Helaba erzielt mit 492 Mio. Euro ihr bisher bestes Konzernergebnis
Geschrieben am 29-03-2012 |
Frankfurt am Main (ots) -
Mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 492 Mio. Euro
hat die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen ihre Planziele und ihr
Vorjahresergebnis (398 Mio. Euro) übertroffen sowie ihre
Ergebnisprognose bestätigt. Hans-Dieter Brenner, Vorsitzender des
Vorstands, zeigte sich zufrieden: "Dies ist das beste Ergebnis nicht
nur seit Einführung der IFRS-Rechnungslegung im Jahr 2007, sondern
überdies das höchste jemals erreichte Jahresergebnis der Helaba. Nach
Steuern hat das Konzernergebnis um 99 Mio. Euro auf 397 Mio. Euro
zugelegt. Das kann sich sehen lassen und erfüllt uns mit
Zufriedenheit."
Extrem volatil entwickelte sich das Handelsergebnis. Nach einem
hervorragenden ersten Halbjahr (173 Mio. Euro) drehte es insbesondere
im vierten Quartal aufgrund der Verschärfung der Schuldenkrise und
der damit verbundenen Spread-Ausweitungen ins Negative, um am Ende
bei minus 44 Mio. Euro auszulaufen. Das Handelsergebnis wurde durch
gegenläufige positive Bewertungseffekte aus den Bankbuchderivaten
überkompensiert. Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen/Derivaten
stieg um 287 Mio. Euro auf 292 Mio. Euro. Brenner: "Als gesichert
lässt sich festhalten, dass die Achterbahnfahrt der Finanzmärkte die
Banksteuerung 2011 vor extreme Herausforderungen gestellt hat."
Verlässlichkeit, Handlungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit sind
für Brenner die Basis für das gute Ergebnis. Er macht dies
insbesondere an fünf Punkten fest.
1. Die Bank ist dank ihres nachhaltigen, auf Kunden ausgerichteten
Geschäftsmodells auch in Zeiten turbulenter Märkte in der Lage, auf
einem stabilen aufwärts gerichteten Ergebnispfad zu bleiben. Trotz
gesunkener Bilanzsumme haben Zins- und Provisionsüberschuss zugelegt.
2. Auch im Jahr 2011 erzielte die Helaba ein Ergebnis, das die
Bedienung aller Nachrangmittel, die Dotierung der Gewinnrücklagen zur
Stärkung des Kernkapitals und den Ausweis eines Bilanzgewinnes
erlaubt. Die Träger erhalten unverändert eine Dividende von 8
Prozent.
3. Die Steuerung der Bank war auch im Jahr 2011 neben der
Erzielung deutlich höherer Erträge auf eine weitere Stärkung des
Eigenkapitals ausgerichtet. Die Kernkapitalquote des Konzerns
erreichte 10,3 Prozent nach Feststellung des Jahresabschlusses und
die Gesamtkennziffer 15,3 Prozent. Mit der zum Jahresende erfolgten
"Härtung" der stillen Einlagen des Landes Hessen in Höhe von 1,9 Mrd.
Euro in Kapitaleinlagen des Landes Hessen erfüllt die Helaba sowohl
die Anforderungen von Basel III als auch die Kriterien der EBA für
hartes Kernkapital.
4. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern hat sich von 7,9
Prozent auf 9,2 Prozent verbessert. Die Cost-Income-Ratio sank von
61,0 auf 56,6 Prozent. Die aufsichtsrechtlichen Risikoaktiva liegen -
trotz der zum Jahresende erhöhten Unterlegungspflichten für
Handelsgeschäfte und verbriefte Positionen ¬- konstant bei 57,3 Mrd.
Euro.
5. Die Helaba gehört aufgrund ihrer robusten Verfassung zu den
Kreditinstituten mit den höchsten Bonitätseinstufungen. Die
Rating-Aktionen des letzten Jahres haben den Zugang der Bank zu den
Refinanzierungsmärkten und auch die Refinanzierungskosten nicht
beeinflusst. Brenner: "Aus meiner Sicht sollte das erneut gute
Konzernergebnis dazu beitragen, dass sich unsere Rating-Position
gegenüber maßgeblichen Wettbewerbern verbessert."
Wesentliche Elemente des Konzernabschlusses
Bilanz
Die Konzernbilanzsumme der Helaba nahm im Geschäftsjahr 2011 um
1,4 Prozent auf 164,0 Mrd. Euro ab. Der Rückgang der Bilanzsumme ist
auf außerplanmäßige Tilgungen von Kundenforderungen und die gezielte
Reduzierung der Handelsaktiva zurückzuführen. Das Geschäftsvolumen
nahm um 3,4 Prozent ab auf 186,6 Mrd. Euro.
