Rheinische Post: Uefa agiert scheinheilig
Kommentar Von Robert Peters
Geschrieben am 27-04-2012 |
Düsseldorf (ots) - In den Sonntagsreden der Sportfunktionäre
spielen die Menschenrechte eine große Rolle. Bei der Vergabe
internationaler Großveranstaltungen ist das nicht so. Da bestimmen
wirtschaftliche Erwägungen die Entscheidung. Nur zwei Beispiele: 1978
wurde die Fußball-Weltmeisterschaft in Argentinien ausgetragen,
obwohl die Militärs um General Videla eine blutige Diktatur errichtet
hatten. Und 2008 durfte sich Chinas Regime im olympischen Glanz
sonnen, obwohl es zuvor gewaltsam gegen die Bevölkerung in Tibet
vorgegangen war. Deshalb darf sich niemand wundern, dass die
Europäische Fußball-Union (Uefa) die EM 2012 zur Hälfte an die
Ukraine vergeben hat. Das Argument, nach dem der Sport Öffentlichkeit
herstellt und schon dadurch Missstände beseitigen hilft, ist
scheinheilig. In Wirklichkeit ging und geht es der Uefa darum, im
Osten des Kontinents neue Märkte für das Produkt Fußball zu
erschließen. Damit der Euro rollt, wurden schon bei der Vergabe die
Augen vor der allgegenwärtigen Korruption im Land, vor der Macht
politischer Kartelle und vor den unlösbaren logistischen Problemen
verschlossen. Es war ein Fehler, die EM in der Ukraine austragen zu
lassen. Seit gestern wissen das wieder ein paar Menschen mehr. Es
nützt nur nichts mehr.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
392454
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise / Spanien Osnabrück (ots) - Der spanische Patient
Neue Hiobsbotschaften aus Südeuropa zeigen: Die Schuldenkrise ist
längst nicht bewältigt. Im Gegenteil, die Krise bricht immer wieder
auf, wie ein bösartiges Geschwür. Überraschend ist das kaum, denn
bislang sind zwar Wunden versorgt worden. Aber es ist noch nicht viel
geschehen, um die Ursachen der Probleme zu beseitigen.
Am Beispiel Spanien lässt sich dies aktuell gut beobachten. Zwar
hat die Regierung harte Sparprogramme auf den Weg gebracht. Damit
legt sie das Skalpell an zwei Wurzeln mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Bundestag / Arbeitsmarkt / Fachkräfte Osnabrück (ots) - Überfälliger Schritt
Mit der Einführung der "Blue Card" hat sich die schwarz-gelbe
Koalition im Bundestag endlich zu einem wichtigen Beitrag im Kampf
gegen den Fachkräftemangel durchgerungen. Denn mit der vereinfachten
Arbeitsgenehmigung können deutsche Firmen künftig leichter hoch
qualifizierte Ausländer einstellen, wenn es ihnen sonst an geeigneten
Bewerbern mangelt.
Von zentraler Bedeutung ist bei der Reform, dass Ausländer künftig
ein geringeres Jahreseinkommen nachweisen müssen, um eine
Arbeitserlaubnis mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu EU / Finanzen / Niederlande Osnabrück (ots) - Mit bitterem Nachgeschmack
Für Ministerpräsident Mark Rutte ist es ein großer Erfolg, dass
das niederländische Parlament den Fiskalpakt gebilligt hat. War seine
Regierung doch vor wenigen Tagen zurückgetreten, weil der
Rechtspopulist Geert Wilders der Koalition aus Rechtsliberalen und
Christdemokraten wegen ihres Sparkurses die Zustimmung versagt hatte.
Die eigene Mehrheit in der Volksvertretung ist damit verloren.
Der späte Triumph der Mitte-rechts-Regierung wird aber vermutlich
einen bitteren Nachgeschmack mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Pakistan / Bin Laden Osnabrück (ots) - Die Marke Al-Kaida lebt weiter
Lange Zeit waren die Witwen von Osama bin Laden von der Außenwelt
abgeschottet. Mit der Abschiebung der drei Frauen kurz vor dem ersten
Todestag des einstigen Terror-Führers will Pakistan nun einen
Schlussstrich unter das Kapitel Al-Kaida ziehen.
Legitim ist das nicht. Denn Pakistans Sicherheitskräfte haben
mindestens versagt, wenn sie den geistigen Brandstifter des globalen
islamistischen Terrorismus nicht sogar über Jahre deckten. Ohne Hilfe
von außen hätte dieser nie so lange mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Pflege und Sicherungsverwahrung
Das gefesselte Menschenrecht
BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - ´Zwei Meldungen lösten in dieser Woche
öffentliches Echo aus. Die erste handelte von Sexualstraftätern,
denen das Karlsruher Landgericht hohe Entschädigungszahlungen
zugesprochen hatte, weil sie zu Unrecht und zu lange in
Sicherungsverwahrung gehalten worden waren. Die zweite Meldung war im
neuesten Pflege-Qualitätsbericht der Krankenkassen versteckt: 140.000
pflegebedürftige, meist alte Menschen wurden mit Gittern oder Gurten
im Bett oder Rollstuhl fixiert. Bei 14.000 von ihnen fehlte die
vorgeschriebene richterliche mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|