CeBIT - Die wichtigsten Trends / Smarte Security für Business, Behörden und Consumer / Social Shopping revolutioniert den E-Commerce / Erste Smartphones für die neuen LTE-Mobilfunknetze
Geschrieben am 10-03-2012 |
Hannover (ots) - Auf der CeBIT 2012 sorgten selbst Wolken für
sonnige Aussichten: Cloud Computing - das Auslagern von Daten in die
"Wolke" im Internet - war eines der heißesten Themen. Nach einer auf
der CeBIT vorgestellten Untersuchung können die Anbieter von
Cloud-Lösungen in diesem Jahr allein in Deutschland rund 5,3
Milliarden Euro umsetzen - 47 Prozent mehr als 2011 (Quelle: Experton
Group). Bis 2016 soll der Cloud-Computing-Markt auf rund 17
Milliarden Euro wachsen. Entsprechend viele marktreife Produkte, die
auf den schier grenzenlosen Online-Speicher setzen, waren in Hannover
zu sehen: Unternehmen können beispielsweise ihre komplette
Buchhaltung oder den Vertrieb in die Wolke schieben, die öffentliche
Verwaltung statistische Auswertungen, die bisher viele Gigabyte
Speicher auf eigenen Servern belegen, und Endverbraucher ihre Fotos
oder Videos, die kostbaren Platz auf PCs, Tablets oder Smartphones
blockieren.
IT-Sicherheit als Messethema Nummer eins
Einen Volltreffer landeten die CeBIT-Macher mit ihrem diesjährigen
Leitthema "Managing Trust". Denn das Vertrauen spielt eine
entscheidende Rolle, wenn sensible Daten zur Speicherung an einen
externen Dienstleister übergeben werden. In den Ausstellungshallen
standen deshalb Cloud-Lösungen im Mittelpunkt, die der Abschottung
vor Hacker-Angriffen oder anderweitigem Missbrauch höchste Priorität
einräumen. Auf besondere Aufmerksamkeit stießen Anbieter, die
Cloud-Dienste mit Rechenzentren in Deutschland anbieten, wie
beispielsweise Datev oder die Deutsche Telekom.
Nicht nur bei der Auslagerung von Daten gewinnen Sicherheitsfragen
zunehmend an Bedeutung. Laut einer zur CeBIT veröffentlichten
BITKOM-Umfrage sieht jede dritte Firma Nachholbedarf bei der eigenen
IT-Sicherheit. Und während immerhin 95 Prozent aller ITK-Unternehmen
einen Notfallplan für Datenverluste in der Schublade haben, gilt das
in anderen Branchen nur für die Hälfte. Die CeBIT 2012 präsentierte
die komplette Bandbreite von Sicherheitslösungen, die derzeit für den
Einsatz im Business- und privaten Umfeld zur Verfügung stehen - von
der perfekt abgesicherten Serverfarm bis zur Antivirensoftware für
Smartphones, wie sie beispielsweise von Kaspersky Lab vorgestellt
wurde.
Mobiles Internet setzt sich in allen Bereichen des täglichen
Lebens durch
Natürlich hatte die CeBIT auch zahlreiche Hardware-Neuheiten zu
bieten. Dazu gehörten die ersten LTE-Smartphones von HTC und Samsung,
die bis zu zehnmal schneller Daten aus dem Internet laden können als
die bisher erhältlichen 3G-Handys. Für den Mobilfunkstandard der
vierten Generation zeigten die Netzbetreiber zudem spannende neue
Dienste, zum Beispiel für professionelle Cloud-Services oder das
Streaming von Multimedia-Inhalten. Hier präsentierten die Showcases
die extrem geringen LTE-Latenzzeiten beim Daten-Download (ca. 30
Millisekunden) und die höhere Kapazität der neuen 4G-Netze. Damit
können wesentlich mehr Anwender als bisher am gleichen Ort parallel
von den hohen Übertragungsraten profitieren.