Trotz eines deutlichen Anstiegs der Neugeschäftsabschlüsse sind
die Forderungen an Kunden auf 84,0 Mrd. Euro gesunken. Hier wirkten
sich außerplanmäßige Tilgungen von Kunden und die Substitution von
Bankkrediten durch Anleiheemissionen aufgrund des günstigen
Kapitalmarktumfelds aus. Der Anteil der Kundenforderungen an der
Bilanzsumme beträgt 51,2 Prozent.
Im Kreditgeschäft mit Kunden wurde im mittel- und langfristigen
Neugeschäft der Helaba - unter Einschluss der Prolongationen - ein
über dem Planwert liegendes Abschlussvolumen von 14,4 Mrd. Euro
erreicht. Davon entfielen 6,7 Mrd. Euro auf das
Immobilienfinanzierungsgeschäft, 4,1 Mrd. Euro auf das Corporate
Finance-Geschäft, jeweils 1 Mrd. Euro auf das Sparkassengeschäft und
das Kommunalgeschäft sowie 0,9 Mrd. Euro auf die Frankfurter
Sparkasse. Brenner: "Die Helaba gehörte damit abermals zu den Banken,
die auch in schwierigen Marktphasen ihren Kunden umfassend zur
Verfügung standen."
Die Mittel zur Finanzierung dieses Neugeschäftes konnte die Helaba
aufgrund des Vertrauens der Investoren, der soliden
Geschäftsentwicklung und des guten Ratings zu wettbewerbsfähigen
Konditionen und mit einer gut diversifizierten Struktur am Markt
beschaffen. Die mittel- und langfristige Mittelaufnahme betrug 12
Mrd. Euro. Davon entfielen 9 Mrd. Euro auf ungedeckte Emissionen und
3 Mrd. Euro auf Pfandbriefemissionen, darunter erstmals in USD
denominierte öffentliche Pfandbriefe. Der Absatz von
Retail-Emissionen lag mit 2,3 Mrd. Euro ebenfalls deutlich über dem
Vorjahresniveau.
Gewinn- und Verlustrechnung
Für die gegenüber dem Vorjahr nochmals verbesserte Ertragslage
macht Dr. Detlef Hosemann, Finanzvorstand der Helaba, drei Gründe
geltend. Erstens haben Zins- und Provisionsüberschuss zugelegt,
obwohl die Bilanzsumme und das Geschäftsvolumen gesunken sind.
Zweitens liegt die Risikovorsorge unter dem Vorjahreswert. Drittens
haben sich das Handelsergebnis und das Ergebnis aus
Sicherungszusammenhängen Derivaten aufgrund der Fair-Value-Bewertung
ausgeglichen.
Der Zinsüberschuss liegt mit über 1 Mrd. Euro um 5 Prozent über
dem Vorjahresniveau. Über ein Viertel des Zinsüberschusses entfällt
auf das Retail-Geschäft der Frankfurter Sparkasse.
Die Risikovorsorge befindet sich mit 273 Mio. Euro leicht unter
dem Vorjahreswert. Davon betrifft ein Betrag von 179 Mio. Euro
Einzelwertberichtigungen mit konkreter Ausfallgefährdung. Für
Engagements, bei denen keine Ausfallkriterien vorliegen, haben wir
die Portfoliowertberichtigung um rund 80 Mio. Euro erhöht. Hierbei
wurde auch ein auskömmlicher Vorsorgepuffer für unerwartete Ausfälle
gebildet.
Der Provisionsüberschuss wurde in 2011 von 249 auf 254 Mio. Euro
erhöht. Wie in den Vorjahren ist der Provisionsüberschuss ein sehr
stabiler Teil der operativen Erträge.
Das Handelsergebnis liegt bei minus 44 Mio. Euro. Im
Halbjahresabschluss hatte die Helaba noch 173 Mio. Euro ausgewiesen.
Im Falle einer nachhaltigen Beruhigung der Märkte ist für 2012
aufgrund von Wertaufholungen mit einem deutlich positiven
Handelsergebnis zu rechnen.
Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und Derivaten ist um 287
auf 292 Mio. Euro gestiegen. Dieser starke Anstieg ist wesentlich
auf die durch IFRS vorgegebene Berücksichtigung der
Liquiditätskomponente von Fremdwährungen im Rahmen der
Derivatebewertung zurückzuführen.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen inklusive der at-Equity-bewerteten
Unternehmen hat sich mit minus 16 Mio. Euro leicht verbessert. Die
Abschreibungen betreffen insbesondere griechische Staatsanleihen in
Höhe von 58 Mio. Euro und die indirekt über die Frankfurter Sparkasse
gehaltenen Anteile an der Landesbank Berlin.
Das sonstige betriebliche Ergebnis ist von 357 auf 209 Mio. Euro
deutlich gesunken. Dies liegt ausschließlich an der Entkonsolidierung
der HANNOVER LEASING, die im Vorjahr noch voll konsolidiert wurde.
