Jugendschutzprogramme: KJM-Vorsitzender wünscht sich herstellerseitige Vorinstallation
Geschrieben am 02-04-2012 |
München (ots) - Anerkannte Jugendschutzprogramme sind ein erster
Schritt zu mehr Jugendschutz im Internet - das war das Fazit einer
Veranstaltung der Kommission für Jugendschutz (KJM) am vergangenen
Freitag. Zwei Monate nach der Anerkennung unter Auflagen der
Jugendschutzprogramme des Vereins JusProg und der Deutschen Telekom
hatte die KJM im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Fragen am Freitag"
unter dem Motto "Jugendschutzprogramme - Land in Sicht?"
Verantwortliche zur Diskussion gebeten.
Die Herausforderungen in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit, die
Beseitigung von Defiziten und die größtmögliche Verbreitung stellte
Verena Weigand, die Leiterin der KJM-Stabsstelle und Moderatorin der
Veranstaltung, in den Mittelpunkt der Diskussion. Der KJM-Vorsitzende
Siegfried Schneider setzte in Bezug auf eine schnellstmögliche
Verbreitung der Schutzoption auch auf die Verantwortung der
Hersteller: "Ich halte es für notwendig, dass die Software bereits
von den Herstellern vorinstalliert wird. Eltern müssen sie dann
bewusst deaktivieren, statt sie wie derzeit bewusst zu aktivieren.
Für mich ist die herstellerseitige Installation von
Jugendschutzprogrammen der entscheidende Schritt für einen Erfolg der
Schutzoption." Eine Werbekampagne allein reiche nicht aus.
Diesen Wunsch unterstützte Katharina Geiger, die Geschäftsführerin
des deutschen Evangelischen Frauenbundes, Landesverband Bayern. Zwar
sei durch die Anerkennung der beiden Jugendschutzprogramme ein erster
Schritt getan. Doch ihr Erfolg hänge davon ab, ob und wie sie sich
verbreiten: "Verbreiten sie sich nicht genügend, sind
Jugendschutzprogramme so etwas wie ein gefälschtes Alibi und mehr
oder weniger wirkungslos. Eine herstellerseitige Vorinstallation
würde auch Eltern, die sich nicht von allein mit dem Thema
beschäftigen, zur Auseinandersetzung mit der Schutzoption zwingen."
Die positive Grundhaltung von Eltern gegenüber
Jugendschutzprogrammen ist laut Felix Barckhausen, Referatsleiter
"Jugend und Medien" am Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Umwelt, bereits vorhanden. Dazu müsse nun die praktische
Erfahrung kommen. In dem Zusammenhang berichtete er über eine
Kampagne, die auf Initiative der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz in
Kooperation mit dem Bund, den Ländern, Jugendschutz-Institutionen und
Unternehmen für technischen Jugendschutz im Internet werben soll. Das
Ziel, so Barckhausen: "Die Auseinandersetzung mit der
Jugendschutz-Software muss so selbstverständlich werden wie sie es
mit dem Virenschutz heute schon ist."
Das wünschen sich auch die Anbieter von Jugendschutzprogrammen.
Thomas Schiemann, Referent der Politischen Interessenvertretung der
Deutschen Telekom: "Jetzt geht es darum, die Gesellschaft für das
Thema zu sensibilisieren und in die Usability zu investieren." Er
kündigte an: "Die Telekom beschäftigt sich mit einer mobilen Lösung.
Dazu müssen wir auch mit Endgeräte-Herstellern ins Gespräch kommen."
Stefan Schellenberg, Gründer des Vereins JusProg, betonte, dass sich
bereits in der kurzen Zeit seit Februar bei JusProg einiges in Sachen
Weiterentwicklung getan habe. "Die Anerkennung der Software durch die
KJM war ein wichtiger Impuls." Seine Überzeugung: "Der Hauptansatz
einer Verbreitungskampagne muss die Elterninformation, nicht die
Vorinstallation sein."
"Es ist Land in Sicht, aber es gibt noch jede Menge Klippen zu
umschiffen", so fasste der Leiter von jugendschutz.net, Friedemann
Schindler, den Stand der Dinge in Sachen Jugend-schutzprogramme
zusammen. Er forderte: "Die Anbieter müssen intensiv in die
Verfügbarkeit auf allen Plattformen einsteigen." Außerdem ginge es
darum, die "Blacklists intelligent weiterzuentwickeln". Möglichst
viele Jugendschutzprogramme anzuerkennen, sei dagegen weniger
zielführend. Denn verschiedene Jugendschutzprogramme hätten zwar
unterschiedliche Verpackungen, aber - nicht zuletzt durch die
Kriterien der KJM - weitgehend ähnliche Inhalte.
