Westfalenpost: Kommentar zu Betreuungsgeld nicht für Hartz-IV-Empfänger / Wer hat, der bekommt / Von Nina Grunsky
Geschrieben am 25-04-2012 |
Hagen (ots) - Wer hat, dem wird gegeben. Vom Betreuungsgeld
sollen, so die Überlegungen der schwarz-gelben Regierung, künftig nur
diejenigen profitieren, die nicht auf die Hilfe des Sozialstaates
angewiesen sind. Eltern jedoch, die langzeitarbeitslos sind, bekommen
nach den Plänen der Koalition das Elterngeld zwar zunächst
ausgezahlt, um ihnen den Hartz-IV-Satz anschließend um genau diesen
Betrag wieder zu kürzen. Damit sollen die Kritiker, die von dem
Betreuungsgeld Fehlanreize befürchten, beschwichtigt werden. Es ist
ein Dilemma. Einerseits ist der Plan konsequent. Schließlich werden
auch andere Leistungen wie das Kindergeld auf Hartz-IV angerechnet.
Und schließlich haben Langzeitarbeitslose auch kein Anrecht mehr auf
Elterngeld. Hartz-IV nämlich soll das Existenzminimum sichern, damit
ein Anreiz bleibt zu arbeiten. Andererseits kann man sich des Gefühls
nicht recht erwehren, dass dieser Plan nicht ganz gerecht ist. Weil
unter dem Strich die Erziehungsarbeit von langzeitarbeitslosen Eltern
offenbar weniger honoriert wird als von Müttern und Vätern, deren
Partner genug verdient, um die ganze Familie über Wasser zu halten.
Und weil sich Hartz-IV-Empfänger mit jeder anderen Tätigkeit ein
bisschen dazuverdienen dürfen, aber eben nicht mit der
Erziehungsarbeit. Also scheint diese, allen Beteuerungen in
Sonntagsreden zum Trotz, doch weniger wert zu sein als andere Berufe.
Gerecht wäre wohl nur eines: genug Arbeitsplätze und genug
Kita-Plätze für alle, die einen wollen. Aber dies ist noch schwerer
umzusetzen als das Betreuungsgeld.
Pressekontakt:
Westfalenpost Hagen
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
391788
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Kommentar zu Regierungspläne zur Demografie / Ein Strategiepapier ohne großes Konzept / Von Harald Ries Hagen (ots) - Ein Strategiepapier ohne großes Konzept
Der demografische Wandel wird in der Öffentlichkeit seit vielen
Jahren diskutiert, in der Wissenschaft seit mehreren Jahrzehnten.
Denn an der Entwicklung ist eines uneingeschränkt positiv: Sie kommt
nicht überraschend. Insofern ist es doch überraschend, dass die
Bundesregierung erst jetzt eine Strategie beschließt. Und Kritikern,
die bemängeln, dass sich darin nur eine kleinteilige Bestandsaufnahme
von ohnehin laufenden Vorhaben finde, auch noch entgegnet, das
74-seitige Papier mehr...
- Schwäbische Zeitung: Darüber sprechen reicht nicht - Kommentar Leutkirch (ots) - Wenn man sich die Demografiestrategie der
Bundesregierung zu Gemüte führt, wünscht man sich auf der Stelle Frau
von der Leyen als Demografieministerin. Was sie macht, gefällt selten
allen. Aber wenigstens macht sie immer etwas.
Die jetzt vorgelegte Demografiestrategie aber ist ein Ausweis des
Nichtstuns, sie ist eine Zumutung. Die Erkenntnis, dass Deutschland
rapide altert, ist selbst schon im besten Alter - 40 Jahre gereift.
Doch außer der Rente mit 67 und der Pflegeversicherung ist nicht viel
passiert. Was aber mehr...
- Schwäbische Zeitung: Beim Betreuungsgeld die Würde der Armen achten - Leitartikel Leutkirch (ots) - Die Diskussion um das Betreuungsgeld nimmt
bizarre Züge an. Nun werden die Armen diffamiert. "Herdprämie"
schimpfen die einen. Totalitäre Zwangserziehung wittern die anderen
in Kitas. Und jetzt die Schlagzeile: "Hartz-IV-Empfänger sollen kein
Betreuungsgeld bekommen." Die juristische Begründung ist noch die
stichhaltigste. Aber die Argumente mancher Familienpolitiker werfen
ein ganz anderes Licht auf die Angelegenheit: Die befürchten
"Fehlanreize" für Arme. Will sagen: Papa oder Mama, die auf Hartz IV
sind, schicken mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Wachstumspakt Stuttgart (ots) - Wachstumspolitik nennt sich die Idee, Geld
auszugeben, das man nicht hat, um dieses Geld später wieder
einzunehmen. Diese Rechnung ist zwar seit Jahrzehnten noch nirgends
aufgegangen, dennoch ist es für Politiker reizvoll, eine goldene
Zukunft zu versprechen, die erst morgen bezahlt werden muss.
Mittlerweile sind für solche Versprechungen öffentliche Schulden von
zwei Billionen Euro aufgelaufen, und täglich werden es mehr; doch das
stört kaum noch jemanden.
Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Razzia bei jungen Rechtsextremisten =
Von Horst Kuhnes Düsseldorf (ots) - Offenbar hatten sie sich stark und sicher
gefühlt, so offen hatten die jungen Neonazis in Radevormwald agiert.
Sie prügelten Migranten und Linke, schüchterten Bürger ein, die gegen
Rechtsextremismus Stellung bezogen. Ein Hauptschulleiter, der eine
Lehrerkonferenz gegen Rechts organisiert hatte, fand sein Foto auf
einem rund um die eigene Schule plakatierten Fahndungsplakat wieder:
"Wanted!" Die unmissverständliche Drohung war sogar unterzeichnet -
mit "Freundeskreis Rade". Nun könnte man - gerade angesichts des noch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|