NRZ: Kommentar zu Norbert Röttgen von JAN JESSEN
Geschrieben am 16-03-2012 |
Essen (ots) - Vor einigen Tagen hat Norbert Röttgen das marode
Atomlager Asse in Niedersachsen besucht. Die Asse ist ein altes
Salzbergwerk. Unten, in 750 Meter Tiefe, begegnete Röttgen einem
Bergmann. Der Bergmann sagte: "Glück auf!". Röttgen antwortete:
"Guten Tag". Ein kleiner Lapsus, mag sein. Aber auch ein Indiz dafür,
dass es in den kommenden drei Monaten nicht einfach werden wird für
den Christdemokraten, der sich anschickt, Ministerpräsident von NRW
zu werden.
Kein Vertun: Norbert Röttgen ist blitzgescheit. Er kann druckreif
reden und klug analysieren. Und ehrgeizig ist er allemal. Aber
Volksnähe liegt ihm nicht. Das wird ihm zum Nachteil gereichen.
Nordrhein-Westfalen gewinnt man nicht mit messerscharfem Intellekt
und Ehrgeiz allein. Nordrhein-Westfalen gewinnt, wer die Hirne UND
die Herzen der Menschen erreicht. Landesvater kann man nicht spielen,
das merken die Leute. Zuletzt hat das Jürgen Rüttgers erfahren
müssen.
Vor allem aber muss man bei der Sache sein. Voll und ganz. Norbert
Röttgen signalisiert, dass NRW nur dann eine Option ist, wenn er auf
dem Chefsessel Platz nehmen kann. Damit tut er sich und seiner Partei
keinen Gefallen. Natürlich ist Horst Seehofers Empfehlung vergiftet,
Röttgen solle sich ohne Rückfahrkarte seiner Aufgabe als
CDU-Spitzenkandidat verschreiben; der CSU-Chef hat einige Rechnungen
mit dem smarten Merkel-Vertrauten offen. Es sei nur an den Streit um
die Atom-Laufzeitverlängerung vor zwei Jahren erinnert.
Aber in der Sache hat Seehofer recht: Röttgen muss sein Amt als
Bundesumweltminister niederlegen, wenn er an Rhein und Ruhr eine
Chance haben will. Das Problem: Wird Röttgen nicht Ministerpräsident
- und dafür spricht derzeit schon mangels realistischer
Bündnisoptionen einiges - wäre er dazu verdammt, fünf Jahre in
Düsseldorf die Oppositionsbank zu drücken. Das Berliner Spiel ginge
völlig an ihm vorbei. Bitter für einen, dem nachgesagt wird, sich
durchaus vorstellen zu können, irgendwann ins Kanzleramt einzuziehen.
Aber dieses Risiko muss Röttgen schon auf sich nehmen, wenn er in
NRW punkten will.
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion
Telefon: 0201/8042616
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
384499
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: zum Steiger-Award: Stuttgart (ots) - Ausgerechnet Schröder, der Ex-Kanzler. Wie wird
er jetzt Recep Tayyip Erdogan lobhudeln? Wenn er am Samstag dem
türkischen Premier den Steiger-Award überreicht, mit dem
"Gradlinigkeit, Offenheit, Toleranz und Menschlichkeit" gewürdigt
werden sollen. Es kann nur einen Grund für die Wahl dieses
Preisträgers geben: Die Veranstalter haben keine sinnvolle Verwendung
mehr für ihr glasumhülltes Kohlestückchen. Wer ein Quäntchen Ehre im
Leib verspürt, wird sich schwerlich als Nachfolger Erdogans mit
dieser preisverfallenen mehr...
- RNZ: Lindners Lage - Kommentar zur NRW-Wahl Heidelberg (ots) - Zumindest hat Lindner nichts zu verlieren. Er
übernimmt die Partei im Umfragetief von zwei Prozent. Schafft er den
unmöglich erscheinenden Einzug in den Landtag, ist er der Retter.
Scheitert er, hat es nicht an ihm gelegen - und er hat dennoch den
Chefposten im Land als neue Basis. Für die Partei ist die Lage noch
klarer: Wenn einem die Wiederbelebung gelingen kann, dann ihm.
Lindner wird großes mediales Interesse anziehen, programmatisch kann
er die eigene Klientel begeistern. Vor allem kann er es unbelastet
von mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Afghanistan Halle (ots) - Das Hin und Her straft die gesamte
Afghanistan-Rhetorik Lügen. Es gibt dort keine Demokratie, wie
versprochen. Es gibt keinen irgendwie funktionsfähigen Staat. Auch
die Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die Afghanen ist nichts
anderes als eine Floskel, weil es eine funktionierende Polizei und
Armee ebenfalls nicht gibt. Tatsächlich ist der Westen vor aller
Augen gescheitert, so wie einst die Russen in Afghanistan gescheitert
sind. Es ist sinnlos geworden, das noch zu bemänteln.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Lindner und FDP Halle (ots) - Die Liberalen fliegen am 13. Mai mit großer
Wahrscheinlichkeit aus dem Landtag - wie im Saarland und womöglich in
Schleswig-Holstein. Als geschlagener General hätte Lindner nur noch
die FDP-Fahne einrollen und mit Parteichef Philipp Rösler abdanken
können. Jetzt geht er als kleiner Leutnant in den Wahlkampf - getreu
dem Motto, "du hast keine Chance, also nutze sie." Lindner dürfte die
mickrigen Umfragewerte zumindest nach oben korrigieren. Er setzt auf
die Überlebensnotwendigkeit des politischen Liberalismus überhaupt: mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu alternativen Treibstoffen Halle (ots) - Die künftigen Biokraftstoffe, die aus Pflanzenresten
gewonnen werden, sind ein wahrer Fortschritt. Sie konkurrieren
nicht mehr mit Nahrungsmittel-Rohstoffen und sind für das Klima
besser als der bisherige Biosprit. Sie können aber nur einen Teil der
künftigen Mobilität sichern. Hohe Benzinpreise lassen sich so kaum
verhindern. Erdöl und Erdgas bleiben in den nächsten Jahrzehnten die
Antriebsstoffe der Weltwirtschaft. Durch neue Fördermethoden werden
die Energieträger - anders als vielfach prophezeit - nicht so schnell mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|