Auch der Rückgang des Verwaltungsaufwands von 1,1 Mrd. Euro auf
knapp unter 1 Mrd. Euro ist auf die Entkonsolidierung der HANNOVER
LEASING zum Jahresende 2011 zurückzuführen. Auf Basis bereinigter
Zahlen ist der Personalaufwand mit 513 Mio. Euro nahezu konstant
geblieben. Der Sachaufwand hat sich auf bereinigter Basis von 428
Mio. Euro auf 484 Mio. Euro erhöht. Die Steigerung ist im
Wesentlichen durch die Bankenabgabe von rund 31 Mio. Euro bedingt.
Das Konzernergebnis vor Steuern beträgt 492 Mio. Euro, nach 398
Mio. Euro im Vorjahr. Nach Berücksichtigung der Ertragsteuern von 95
Mio. Euro hat die Helaba ein Konzernergebnis von 397 Mio. Euro
erzielt.
Hosemann kommt zu einer positiven Bewertung des Ergebnisses: "Auch
im Jahr 2011 hat die Helaba gezeigt, dass sie in einem schwierigen
und volatilen Marktumfeld konstant gute Erträge erwirtschaftet. Die
Fair-Value-Effekte der IFRS-Rechnungslegung lassen sich nicht immer
aussteuern. Viel wichtiger ist jedoch die Konstanz der Ergebnisse aus
dem operativen Kundengeschäft, die sich über Jahre nachhaltig positiv
entwickelt haben."
Verändertes regulatorischen Umfeldes erzwingt Anpassungsmaßnahmen
Die neuen internationalen aufsichtsrechtlichen und regulatorischen
Rahmenbedingungen und die Härtung der stillen Einlagen des Landes
Hessen in Basel III-fähige Kapitaleinlagen führen bei der Helaba
zukünftig zu deutlich höheren Kosten für Eigenkapital und Liquidität.
Gleichzeitig verändern sich die Risiko-/Ertragsprofile von
Einzelgeschäften und ganzen Geschäftsfeldern. Brenner: "Die
Konsequenzen für den Wettbewerb und die Profitabilität im
Bankensektor sind erheblich und zwingen uns zum Gegensteuern." Die
Bank wird diesen Herausforderungen mit Anpassungsmaßnahmen im
Geschäftsportfolio und einer weiteren Kostenoptimierung begegnen. Die
notwendige Optimierung der Geschäftsprozesse wird in den nächsten
vier Jahren mit dem Abbau von Planstellen einhergehen. Brenner: "Mit
diesen Maßnahmen, die uns durch die Veränderung der regulatorischen
Rahmenbedingungen aufgezwungen werden und zu denen es daher keine
Alternative gibt, stärken wir die Zukunftsfähigkeit der Helaba. Ich
will aber nicht verschweigen, dass damit auch gravierende Einschnitte
verbunden sind."
NRW-Verbundbank - Chance zur strategischen Weiterentwicklung
Nach einem erfolgreichen Abschluss der laufenden Gespräche
beabsichtigt die Helaba, zum 1. Juli 2012 das bisherige
Verbundgeschäft der WestLB mit den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
zu übernehmen. Die Bilanzsumme der Verbundbank beträgt rund 40 Mrd.
Euro bei gut 8 Mrd. Euro risikogewichteten Aktiva, 1 Mrd. Euro
Eigenkapital und rund 400 Beschäftigten. Es ist vereinbart, dass die
Verbundbank zum Unternehmenswert von Null auf die Helaba übertragen
wird und die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen, vertreten durch ihre
beiden Verbände, in den Trägerkreis der Helaba eintreten. Brenner:
"Diese Weichenstellung begleitet im Erfolgsfall unseren Weg zur
konsequenten Weiterentwicklung unseres strategischen
Geschäftsmodells. Wir tun alles, um die Transaktion zum Erfolg zu
führen. Ich will aber nicht kleinreden, dass auch noch Hindernisse zu
überwinden sind."
Ausblick
Die deutsche Wirtschaft wird ihre derzeitige Seitwärtsbewegung
beenden und im Frühjahr wieder auf einen moderaten Wachstumskurs
einschwenken. Die Zinsen werden sich weiter auf niedrigem Niveau
bewegen. Brenner: "Die Ergebnisentwicklung in den ersten drei Monaten
des Geschäftsjahres 2012 stimmt mich optimistisch, dass wir auf einem
guten Weg sind, unsere ehrgeizigen Ertragsziele zu erreichen und in
2012 ein ähnlich gutes Ergebnis wie in diesem Jahr zu erwirtschaften.
Pressekontakt:
Wolfgang Kuß
Presse und Kommunikation
Helaba
Landesbank Hessen-Thüringen
Girozentrale
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt
Tel.: 069/9132-2877
Fax: 069/9132-4335
e-mail: wolfgang.kuss@helaba.de
Internet: www.helaba.de
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