Gefährliche Chemie aus der Waschtrommel / Greenpeace-Studie: Import-Textilien verschmutzen Gewässer in Deutschland
Geschrieben am 20-03-2012 |
Hamburg (ots) - Giftige und hormonell wirksame Chemikalien
gelangen auch durch die normale Haushaltswäsche in deutsche Gewässer.
Nach einer neuen Greenpeace-Untersuchung treten bis zu 94 Prozent der
Nonylphenolethoxylate (NPE) in Import-Textilien bei der ersten
Haushaltswäsche aus. Im Abwasser bildet sich aus NPE das Umweltgift
Nonylphenol (NP). Die Verwendung dieser Chemikalien ist in der EU
verboten oder stark eingeschränkt. "Modemarken machen ihre Kunden zu
unfreiwilligen Komplizen bei der weltweiten Wasserschmutzung", sagt
Manfred Santen, Chemieexperte von Greenpeace: "Die Branche muss ihre
Produktion endlich entgiften." Greenpeace engagiert sich mit der
Kampagne "Detox" für eine Textilproduktion ohne gefährliche
Chemikalien.
Für den aktuellen Report "Schmutzige Wäsche - Gefährliche Chemie
aus der Waschtrommel" hat Greenpeace Textilien von Abercrombie &
Fitch, Ralph Lauren, Calvin Klein und weiteren Modemarken aus elf
Ländern untersucht. Aus dem deutschen Handel stammt ein in China
gefertigtes Sport-Shirt von Li Ning mit dem dritthöchsten NPE-Gehalt
aller Proben. In den Herstellungsländern der getesteten Textilien -
China, Thailand, Vietnam, Sri Lanka, Philippinen und Türkei - ist der
Einsatz von NPE nicht geregelt. Diese werden zum Beispiel als Tenside
in Waschmitteln genutzt. Laut Umweltbundesamt sind Import-Textilien
die größte Quelle für NPE und NP in deutschen Gewässern. Kläranlagen
können die Einleitung nicht ausreichend verhindern.
Von der Waschmaschine in den Fluss: Jede neue Textilie setzt
Chemikalien frei
Für den Import von NPE-haltigen Textilien existieren in der EU
bisher keine Regelungen. Mit der jährlichen Einfuhr von 881 000
Tonnen Textilien nach Deutschland werden auch viele Tonnen NPE
mitgeliefert. Einige Modemarken wie H&M, Adidas, Puma und Nike haben
in betriebseigenen Regelungen 100 mg/kg NPE als Rückstandsmenge
festgelegt. Bei einem weltweiten Exportvolumen von 150 000 bis 200
000 Tonnen Textilien führt so allein H&M 15 bis 20 Tonnen NPE in
Absatzländer ein. "Die von den Firmen festgelegten Werte sind viel zu
hoch", sagt Santen: "Von der Herstellung bis zum Handel verteilt die
Textilindustrie weiterhin ihre Schadstoffe." Da nur vereinzelte
Firmen überhaupt Grenzwerte haben, geht Greenpeace davon aus, dass
die in hiesige Gewässer eingeleitete Menge NPE 88,1 Tonnen pro Jahr
weit übersteigt.
Einen Ausstieg aus der Produktion mit gefährlichen Chemikalien bis
zum Jahr 2020 haben bisher Nike, Adidas, Puma, Li Ning, H&M und C&A
zugesagt. Greenpeace fordert alle Markenhersteller auf, den Einsatz
von NPE in Produktionsprozessen bis zum Jahr 2013 zu beenden. Es sind
längst ungefährlichere Alternativen auf dem Markt.
In zwei vorangegangenen Berichten hatte Greenpeace aufgedeckt,
dass die internationale Textilindustrie die Trinkwasserdepots von
Millionen Menschen in China vergiftet. Eine breite Auswahl (78
Artikel) in Asien gefertigter Textilien ließ Greenpeace anschließend
auf NPE-Rückstände untersuchen. 14 dieser 78 Proben wurden für den
aktuellen Test in einer standardisierten Haushaltswäsche bei 40 Grad
gewaschen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Santen, Tel. Tel.
040-30618-255 oder 0151-1805 3387, oder Pressesprecherin Simone
Miller, Tel. 040-30618-343. Fotos erhalten Sie unter Tel.
040-30618-376, TV-Material zum Download vom FTP-Server unter 0175-589
1718. Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf Twitter:
http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
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