Drogenpolitik - Dachverband substituierender Ärzte Deutschlands fordert: "Die Substitutionstherapie kann und muss sicherer werden!"
Geschrieben am 23-03-2012 |
Kiel (ots) - Nach dem tragischen Tod der elfjährigen Chantal in
Hamburg nach einer Überdosis Methadon ruft der der Dachverband
substituierender Ärzte Deutschlands e. V. (DSÄ) Suchtmediziner,
Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Behörden und die Politik zum
Handeln auf.
Am 16. Januar 2012 ist in Hamburg-Wilhelmsburg die elf Jahre alte
Chantal an einer tödlichen Überdosis Methadon gestorben. Das Kind
hatte die den heroinabhängigen Pflegeeltern verschriebenen Tabletten
aus Versehen eingenommen. Chantals tragischer Tod hat zu recht eine
Debatte über Kinder- und Jugendschutz, Behördenversagen und
Elternrechte ausgelöst - nicht aber über die Gefahren der
Ersatzstoffe, die Heroinabhängigen verschrieben werden. Dabei könnten
die tödlichen Risiken, die von Substitutionsmitteln für Menschen
ausgehen können, die nicht an Opiate gewöhnt sind, minimiert oder gar
verhindert werden.
Als erprobte und erwiesenermaßen wirkungsvolle Therapieform hat
sich die Substitutionsbehandlung bewährt. Patienten und Gesellschaft
profitieren davon gleichermaßen: Weniger Drogentote, Vermeidung von
Beschaffungskriminalität, Prävention von Hepatitis C und HIV, Schutz
des entstehenden Lebens bei Schwangeren und Wiedereingliederung ins
Arbeits- und Sozialleben werden dadurch ermöglicht. Die
Ersatzstoffpräparate - so genannte Substitute - fallen auf Grund
ihres Gefahrenpotenzials unter das Betäubungsmittelrecht. Methadon
ist in der Bundesrepublik noch immer der meist verschriebene
Ersatzstoff für Heroinsüchtige. Dabei gibt es alternative Substanzen,
die die gleiche suchtstillende Wirkung haben, aber nicht zum Tod
führen, wenn sie von Menschen eingenommen werden, die nicht an Opiate
gewöhnt sind. Würden diese Substanzen häufiger eingesetzt, wären
tödliche Unfälle wie der der kleinen Chantal vermeidbar.
Der Dachverband substituierender Ärzte Deutschlands e. V. sieht
deshalb Handlungsbedarf und fordert, die Rahmenbedingungen der
Substitution zu ändern. Aktuell bietet die gerade gestartete
Sechsundzwanzigste Verordnung zur Änderung
betäubungsmittelrechtlicher Vorschriften dazu eine Gelegenheit, die
die politisch Verantwortlichen nicht ungenutzt verstreichen lassen
sollten. Im Interesse der substituierenden Ärzte, substituierter
Patienten und deren Angehörigen müssen bestehende Gefahren zeitnah
minimiert werden.
Der Dachverband der substituierenden Ärzte Deutschlands e.V. setzt
sich regional und bundesweit für alle Belange der niedergelassenen
Substitutionsärzte ein. Dazu gehören die Qualität der Substitution,
die Rechtssicherheit für die substituierenden Ärzte sowie deren
angemessene Honorierung. Dabei steht der Verband in allen Fachfragen
in regem Kontakt zu anderen Disziplinen.
Pressekontakt:
Dachverband substituierender Ärzte Deutschlands e. V.,
Generalsekretär Dr. Ingo Rempel, Hasseldieksdammer Weg 29, 24114
Kiel, Tel.: +49 151 42505006, E-Mail: doc.rempel@gmx.de
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