Mindener Tageblatt: Kommentar zu: Warnstreiks legen Flughäfen lahm /
Asymmetrischer Konflikt
Geschrieben am 27-03-2012 |
Minden (ots) - Verdi lässt die Muskeln spielen und legt zur
Einstimmung auf die nächste Verhandlungs(?)runde mal eben große Teile
des Flugverkehrs in Deutschland lahm. Immerhin mussten diesmal die
Flugpassagiere leiden, nicht Nahverkehrsnutzer oder Kita-Eltern. Der
wirtschaftliche Schaden dürfte locker in die Millionen gehen. Kann
man hier noch von Warnstreiks sprechen? Auch vor dem Hintergrund,
dass die von den Arbeitskampfmaßnahmen und deren wirtschaftlichen
Folgen Betroffenen - gestern die Fluggäste, vor allem aber die
Luftfahrtunternehmen - überhaupt nicht Teil des Tarifkonflikts sind,
sondern lediglich die unfreiwilligen Mittel zum Zweck des
Druckaufbaus? Wenn das "Warnstreiks" sind, wie soll dann erst der
reguläre Erzwingungsstreik aussehen? Die neuerliche
Machtdemonstration der Gewerkschaft wird ihren Eindruck auf die
Verhandlungspartner nicht verfehlt haben. Die wissen zudem, dass der
auf Arbeitnehmerseite inzwischen verfestigte Erwartungshorizont
allemal für ein klares Urabstimmungsergebnis sorgen würde - das im
öffentlichen Dienst ohnehin weitgehend frei von wirtschaftlichen
Nöten zustande zu kommen pflegt. Abschlüsse schlagen eben 1:1 in den
öffentlichen Haushalten durch. Deren Refinanzierung ist für die auf
Arbeitgeberseite verhandelnden Vertreter der Steuerzahler zwar eine
theoretisch im Auge zu behaltende Verpflichtung. Doch in der Praxis
wiegt die Furcht vor flächendeckend Unmut stiftenden
Arbeitskampfmaßnahmen schwerer. Zumal die Fordernden durchaus auf
Sympathie der Bürger zählen dürfen. Dass es eben die sind, die am
Ende die Zeche zu zahlen haben - mittels höherer Schulden, höherer
Gebühren oder noch drastischerer Leistungseinschnitte - blenden alle
Beteiligten aus. Tarifkonflikte im öffentlichen Dienst sind
unvermeidlich asymmetrisch. Der gestrige Warnstreik hat das einmal
mehr gezeigt.
Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
386389
weitere Artikel:
- DER STANDARD-Kommentar: "Eine feine Jagdgesellschaft" von Michael
Völker Politiker müssen Anstand zeigen, manche müssen ihn erst lernen
// Ausgabe vom 28.03.2012
Wien (ots) - Günther Platter führt gerade anschaulich vor, wie
leicht es in Österreich ist, sich die Gunst eines Politikers zu
erkaufen. 2000 Euro für den Abschuss einer Gams, 900 für einen
Rehbock, 1500 für einen Vierzehnender oder, wenn es auch einmal was
Kleineres sein darf, 290 Euro für ein Murmeltier. Wenn es stimmt, was
kolportiert wird, dann hat Platter bei sieben Jagden immerhin sechs
Tiere erlegt. Er selbst nimmt ja keine Stellung dazu, mehr...
- Frankfurter Rundschau: Kommentar zum Nuklearen Sicherheitsgipfel in Südkorea Frankfurt (ots) - Die Atommächte wollen die Gefährdung, die von
ihren Atomwaffen für den Weltfrieden und die Sicherheit ausgehen,
einfach nicht einsehen. Sie verweisen lieber auf die Gefahr, die von
vagabundierenden spaltbaren Materialien ausgeht. So virulent diese
Gefahr sein mag, sich auf sie zu beschränken, greift zu kurz.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Kira Frenk
Telefon: 069/2199-3386 mehr...
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zum Papst in Kuba Frankfurt/Oder (ots) - In dem einst gespannten Verhältnis zwischen
dem Vatikan und Kuba hat sich viel getan - mehr Freiräume für die
Kirche sowie Duldung ihres Engagements für zahlreiche Dissidenten. Im
Gegenzug verzichtet der Vatikan auf politische Konfrontation und
verurteilt regelmäßig die in der Tat unverhältnismäßigen Folgen des
US-Embargos für die Bevölkerung. Doch mit dieser Annäherung wandelt
Kubas Kirche auch auf schmalem Grat - viele Dissidenten misstrauen
mittlerweile dem hohen Klerus. Und wenn der Papst nun seine Hilfe mehr...
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zu den Euro-Rettungsschirmen Frankfurt/Oder (ots) - Die Summen werden immer gigantischer: 200,
500, 700 Milliarden Euro oder gar eine Billion. Darf es denn nicht
noch mehr sein? Und wer überblickt das noch in allen Konsequenzen?
Die EU-Staaten haben sich mit ihrer gemeinsamen Währung in einer
Weise aneinandergekettet, deren Tragweite sie in der Krise erst
selbst erlernen - nach und nach, auf Gedeih und Verderb.
Alternativen? Die gibt es natürlich, wie immer. Die Konsequenzen
allerdings wären vermutlich noch riskanter: Griechenland wäre schon
kollabiert. Portugal mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar zur Pflegereform der Koalition Bremen (ots) - Der Reformbedarf ist groß, der Reformwille eher
schwach. Lag die Zahl der Pflegebedürftigen 1995 noch bei 1,7 sind es
inzwischen bereits 2,4 Millionen, Tendenz steigend. Bei stetig
sinkender Bevölkerungszahl wird die Betreuung der Pflegebedürftigen
zu einem immer größeren Problem - finanziell und personell. Dafür,
darin sind sich die Experten einig, müsste schon jetzt Vorsorge
getroffen werden. Mit einer umfassenden Reform, die sowohl die
Leistungen für die zu Pflegenden an deren Bedürfnisse anpasst,
Prävention und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|