Margot Honecker gibt erstes TV-Interview seit mehr als 20 Jahren: NDR-Dokumentarfilm "Der Sturz - Honeckers Ende"
Geschrieben am 30-03-2012 |
Hamburg (ots) - Seit mehr als zwei Jahrzehnten hat Margot
Honecker, einst mächtigste Frau der DDR, Volksbildungsministerin und
Gattin des letzten Diktators auf deutschem Boden, kein
Fernsehinterview gegeben. Erstmals stellt sich die heute 84 Jährige
nun den Fragen des vielfach ausgezeichneten Dokumentarfilmers Eric
Friedler ("Aghet - Ein Völkermord", "Das Schweigen der Quandts") und
spricht in dem 90-minütigen NDR Dokumentarfilm "Der Sturz - Honeckers
Ende" offen über das Ende der DDR, über Verrat, Intrigen und
Verbrechen der DDR-Diktatur.
Anlass, sich etwa für das Agieren der Stasi oder für die
Mauertoten zu entschuldigen, sieht die umstrittene Rentnerin weder
für sich noch für die DDR-Führung. So bezeichnet sie den Tod
derjenigen, die in die Freiheit fliehen wollten und erschossen
wurden, als "Dummheit". Wörtlich sagt sie: "Es lässt einen nicht
ruhig, wenn ein junger Mensch auf diese Weise ums Leben kommt. Man
hat sich vor allem auch immer gefragt: Wieso hat er das riskiert?
Warum? Denn das braucht ja nicht sein. Der brauchte ja nicht über die
Mauer zu klettern. Diese Dummheit mit dem Leben zu bezahlen, das ist
schon bitter."
Die Staatssicherheit sieht Margot Honecker als legitime
Notwendigkeit, die Tausende politischer Häftlinge der DDR bezeichnet
sie schlicht als kriminell. Bis heute traumatisierte Opfer, die als
Jugendliche in geschlossenen Jugendwerkhöfen unter Isolationshaft und
Psychoterror litten, sind für sie "bezahlte Banditen", während sie
den Vorwurf der Zwangsadoption von Kindern politischer Gegner
kategorisch ablehnt: "Es gab keine Zwangsadoption."
Sie rechnet mit ehemaligen Genossen wie Egon Krenz oder Hans
Modrow ab, wirft ihnen Verrat an der DDR vor: "Es tut mir leid, dass
sie sich so geirrt haben." Margot Honeckers Aussagen sind Teil von
Eric Friedlers komplex strukturiertem Dokumentarfilm "Der Sturz -
Honeckers Ende". Aus zahlreichen Interviews und
Original-Filmausschnitten entsteht ein umfassendes Bild der letzten
Tage des einstigen ersten Mannes der DDR, der wie kaum ein anderer
das sozialistische Deutschland prägte. Der Film analysiert mit einer
Vielzahl hochkarätiger internationaler und nationaler
Zeitzeugen-Interviews, darunter mit Helmut Schmidt, Wolfgang
Schäuble, Michael Gorbatschow, Eduard Schewardnazse, Gregor Gysi,
Manfred Stolpe u.v.m., aber auch mit Opfern des DDR-Unrechtsregimes
Aufstieg und Fall dieses widersprüchlichen deutschen Politikers. Am
25. August 2012 wäre Erich Honecker 100 Jahre alt geworden.
Sendetermin: Montag, 2. April, 21.00 Uhr, Das Erste
30. März 2012
Pressekontakt:
NDR / Das Erste
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
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