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VDE-Studie: Deutschland spitze in Smart-Grid-Technologie

Geschrieben am 23-04-2012

Frankfurt am Main (ots) - Acht von zehn VDE-Mitgliedsunternehmen
und Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik sind überzeugt,
dass E-Energy / Smart Grids wichtige Standortchancen eröffnen. Von
dem Zusammenwachsen des Energie- und Verkehrsnetzes sagen dies knapp
zwei Drittel. Allerdings sind die Erwartungen bezüglich des von der
Bundesregierung geplanten Zeitkorridors für die Realisierung der
Energiewende verhalten. Nur 20 Prozent glauben an die Durchdringung
Deutschlands mit Smart Grids bis 2020, die Mehrheit (53 Prozent)
erwartet die Realisierung erst bis 2025 und 27 Prozent sehen eine
noch spätere Umsetzung. Dies ist insofern ernüchternd, als 73 Prozent
Deutschland im internationalen Vergleich die größte Technikkompetenz
und 45 Prozent die größten Chancen zur Realisierung des Smart Grid
zusprechen. Darüber hinaus erkennen mehr als die Hälfte der Befragten
im Smart Grid primär eine Voraussetzung zur weiteren Integration
erneuerbarer Energie und fast ein Drittel ein weitreichendes
technologisches Infrastrukturprojekt. Mehr als die Hälfte erwartet,
dass Deutschland eine internationale Vorreiterrolle in Sachen
IT-Sicherheit der Stromnetze spielt. Dies sind Ergebnisse des
aktuellen VDE-Trendreports, einer Umfrage unter den 1.300
VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschulen

Kosteneinsparungen sehen wenige

Die größten gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Potenziale von Smart Grids sehen 81 Prozent der Befragten in der
Integration erneuerbarer Energien und drei Viertel in der effizienten
Nutzung knapper Energieressourcen. Etwa jeder zweite Befragte nannte
bei dieser Frage die Technologieführerschaft, den Umweltschutz und
die Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Kosteneinsparungen für alle
Marktteilnehmer erwartet dagegen nur jeder Vierte. Gefragt nach dem
Bereich mit den größten Potenziale beim Ausbau von Smart Grids,
nannten 80 Prozent die Energieverteilung, jeweils knapp ein Drittel
die Energieerzeugung, die Energieübertragung und den Energiemarkt.
Das von 61 Prozent und damit mit Abstand am häufigsten genannte
Hindernis für die Realisierung von Smart Grids sind die
Investitionskosten. Auf Platz 2 und 3 folgen die Akzeptanz bei Kunden
und international einheitliche Standards mit 42 bzw. 38 Prozent.

Wachsende Bedeutung der IT-Sicherheit von Energienetzen

Fast einhellig teilen die befragten Experten die Meinung, dass die
Stromnetze in Zukunft noch stärker von Informationstechnik
durchdrungen sein werden. 97 Prozent sind dieser Ansicht. Dass das
Risiko von IT-Ausfällen und IT-Angriffen, die auch Auswirkungen auf
die funktionale Sicherheit der Stromnetze haben können, durch die
informationstechnische Öffnung der Stromnetze zunimmt, glauben drei
Viertel. Nahezu ebenso viele erwarten, dass der
informationstechnische Schutz der Stromnetze in Zukunft eine große
gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung gewinnen wird. Dass
das Thema IT-Sicherheit in Deutschland überbewertet ist, glaubt nicht
einmal jeder Fünfte. Auf die Frage, welche Bereiche im Hinblick auf
IT-Sicherheit besonders gefährdet sind, nannten 49 Prozent "Smart
Home" und jeweils etwas mehr als ein Drittel "Smart Grid" und "Smart
Metering".

Ausbildung nicht ausreichend auf Smart Grid vorbereitet

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass insbesondere die
Ausbildungsbetriebe, Berufsschulen und Berufsakademien nicht gut auf
die Herausforderungen des Themas Smart Grid vorbereitet sind. 90
Prozent der Befragten sind dieser Ansicht. Über die Hochschullehre
sagen das 73 Prozent. Etwas besser schneidet die Hochschulforschung
ab. Doch auch hier beklagt mehr als die Hälfte Defizite.

Für die Redaktion: Der VDE-Trendreport 2012 basiert auf einer
Umfrage unter den 1.300 VDE-Mitgliedsunternehmen sowie unter
Hochschullehrern der Elektro- und Informationstechnik. Die Studie
kann für 250 Euro im InfoCenter unter www.vde.com bestellt werden.
Für VDE-Mitglieder ist sie kostenlos.

Über den VDE:

Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik
(VDE) ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000
Studierende, 4.000 Young Professionals) und 1.100 Mitarbeitern einer
der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE
vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach.
VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs-
und Nachwuchsförderung der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik,
Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die
Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln
der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und
Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte.
Das VDE-Zeichen, das 63 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als
Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Die Technologiegebiete des
VDE: Informationstechnik, Energietechnik, Medizintechnik,
Mikroelektronik, Mikro- und Nanotechnik sowie Automation. Mehr Infos
zum VDE unter: www.vde.com.



Pressekontakt:
Melanie Mora, Telefon: 069 6308-461, melanie.mora@vde.com


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