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Energieversorger unter Druck: Jeder dritte Kunde will Stromanbieter wechseln oder denkt über Wechsel nach

Geschrieben am 04-04-2012

Kronberg (ots) - Der Wettbewerb auf dem deutschen Strommarkt und
die steigenden Preise zeigen Wirkung. Laut einer Studie des
Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters
Accenture wollen in diesem Jahr 35% der Kunden ihren Stromanbieter
wechseln oder ziehen einen Wechsel ernsthaft in Erwägung. Damit ist
die Wechselbereitschaft in Deutschland im internationalen Vergleich
am höchsten.

Befragt wurden mehr als 10.000 Verbraucher in 19 Ländern, darunter
neben Deutschland vergleichbar große und deregulierte Märkte wie
Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und die USA. Die Zahl
der deutschen Teilnehmer lag bei 500. Nirgendwo sonst ist der Anteil
derjenigen, die sich in diesem Jahr auf jeden Fall einen neuen
Stromanbieter suchen wollen, so hoch wie hierzulande. Wichtigster
Grund ist der Preis. Bei möglichen Mehrfachnennungen gaben 90% der
Befragten an, durch einen Wechsel Kosten sparen zu wollen. Mit großem
Abstand folgten als weitere Gründe eine besser an den eigenen
Verbrauch angepasste Tarifgestaltung (60%) sowie die Möglichkeit,
Strom aus erneuerbaren Quellen wählen zu können (37%).

Kundenbindung durch Zusatzleistungen

"Der Wettbewerb auf dem deutschen Strommarkt läuft in erster Linie
über den Preis", sagt Serge Colle, Geschäftsführer des Bereichs
Energieversorgungswirtschaft bei Accenture. "Dennoch sollten
Versorgungsunternehmen über zusätzliche Angebote nachdenken. Sie
können die langfristige Bindung der Kunden erhöhen." Wie die Studie
gezeigt hat, sind viele Verbraucher an Serviceleistungen
interessiert, die ihre Versorger derzeit noch nicht oder nur
teilweise anbieten. Dazu gehören die individuelle Energieberatung
(46%), die Energieerzeugung zu Hause mittels Solar, Wind oder
Geothermie (41%) und "Smart Home"-Lösungen, mit deren Hilfe sich der
Verbrauch durch eine effizientere Steuerung senken lässt (40%).
Allerdings wären lediglich 23% bereit, dafür mehr zu bezahlen oder
könnten sich das zumindest vorstellen.

Weniger Service für weniger Geld

Wie hoch die Preissensibilität inzwischen ist, lässt sich an der
Einstellung der Verbraucher zum Kundenservice ablesen. Für eine
niedrigere Stromrechnung würden sechs von zehn Kunden hier Abstriche
hinnehmen. So wären 87% mit einer rein elektronischen Abrechnung
zufrieden und 56% würden einen eingeschränkten Telefonsupport
akzeptieren. "Die Energieversorger stehen unter einem hohen
Kostendruck", sagt Serge Colle. "Gerade im Bereich des Service bieten
sich Einsparmöglichkeiten, die umsetzbar sind, ohne die Erwartungen
des Kunden zu enttäuschen und ihn am Ende zu verlieren. Digitale
Kanäle werden hier von vielen Versorgern noch nicht ausreichend
genutzt."

Kontakt über E-Mail und Internet

Für die Kommunikation mit ihrem Versorger bevorzugen die meisten
Kunden tatsächlich das World Wide Web, sprich E-Mail, Webseiten oder
mobile Anwendungen, und nicht das Call Center oder den Brief. Eine
Mehrheit von 56% würde sogar die gesamte Interaktion mit ihrem
Stromversorger komplett online abwickeln. Soziale Netzwerke stehen
dabei vor allem bei den Stromkunden von morgen, also den
18-24-Jährigen, hoch im Kurs. Fast 40% würden auch über Facebook oder
Google+ mit ihrem Energieversorger in Kontakt treten.

"Die Energiebranche steht vor umfassenden Veränderungen. Das
Geschäftsmodell der großen Versorger ist durch die Energiewende in
Frage gestellt. Gleichzeitig sind die Verbraucher für einen
niedrigeren Preis schnell bereit zu wechseln. Transformationsprozesse
in dieser Größenordnung stecken voller Risiken, bieten aber auch
Chancen. Wer es als erster schafft, bestehende Technologien in der
Erzeugung mit neuen Geschäftsmodellen im Vertrieb zu verbinden, wird
am Ende der Gewinner sein", sagt Serge Colle.

Über die Studie:

Die Studie "Actionable Insights for the New Energy Consumer"
basiert auf einer Online-Befragung von weltweit 10.158 Verbrauchern
aus 19 Ländern: Australien, Belgien, Brasilien, China, Dänemark,
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada,
Niederlande, Norwegen, Singapur, Südafrika, Südkorea, Spanien,
Schweden und die USA. In Deutschland nahmen 500 Personen teil. Die
Studie ist die dritte in einer Reihe von Untersuchungen durch
Accenture, in deren Mittelpunkt die Einstellungen, Meinungen und
Präferenzen von Verbrauchern in Bezug auf das Energiemanagement
standen. Die erste, Understanding Consumer Preferences in Energy
Efficiency, wurde im April 2010 vorgestellt. Die zweite, Revealing
the Values of the New Energy Consumer, wurde im April 2011
veröffentlicht.

Über Accenture:

Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-,
Technologie- und Outsourcing-Dienstleister mit mehr als 246.000
Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind. Als
Partner für große Business-Transformationen bringt das Unternehmen
umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle Branchen
und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten
Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine
partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Kunden ein. Accenture
erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2011) einen
Nettoumsatz von 25,5 Mrd. US-Dollar. Die Internetadresse lautet
www.accenture.de.



Pressekontakt:
Accenture
Dr. Thomas Wittek
Telefon +49 6173 94- 63105
Mobil +49 175 57- 63105
thomas.wittek@accenture.com


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