Weser-Kurier: Kommentar zur Windkraft-Branche
Geschrieben am 19-03-2012 |
Bremen (ots) - Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die
Energiewende stockt. Wie ernst es aber um einen der wichtigsten
Bausteine dieser Energiewende steht - die Offshore-Branche - scheint
noch nicht wirklich durchgedrungen zu sein. Die politische Diskussion
läuft in eine falsche Richtung. Natürlich ist der Ausbau der Netze
wichtig, natürlich klemmt es bei den Stromanschlüssen auf See,
natürlich ist es wichtig, neue Offshore-Häfen zu bauen. Aber: Was
nützen noch so viele Offshore-Häfen, Schwerlast-Kajen und
Strom-Trassen, wenn das Entscheidende fehlt? Und das sind die
Windparks draußen auf See. Darauf muss die Politik schauen. Sie darf
sich nicht blenden lassen von vielen schönen Projekten, die dort
bereits genehmigt sind. Sie muss fragen, welche Parks da draußen
eigentlich durchfinanziert sind. Die Antwort ist ernüchternd: kaum
einer. Das Risiko ist vielen Akteuren zu hoch. Dass mit Bard jetzt
ausgerechnet das Unternehmen Probleme bekommt, das momentan als
einziges in tieferen Stellen der Nordsee baut, dürfte die Skeptiker
bestätigen. Es sei kein Schicksalstag für Bard und keiner für die
Offshore-Branche insgesamt, hat Bard-Geschäftsführer Renneberg
gesagt. Das stimmt nur teilweise. Richtig ist, dass viele Probleme
bei Bard spezielle Probleme dieses Unternehmens sind. Aber Einiges
droht auch anderen. Bard geht die Arbeit aus. Warum? Ein Teil der
komplexen Antwort ist: Weil momentan keine Finanzierung für weitere
Windparks gestemmt werden kann. Aber die ist nötig, damit an Land
weitere Fundamente zusammengeschweißt, Gondeln vormontiert und Türme
gebaut werden können. Vor den Werken stapeln sich die Bauteile. Was
für den ersten Bard-Windpark gebraucht wird, ist fast fertig. Schon
jetzt wird Arbeit gestreckt. Die Politik muss erkennen, wie gefährdet
die Windkraft-Industrie ist. Es kann passieren, dass der
Insolvenzantrag des Zulieferers Siag und die Probleme bei Bard keine
Einzelfälle bleiben. Die Politik muss erkennen, wie gefährdet auch
ihre mit Steuergeld subventionierte Infrastruktur ist, wenn es nicht
schleunigst gelingt, weitere Windparks zu finanzieren. 100 Milliarden
Euro sollen für Projekte in Nord- und Ostsee notwendig sein. Doch die
Zeit der Goldgräberstimmung ist längst vorbei und die eine nüchterne
Frage bleibt: Wo sind diejenigen, die dieses Geld investieren? Diese
Frage muss schleunigst beantwortet werden. Viele Akteure haben keine
Zeit mehr.
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Produzierender Chefredakteur
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