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MSC-Siegel ist glaubwürdig: Zertifizierungsprogramm reagiert auf Vorwürfe

Geschrieben am 18-04-2012

Berlin (ots) - Die Fischereien, die nach dem MSC-Standard für
vorbildlich geführte und nachhaltige Fischereien zertifiziert sind,
nutzen ihre Zielartbestände nachhaltig. Diese Bestände sind nicht
überfischt. Diese Einschätzung folgt aus der Definition für den
Begriff 'Überfischung', wie ihn die Welternährungsorganisation (FAO)
ihrer Bewertung des Zustandes kommerziell genutzter Fischbestände zu
Grunde legt, und entspricht demnach einem weltweiten
wissenschaftlichen Konsens. Der MSC widerspricht damit den
Ergebnissen der Veröffentlichung 'Evaluation and Legal Assessment of
Certified Seafood', die zu dem Schluss kommt, dass 31 Prozent der von
MSC- zertifizierten Fischereien genutzten Bestände überfischt seien.

Zur Beurteilung des Zustandes der Fischbestände orientieren sich
die Autoren der Studie, Rainer Froese und Alexander Proelss, an
Referenzwerten, die in wissenschaftlichen Kreisen nicht anerkannt
sind. Christopher Zimmermann, stellvertretender Leiter des
Thünen-Instituts für Ostseefischerei und Vorsitzender des Technischen
Beirates des MSC, sagt hierzu: "Eine global agierende Organisation
wie der MSC muss international abgestimmte und anerkannte
Definitionen verwenden. Die von Froese und Proelss verwendete
Definition von 'Überfischung' und viele der verwendeten
Referenzpunkte sind international nicht akzeptiert. Die Resultate der
Studie sind somit irrelevant."

Nach den Anforderungen des MSC muss ein Bestand so groß sein, dass
eine nachhaltige Nutzung möglich ist. Wenn dies nicht der Fall ist,
kann die Fischerei nicht zertifiziert werden. Die Bestandsgröße ist
ein wesentlicher, jedoch nicht der einzige Indikator für die
Nachhaltigkeit einer Fischerei. Der MSC-Standard geht weit darüber
hinaus und bewertet Fischereien anhand von 31 Indikatoren, welche zum
Beispiel die Abhängigkeit anderer Tiere von der jeweiligen Fischart
betrachten, den Einfluss unbeabsichtigter Fänge auf andere Arten
sowie die Auswirkungen der angewendeten Fischereimethoden auf die
Meeresumwelt. Das Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Faktoren
entscheidet darüber, ob eine Fischerei als nachhaltig gilt oder
nicht. Nur Fischereien, welche die Mindestanforderungen des
MSC-Standards erfüllen, werden mit dem international anerkannten
blauen MSC-Siegel ausgezeichnet.

Der MSC überprüft kontinuierlich seine Richtlinien und entwickelt
diese weiter, wenn anerkannte wissenschaftliche Erkenntnisse es
notwendig machen. So stellt der MSC sicher, dass seine Anforderungen
fortlaufend weltweit bester Praxis entsprechen. Ziel des
MSC-Programms ist es, einen Beitrag zu gesunden Weltmeeren zu
leisten. Eine vom MSC im Jahr 2011 veröffentlichte Studie zeigt, dass
sich viele Fischereien im Vorfeld einer Zertifizierung und nach
erfolgter Zertifizierung verbessern - etwa über gewachsene Bestände
oder über eine Reduktion des unerwünschten Beifangs. Diese
Erkenntnisse belegen die Rolle des MSC-Programms als wirkungsvollen
Mechanismus für eine nachhaltige Verbesserung des weltweiten
Fischereisektors.



Pressekontakt:
Gerlinde Geltinger, MSC Deutschland, Tel. 49 (0)30 609 8552-0,
E-Mail: gerlinde.geltinger@msc.org.


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