Neues Deutschland: Zum Tarifabschluss im öffentlichen Dienst
Geschrieben am 01-04-2012 |
Berlin (ots) - Bundesinnenminister Friedrich sieht mit dem
Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst die »Schmerzgrenze« der
öffentlichen Haushalte erreicht. Die Gegenseite zeigt sich zufrieden,
dass der Anschluss an die allgemeine Lohnentwicklung gewahrt sei.
Rituale. Sicher können die Gewerkschaften von einem Erfolg sprechen.
Sie haben eine spürbare Lohnerhöhung durchgesetzt. Zugleich mussten
sie hinnehmen, dass der gestaffelte Anstieg nicht binnen eines Jahres
erfolgt, sondern über zwei Jahre gestreckt wird. Und tatsächlich
bitter ist es, dass untere Gehaltsgruppen nicht in gleicher Weise wie
obere am ausgehandelten Zuwachs teilhaben - statt der wenigstens
verlangten 200 Euro monatlich erhält der Geringverdiener den
kleinsten, der Besserverdienende den größten Aufschlag. Der
Tarifabschluss ist damit typisch. Spiegel einer zunehmenden Akzeptanz
sozialer Spaltung. Aber auch der überdurchschnittlichen Belastung der
Kommunen, die die Lohnsteigerung jetzt verkraften müssen. Kein
Zweifel, dass dies ein ernstes Problem ist. Die Anbetung des Sparens
als einziges Mittel zur Gesundung öffentlicher Haushalte bringt die
öffentlichen Arbeitgeber aber nur folgerichtig immer wieder an die
Grenzen ihrer finanziellen Handlungsfähigkeit. Dass dies nicht zu
ändern ist, gehört zu den scheinbaren Gewissheiten unserer Zeit. Zu
Unrecht. Ein Perspektivwechsel kann Einsichten befördern. Auch
erzwungenermaßen. Wie der überraschende Druck der Streiks in den
letzten Wochen gezeigt hat.
Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
387382
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Tarife im öffentlichen Dienst Halle (ots) - Das ist ein erfreuliches Ergebnis, weil es zeigt,
dass ein Umdenken bei den Arbeitgebern von Bund und Kommunen
stattgefunden hat. Seit der Wiedervereinigung wurde im öffentlichen
Dienst gespart: Die Tariflöhne stiegen geringer an als in der
Gesamtwirtschaft, Personal wurde drastisch abgebaut. So konnte es
nicht weitergehen. Nicht nur muss der Staat sein Image als
Arbeitgeber aufpolieren, damit er die Personalverluste der kommenden
Jahre kompensieren kann. Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht sind
höhere Löhne sinnvoll. mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Unprofessionell Regensburg (ots) - Von Ulrich Krökel
Es ist schon sonderbar, dass die Bundesregierung offen über die
Verhandlungen mit der Ukraine im Fall Timoschenko Auskunft gibt.
Üblicherweise werden derlei Dinge über diplomatische Geheimkanäle
abgewickelt, wenn sie erfolgreich sein sollen. Womöglich sah sich
Berlin zu dem Eingeständnis gezwungen, weil die ukrainische Justiz
das Thema an die große Glocke hängt. Auch deshalb spricht alles
dafür, dass es sich bei den Timoschenko-Spekulationen um eine
Propaganda-Show des Janukowitsch-Regimes mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Wichtiger Brückenkopf Regensburg (ots) - Von Jochen Wittmann
Jorge Luis Borges, der argentinische Schriftsteller, verglich
einmal den Falkland-Krieg mit dem Streit zweier Kahlköpfe um einen
Kamm. Alexander Haig, der damalige amerikanische Außenminister unter
Ronald Reagan, konnte nicht begreifen, warum irgendjemand wegen eines
"vergessenen Pickels am Hintern der Weltgeschichte" zu den Waffen
greifen wollte. Der letzte Kolonialkrieg, den sich Großbritannien vor
30 Jahren leistete, kostete über 900 Menschen das Leben. War er es
wert? Die Briten sind mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Schweiz Halle (ots) - Kein Zufall, dass die Eskalation zu einem Zeitpunkt
stattfindet, da der Abschluss eines Steuerabkommens beider Länder auf
der Kippe steht. Weil der Vertrag eine eher milde Abgeltung für das
Parken deutscher Vermögen außerhalb des heimischen Fiskus vorsieht,
verweigern die rot und grün regierten Länder ihm im Bundesrat ihre
Zustimmung. Die verfolgten Verfolger stammen aus NRW, einem der
Neinsager-Länder. Da muss schon sehr naiv sein, wer die Darstellung
glaubt, es sei die unabhängige Schweizer Justiz unabhängig von mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Die Koalition funktioniert nur noch aus Prinzip Regensburg (ots) - Von Reinhard Zweigler
Derzeit gilt bei Schwarz-Gelb offenbar das Motto: Augen zu und
durch. Der überraschend schnell gefundene Tarifabschluss im
öffentlichen Dienst ist danach zustande gekommen. Und genau so sollen
andere Projekte durchgezogen werden, etwa das von der CSU-Spitze mit
Klauen und Zähnen verteidigte Betreuungsgeld. Mit Augen zu und durch
wollen die widerstreitenden Koalitionäre auch andere Reizthemen
erledigen und etwa die ungeliebte Praxisgebühr und den
Solidaritätszuschlag nicht abschaffen oder mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|