 ist repräsentativ für anlage-affine Personen in
der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren.



Pressekontakt:
Silvia Conesa, Pressesprecherin
+49 69 7447-90568
silvia.conesa@dzbank.de


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