Börsen-Zeitung: Umplatzierer im Anmarsch, Kommentar zu Börsengängen von Walther Becker
Geschrieben am 21-03-2012 |
Frankfurt (ots) - Nach einer acht Monate langen Durststrecke bei
Börsengängen wächst das Interesse der Investoren wieder. Die
"Bazooka" der Europäischen Zentralbank sorgt für Liquidität, die auch
Aktienanleger mutiger macht. Die Rückkehr der US-Investoren, die
Mitte 2011 in Scharen aus Europa geflohen waren, und die seit
Jahresbeginn flott gelaufenen Sekundärplatzierungen lassen
Investmentbanker in Euphorie verfallen. Europas Staatsschuldenkrise
ist verdrängt. Damit sinkt die Volatilität. Und der Dax hat seit
Jahresbeginn gut 20% zugelegt. Die Bereitschaft, neue Emittenten
anzuschauen und zu zeichnen, wächst auch deshalb, weil
Vermögensverwalter mit ihrer Performance ins Hintertreffen geraten,
wenn sie die Cash-Positionen noch übergewichten. Der Markt offen,
Kapital verfügbar und Risikoappetit da: Wann also wenn nicht jetzt
losziehen?
Doch was passiert: Es gibt in ganz Europa nur zwei größere
Kaliber, die sich aus der Deckung gewagt haben, mit Erfolg ihre
Börsenpläne umsetzen und bei Investoren reüssieren. Der im
Asiengeschäft tätige Schweizer Handelskonzern DKSH hat Aktien am
oberen Rand der Preisspanne platziert. Der niederländische
Kabelnetzbetreiber Ziggo ist das erhöhte Volumen ebenfalls am oberen
Ende los geworden. Die Zürcher Transaktion spült den bisherigen
Eigentümern 680 Mill. Euro in die Kasse. Auch bei Ziggo - Volumen von
knapp 1 Mrd. Euro - geht es um eine reine Umplatzierung, offenbar
benötigen die Unternehmen keine frischen Mittel. So bleibt bei aller
Aufbruchstimmung am Markt für Börsengänge festzuhalten: Es gibt
gerade zwei größere Deals europaweit, und es füllen sich dort
Altgesellschafter die Taschen. Um einen Fuß in der Kapitalmarkttür zu
haben und Kasse zu machen, geht es auch bei Evonik, dem möglichen
Dax-Aspiranten, wenn sich denn die Alphatiere an Rhein und Ruhr auf
eine Struktur beim Großaktionär RAG-Stiftung einigen könnten. Für
Osram steht allein der Ausstieg von Siemens auf dem Programm. Die in
der Buy-out-Finanzierung steckende H.C. Starck benötigt eine
Kapitalspritze - wenn das Spezialchemieunternehmen nicht an der Börse
vorbei verkauft wird. Versicherer Talanx indes dürfte mit seinem
x-ten Anlauf eine Kapitalaufnahme wollen.
Unternehmen, die an die Börse streben, weil sie wachsen wollen und
dazu Mittel benötigen, sind in der Minderheit. Und das dürfte auch so
bleiben, denn das mögliche frische Blut für die Börse stammt vor
allem von Private Equity, wo es einen deutlichen "Hang-over" in den
Portfolios gibt. Den Fonds geht es um Ausstieg, nicht um Aufstockung.
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