Auf reges Interesse stießen neben den stylisch-flachen Ultrabooks
von Dell & Co. auch die neuen Tablet-Rechner von Samsung, Motorola
und Huawei, die wie die Highend-Handys mit superschnellen
Quad-Core-Prozessoren und HD-fähigen Multitouch-Displays ausgestattet
waren. Auch bei den Apps zeigte die CeBIT eine interessante
Entwicklung: Die wachsende Verbreitung von HTML5-Apps macht
Programmierer und Nutzer unabhängig von den Download-Stores der
mobilen Plattformen Android, iOS, Windows Phone & Co.
Social Business ermöglicht neue Geschäftsmodelle
CeBIT-Besucher konnten sich in diesem Jahr ausführlich über den
Wandel beim E-Commerce informieren - vom komfortabel designten
Webshop für den Zugriff mit mobilen Geräten bis zu Kongressvorträgen
von Vordenkern der Branche. Im Fokus standen in Hannover innovative
Shopmodule zum Trendthema Social Commerce, die den Austausch der
Kunden über erworbene Produkte fördern und den Online-Einkauf um
emotionale Komponenten erweitern. Auf großes Interesse stieß auch ein
Live-Projekt in Halle 4: Über das Social Command Center von
Salesforce konnte man die im Web geführten Diskussionen rund um die
CeBIT mitverfolgen. Weitere wichtige Enterprise-Themen waren
innovative Lösungen für die Analyse und Verwaltung der weiter
anschwellenden Datenströme (Big Data), die optimale Nutzung von
sozialen Netzwerken für die Mitarbeiter sowie Apps für die
Unternehmens-IT.
Flexible Tools revolutionieren die Arbeitswelt
Wenn es einen allgemeinen Trend in der Arbeitswelt gibt, war die
CeBIT 2012 der Beweis dafür: Das klassische Büro hat endgültig
ausgedient. Ersetzt wird der Schreibtisch-PC durch ein Notebook,
Tablet oder Smartphone, das über abgesicherte
Kommunikationsanwendungen mit dem Firmennetz verbunden wird und über
das Web einen Echtzeit-Austausch mit verschiedenen Kollegen, Kunden
oder anderen wichtigen Partnern gewährleistet - unabhängig von deren
Aufenthaltsort. Bei diesen Communication- und Collaboration-Tools wie
beispielsweise von SAP spielt die Datenwolke eine maßgebliche Rolle -
etwa bei den Cloud-Conferencing-Diensten.
Clevere Vernetzung von Behörden und Bürgern
Das Projekt "Neustadt" von Microsoft veranschaulichte auf der
CeBIT 2012, wie moderne Informationstechnologie in einer vernetzten
Stadt die Effizienz der Verwaltung erhöhen und gleichzeitig die
Bürgerfreundlichkeit verbessern kann. An Themenbeispielen wie
Rathaus, Bildung, Katastrophenschutz und Gesundheit wurde deutlich,
wie die E-Partizipation in absehbarer Zukunft funktioniert. Schon
jetzt nutzen knapp 60 Prozent digitale Informationsangebote, aber nur
33 Prozent der Bürger laden Formulare aus dem Netz (Quelle:
Statistisches Bundesamt). Mit der zunehmenden Verbreitung des
digitalen Personalausweises soll das Angebot an Diensten in
absehbarer Zeit wesentlich erweitert werden. So wurden auf der CeBIT
2012 verschiedene Anwendungsszenarien vorgestellt, die den Bürgern
den Weg zum Amt ersparen sollen - beispielsweise beim Antrag für die
Vermessung eines Gebäudes. Aber auch als bequeme Alternative zum
Post-Ident-Verfahren bei der Eröffnung von Bankkonten oder beim
Shoppen im Netz soll der neue Personalausweis einsetzbar sein. Auf
dem Weg in den Alltag ist auch die De-Mail, die mehrere Aussteller
den CeBIT-Besuchern vorstellten: Der verschlüsselte elektronische
Brief mit gesetzlich gesicherter Zustellung erleichtert Unternehmen,
Behörden und Privatpersonen den schnellen Versand von vertraulichen
Dokumenten über das Internet.
