Lausitzer Rundschau: Städte mit spätem Mut
Zum Gedenken an die Opfer der NSU-Morde
Geschrieben am 03-04-2012 |
Cottbus (ots) - Wer in den ersten Wochen nach der Aufdeckung der
NSU-Morde in den Städten der Opfer fragte, was man denn tue, um den
Angehörigen zu helfen und der ermordeten Mitbürger zu gedenken, wurde
von Pontius zu Pilatus geschickt und landete schließlich bei
Bürgerinitiativen gegen Ausländerhass. Als ob das eine
Privatangelegenheit wäre, als ob es nicht die ganze Stadt angehen
müsste, wenn einer ihrer Bürger wegen seiner Herkunft einfach so
erschossen wird. Aber es zeigte sich: Ein Terrormord an "unserem
ausländischen Mitbürger" und Blumenhändler Simsek wurde eben mit
weniger Betroffenheit aufgenommen, als ein Anschlag auf den ehrbaren
Fleischermeister Müller aufgenommen worden wäre. Die Städte haben
nachgearbeitet, und die Gedenkveranstaltung in Berlin im Februar hat
ihren Teil dazu beigetragen. Übrigens auch Ex-Bundespräsident
Christian Wulff, der sie organisierte. Viele erinnern sich noch an
die Rede von Ismail Yozgat aus Kassel, diesen einfachen alten Mann,
der sich wünschte, dass die Straße, in der sein Sohn Halit aufwuchs
und umgebracht wurde, nach Halit benannt werde. Nun ist es zwar nicht
die besagte Straße geworden, sondern mit Einverständnis der Familie
ein naher Platz. Trotzdem: Hut ab, auch vor den anderen Städten, die
ähnlich dauerhafte Gedenkplätze schaffen wollen. Stärker könnte die
Antwort an alle Rassisten nicht sein als die Botschaft: Die Opfer
gehören zu unser Gemeinschaft. Ihr nicht. Dass es mit dieser
Botschaft so lange gedauert hat, ist beschämend. Dass sie jetzt so
engagiert kommt, aber ermutigt.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
387923
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Vertiefung der Elbe Osnabrück (ots) - Heikles Thema
Als vor Jahren die Pläne zur erneuten Vertiefung der Elbe akut
wurden, zogen Tausende von Anwohnern mit brennenden Fackeln auf die
Deiche, um gegen das Projekt zu protestieren. Und Politiker aller
Parteien - darunter kein Geringerer als der heutige Regierungschef
David McAllister - sagten damals in einer gemeinsamen Erklärung
zunächst einmal Nein zu einem weiteren Ausbaggern des Stroms.
Das zeigt, welch heikles und emotionales Thema die Elbvertiefung
in der Region darstellt. Viele Bürger sind mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Piraten Osnabrück (ots) - Piraten sorgen für Große Koalition
Die Piraten reiten auf einer Erfolgswelle - laut einer neuen
Umfrage sind sie fast so stark wie die Grünen. Geschafft haben sie
das nicht nur mit Internetthemen und Drängen auf mehr politische
Transparenz. Durch Forderungen wie die nach einem bedingungslosen
Grundeinkommen nehmen die Freibeuter vor allem linke Themen in
Beschlag.
Für die Bundestagswahl 2013 heißt das: Zieht der neue Politschreck
in den Bundestag ein, stehen die Zeichen auf Große Koalition.
Inhaltlich mehr...
- Neue OZ: 2) Kommentar zu Merkels Versuch Europa fiskal- und energiepolitisch zu einen Osnabrück (ots) - Unter den Neuen wächst das Misstrauen
Die milden Worte der Kanzlerin und des tschechischen Premiers
können nicht darüber hinwegtäuschen: Bei der europäischen
Fiskalpolitik kommen deutsche Spar-Programmatik und tschechische
Euro-Skepsis nicht zusammen. Petr Necas' Beteuerung, man wolle den
Fiskalpakt "de facto" einhalten, ist gut für die Stimmung, doch sie
verpflichtet zu nichts.
Andere Länder in der östlichen EU haben den Fiskalpakt, der den
Euro schützen soll, zwar unterzeichnet. Dennoch wachsen dort wie mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Mordfall Emden Osnabrück (ots) - Desaster ohnegleichen
Für die Polizei ist es ein Desaster ohnegleichen. Erst verhaftet
sie nach dem Mord an der elfjährigen Lena den Falschen. Die Indizien,
die zum Haftbefehl führten, waren letztlich nichts wert. Dann doch
der schnelle Fahndungserfolg. Aufatmen nicht nur in Emden, als ein
18-Jähriger ein Geständnis ablegte. Und jetzt der Skandal: Bereits im
November 2011 hat sich dieser junge Mann wegen seiner pädophilen
Neigungen selbst angezeigt. Ein eher ungewöhnlicher Vorgang. War es
ein vergeblicher Schrei mehr...
- Schwäbische Zeitung: Schulleitern droht böses Erwachen Leutkirch (ots) - Die Rechnung scheint noch nicht aufzugehen:
deutlich weniger Fünftklässler bei den Haupt- und Werkrealschulen,
aber nur etwas mehr bei den Realschulen und stabile Zahlen bei den
Gymnasien, heißt es aktuell. Irgendwo müssen die Schüler mit Haupt-
und Werkrealschule zur Schule gehen, auch wenn sie eben nicht der
Empfehlung folgen.
Möglicherweise folgt noch das böse Erwachen der Gymnasial- und
Realschulleiter. Sollten aber schwächere Schüler auf diese Schulen
kommen, muss das Kultusministerium nachjustieren. Förderstunden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|