eco: Einführung der Vorratsdatenspeicherung verursacht mehr wirtschaftlichen Schaden als Brüsseler Strafzahlungen
Geschrieben am 26-04-2012 |
Köln (ots) - Der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco
begrüßt die Absicht der Bundesregierung, bei der
Vorratsdatenspeicherung nicht voreilig Fakten zu schaffen. Die
Wirtschaftsverbände eco, BDI, BITKOM, ANGA, VATM, BREBO und der DIHK
sprechen sich gegen eine nationale Zwischenlösung aus. Diese Position
haben die Verbände in einem gemeinsamen Schreiben der zuständigen
EU-Kommissarin Cecilia Malmström mitgeteilt: Sinnvoll sei es,
zunächst die aktuelle Neuregelung der zugrunde liegenden
EU-Richtlinie abzuschließen, bevor in Deutschland ein neues Gesetz
erarbeitet wird.
Der volkswirtschaftliche Schaden, den eine Umsetzung der
Richtlinie zum jetzigen Zeitpunkt auslösen würde, ist um ein
Vielfaches höher als die theoretisch möglichen Strafzahlungen. Diese
werden auf maximal 32 Millionen Euro pro Jahr geschätzt, und ob die
Zahlungen überhaupt fällig werden, ist noch nicht abzusehen. Die
Einführung der Vorratsdatenspeicherung hingegen hat bereits im ersten
Anlauf mehr als das Zehnfache gekostet: Rund 330 Millionen Euro
mussten die Provider damals für die Umsetzung des verfassungswidrigen
Gesetzes ausgeben.
Ein neuer Anlauf wird womöglich noch teurer: Um die strengen
Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts einzuhalten, muss in Teilen
eine völlig neue Infrastruktur aufgebaut werden, die erheblich
anspruchsvoller ist als die 2008 eingeführte Technik. Die Kosten
dafür müsste letztendlich die Bevölkerung und Unternehmen aller
Branchen über höhere Preise tragen, oder das Geld fehlt für den
Aufbau einer zeitgemäßen technischen Infrastruktur für den
Wirtschaftsstandort Deutschland.
Oliver Süme, bei eco Vorstand für Recht, Politik und Regulierung,
erläutert die Vorbehalte der deutschen Wirtschaft: "Bereits beim
ersten Anlauf musste die Internetwirtschaft mehr als 300 Millionen
Euro zum Fenster hinauswerfen, um ein verfassungswidriges Gesetz in
die Praxis umzusetzen. Es wäre wirtschaftlicher Wahnsinn, jetzt
erneut solche Ausgaben zu erzwingen - insbesondere da alle
Beteiligten wissen, dass die zugrunde liegende Richtlinie bereits in
wenigen Monaten hinfällig sein wird." eco erwartet, dass die EU die
Rechts- und Planungssicherheit der Unternehmen beachtet und von einem
Vertragsverletzungsverfahren absieht.
eco (www.eco.de) ist seit über 15 Jahren der Verband der
Internetwirtschaft in Deutschland und vertritt deren Interessen
gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. Mit rund 600
Mitgliedsunternehmen gestalten wir das Internet: Wir entwickeln
Märkte, fördern Technologien und formen Rahmenbedingungen. In unserem
Kompetenz-Netzwerk befassen wir uns mit Infrastrukturfragen,
rechtlich-regulativen Aufgabenstellungen, innovativen Anwendungen und
der Nutzung von Inhalten.
Pressekontakt:
Weitere Informationen: eco Verband der deutschen Internetwirtschaft
e.V., Lichtstr. 43h, 50825 Köln, Katrin Mallener, Tel.:
0221/700048-260, E-Mail: katrin.mallener@eco.de Web: www.eco.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
391935
weitere Artikel:
- Kampagne "Mehrweg ist Klimaschutz" ruft zum umweltfreundlichen Kauf von Getränken auf Berlin (ots) - Pressemitteilung
Mehrweg unter Druck der Einweglobby - "Mehrweg-Allianz" fordert
von Umweltminister Röttgen die Einführung einer
verbraucherfreundlichen Kennzeichnung von Einweg und Mehrweg -
Klimaschutzabgabe in Höhe von 20 Cent auf Einweg-Getränkeverpackungen
zusätzlich zum Einwegpfand notwendig
Mehrwegflaschen schonen natürliche Ressourcen, vermeiden
Verpackungsmüll und tragen wesentlich zum Klima- und Umweltschutz
bei. Das ist die Botschaft der heute (26.4.2012) startenden Kampagne
"Mehrweg ist Klimaschutz". mehr...
- Feuerwehren fordern Klarheit ohne Wenn und Aber / Verbandsvorsitzende geben noch keine Entwarnung bei Arbeitszeitdiskussion Berlin (ots) - Die Spitzen der Feuerwehrverbände in Deutschland
sehen die Entwarnung der Europäischen Kommission zur Anwendung der
Arbeitszeitrichtlinie auf das Ehrenamt skeptisch.
Bei seiner 25. Tagung in Bremen hat der Präsidialrat des Deutschen
Feuerwehrverbandes (DFV) die Presseverlautbarung "Kommission betont
Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren" erörtert. Die Vorsitzenden
und Vorstandsvertreter der Landesfeuerwehrverbände, der Bundesgruppen
und des Deutschen Feuerwehrverbandes stellen dazu Folgendes fest:
1. Der Deutsche mehr...
- Falscher Fisch auf dem Tisch:
Importware und Billigfisch nehmen zu Berlin (ots) - OCEAN2012-Bericht erklärt, wie Überfischung die
Qualität von Fischprodukten in Europa beeinträchtigt - Verbraucher
werden bewusst über Art, Qualität und Herkunft der Fische getäuscht -
Übermäßige Entnahme von Fisch aus den Gewässern schadet den
Meeresökosystemen
In der Europäischen Union verkaufter Fisch stammt immer öfter aus
Importen und ist zunehmend von minderwertiger Qualität.
Verantwortlich dafür ist die Erschöpfung vieler europäischer
Fischbestände durch Überfischung. Zu dieser Erkenntnis kommt ein
heute mehr...
- Meister: Wir lehnen eine Aufweichung des ESM kategorisch ab Berlin (ots) - Laut Presseberichten arbeiten die Europäische
Zentralbank und die Gruppe der Euroländer an einer Initiative, um in
Schwierigkeiten geratene Banken direkt aus dem Europäischen
Stabilitätsmechanismus (ESM) zu unterstützen. Dazu erklärt der
stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Michael
Meister:
"Der ESM und mit ihm der Fiskalpakt sind mit den Partnern auf
EU-Ebene verhandelt und müssen in dieser Form in den einzelnen
Mitgliedstaaten umgesetzt werden. Für die Zustimmung Deutschlands ist
entscheidend, mehr...
- BPI: Am Ende der Geduld - Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) zu Preismoratorium und erhöhten Herstellerabschlägen Berlin (ots) - Der Fortbestand von Preismoratorium und erhöhten
Zwangsabschlägen ist rechtswidrig und die fehlende Rechtfertigung
ihrer Aufrechterhaltung durch die Bundesregierung verstößt gegen
geltendes deutsches und europäisches Recht. Zu diesem Ergebnis kommt
der BPI nach eingehender rechtlicher Prüfung. Die rechtliche Prüfung
war notwendig geworden, da das Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
auch nach nunmehr fast neun Monaten eine nachvollziehbare Begründung
für die Aufrechterhaltung der Zwangsmaßnahmen verweigert. "In einer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|