Smarte Mobility für Verkehrsplanung und Logistik
Die Fahrzeughersteller entwickeln sich immer mehr zu
Mobilitätsdienstleistern. Wie nahtlos vernetzte Verkehrsströme und
die effiziente Aufbereitung der Datenmengen einen Kollaps auf den
Straßen verhindern können, demonstrierte die CeBIT 2012 mit neuen
ITK-Lösungen und Konzeptstudien. Diese Intelligenz ist vor allem in
der Logistikbranche gefragt, aber auch bei der Steuerung von
Ampelanlagen oder der Warnung vor Gefahren, beispielsweise nach einem
Unfall. Spezielle Auto-Apps, die für die Bedienung im Fahrzeug
optimiert sind, machen wichtige Infos auf einem Head-up-Display oder
dem Navi-Bildschirm im Cockpit sofort sichtbar. Vom Jahr 2015 an
sollen Neuwagen zudem einen Mobilfunkchip erhalten, über den der
Zugriff auf In-Car-Dienste und eine automatische Notruffunktion
möglich wird. Entsprechende Lösungen für die
Machine-to-Machine-(M2M)-Kommunikation waren auf der CeBIT schon in
Aktion zu sehen. Die entsprechenden "Global-SIM"-Karten, die
beispielsweise von Vodafone vorgestellt wurden, sollen eine
Lebensdauer von mindestens zehn Jahren haben und Temperaturen von
minus 40 bis plus 85 Grad Celsius schadlos überstehen.
Mobile Healthcare verbessert medizinische Behandlung
Alle wichtigen Patientendaten ohne Zeitverlust verfügbar zu haben
und per Fingerstreich mit ähnlichen Befunden abgleichen zu können -
diese Vision von Medizinern ist im Zeitalter von drahtlos vernetzten
Tablet-Computern zum Greifen nah. "Mobile Health" war deshalb auch
ein großer Trend auf der CeBIT 2012. Neben der besseren Behandlung
von Patienten in Kliniken boten die auf der CeBIT 2012 vorgestellten
Konzepte auch die Möglichkeit, notwendige Körperfunktionen über
Sensoren zu kontrollieren und die Ergebnisse per Smartphone-App an
den Hausarzt zu senden. Ergänzend präsentierte das "Health &
Vitality"-Forum die neuesten Entwicklungen in Sachen Wearable
Technologies.
Code_n: Mobile Avantgarde auf der CeBIT
In Halle 16 feierte die CeBIT in diesem Jahr eine vielbeachtete
Premiere: In kunstvoller Inszenierung wurden 50 vielversprechende
Ideen zum Thema "Shaping Mobile Life" gezeigt. Die Teilnehmer des
Innovationswettbewerbs Code_n demonstrierten in ungezwungener
Atmosphäre, was mit digitaler Technik machbar ist - beispielsweise
ein automatisierter Übersetzungsservice für Nachrichten auf sozialen
Netzwerkseiten oder ein Webtool, das den Wunsch nach einer
Live-Beratung in Online-Shops in die Realität umsetzen soll.
Live aus dem Labor: Zukunft zum Anfassen
Namhafte Forschungseinrichtungen wie die Fraunhofer Institute
gewährten den CeBIT-Besuchern einen Blick hinter die Kulissen ihrer
Arbeit. Die Exponate und Konzepte reichten vom malenden Roboter über
das hüpfende Lernen bis zur Echtzeit-Analyse eines Fußballspiels.
Ganz zu schweigen vom "Artguardian" für wertvolle Kunstschätze, der
mit unsichtbaren Sensoren die Temperatur, Feuchtigkeit und Bewegungen
vor Gemälden aufzeichnet - dank intelligenter IT jederzeit
kontrollierbar per Smartphone. Heute schon erleben, was morgen Stand
der Technik sein wird - dieses ehrgeizige Ziel erreichte die CeBIT
2012 wie kein anderes Messe-Event weltweit.
Pressekontakt:
Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Gabriele Dörries
Tel.: +49 511 89-31014
E-Mail: gabriele.doerries@messe.de
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