Pressekontakt:
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Leiterin der
KJM-Stabsstelle, Verena Weigand, Tel. 089/63808-262 oder E-Mail
stabsstelle@kjm-online.de.
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
387576
weitere Artikel:
- GKV-Überschüsse in die Versorgung stecken / Kürzungen aus GKV-Finanzierungsgesetz zurücknehmen Berlin (ots) - Angesichts der enormen Überschüsse im GKV-System
fordern die Vertragszahnärzte in Deutschland, unverzüglich die
Kostendämpfungsmaßnahmen zurückzunehmen, die mit dem
GKV-Finanzierungsgesetz 2011 für die zahnmedizinische Versorgung
eingeführt wurden.
Der Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen
Bundesvereinigung (KZBV), Dr. Jürgen Fedderwitz, sagte dazu: "Die
Sparmaßnahmen haben dafür gesorgt, dass für 2011 und 2012 insgesamt
60 Mio. Euro weniger für die zahnmedizinische Versorgung in der
gesetzlichen mehr...
- General-Anzeiger: Peer Steinbrück: Bundesregierung muss deutsche Steuerfahnder schützen Bonn (ots) - Der ehemalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück
(SPD) hat die Bundesregierung aufgefordert, sich eindeutig hinter die
von der Schweiz mit Haftbefehl gesuchten deutschen Steuerfahnder zu
stellen. "Ich erwarte von der Bundesregierung, insbesondere vom
Justizministerium, und von den Justizministerien der Länder, dass sie
ganz klar den Akzent darauf setzen, dass deutsche Steuerfahnder
selbstverständlich von der politischen Ebene, von den politischen
Institutionen gedeckt und geschützt werden", erklärte Steinbrück in
einem mehr...
- Walter-Borjans: An Deeskalation im Steuerstreit gelegen/ "Kein anständiger Entwurf" für Steuerabkommen Bonn (ots) - Bonn/Köln, 2. April 2012 - Der nordrhein-westfälische
Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) hat sich für eine
Entschärfung des Steuerstreits mit der Schweiz ausgesprochen. "Mir
wäre an Deeskalation gelegen", sagte er im PHOENIX-Inteview. Doch
bedeute dies auch, dass Steuergesetze auf beiden Seiten einzuhalten
sind. "Es muss klar sein, es gilt das Wohnortprinzip", sagte er zur
Besteuerungsgrundlage.
Die Steuerfahnder, gegen die die Schweiz Haftbefehle ausgestellt
hat, lobte er. "Wir haben es hier mit Beamten mehr...
- "Posse um Steuerabkommen hilft nicht weiter", erklärt Kurt J. Lauk, Präsident des Wirtschaftsrates der CDU e.V. Berlin (ots) - Zur Diskussion um das Steuerabkommen mit der
Schweiz erklärt der Präsident des Wirtschaftsrates, Prof. Dr. Kurt J.
Lauk:
"Posse um Steuerabkommen hilft nicht weiter"
"Wir erleben derzeitig eine Posse: Die SPD-geführten Länder
versuchen davon abzulenken, dass sie nach wie vor das von
Bundesfinanzminister Schäuble klug ausgehandelte Steuerabkommen mit
der Schweiz im Bundesrat blockieren und damit Steuernachzahlungen in
Milliardenhöhe verhindern. Gleichzeitig verlangen sie
Steuererhöhungen in abenteuerlichem mehr...
- WAZ: Walter-Borjans: Haftbefehle der Schweiz gegen Steuerfahnder sind massiver Einschüchterungsversuch und müssen vom Tisch Essen (ots) - NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) hat
die Schweiz aufgefordert, die Haftbefehle gegen drei
NRW-Steuerfahnder unverzüglich zurückzunehmen. "Die Haftbefehle
müssen vom Tisch. Ich sage meinen drei Steuerfahndern jede
Unterstützung zu. Ich erwarte das übrigens auch von
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble", sagte Walter-Borjans den
Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Dienstagsausgabe). "So kann man nicht
ernsthaft über Verträge reden, die Steuerflucht verhindern sollen.
Nicht die Fahnder sind Täter, sondern mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|