WAZ: Die Grenzen des Geizes. Kommentar von Klaus Brandt
Geschrieben am 29-04-2012 |
Essen (ots) - Die Vorstellung ist eklig: Der Große Bruder sieht
nicht nur dich. Er sieht auch deine Unterwäsche. Und die Geheimzahl
deiner EC-Karte. Sollten sich die Überwachungsvorwürfe bestätigen,
dann hat Aldi ein Problem, das teuer werden kann für die Billigkette.
Wenn sich tatsächlich einige Aldi-Filialleiter als Spanner
entpuppen; wenn sie im Dienstzimmer hinter der versteckten Kamera
sitzen und gezielt leicht bekleidete Frauen ins Visier nehmen. Wenn
sie nur darauf warten, dass die sich bücken oder beugen. Wenn sie
dann das Zoom ausfahren und gezielt die Intimsphäre ihrer Kundinnen
verletzen. Und - weil es noch nicht genug ist - wenn sie ihre
voyeuristischen Filmchen dann noch auf CD brennen und untereinander
tauschen. Wenn das alles stimmt, wer will dann noch bei Aldi
einkaufen? So geil kann Geiz gar nicht sein. Wenn aus billig
schmuddelig wird, spätestens dann ist die Untergrenze unterschritten.
Die Bespitzelung von Beschäftigten käme noch hinzu. Hatten wir das
nicht schon mal? Ja, 2008, beim Mitbewerber Lidl. Den kostete das
Ausschnüffeln von Mitarbeitern 1,5 Millionen Euro Bußgeld. Das sind
Peanuts im Vergleich zu der Rechnung, die Millionen Verbraucher
aufmachen können. Aldi-Arbeiter haben kaum Macht. Viele brauchen den
Job. Der Kunde aber ist stark. Und es heißt doch, er soll König sein
- nicht Freiwild für sexistisch motivierte Abschüsse.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
392563
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Staatsminister Neumann: keine Gebühren für neue digitale Spartensender - Dokumentationen statt Talkshows Bielefeld (ots) - Der Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd
Neumann (CDU), hat ARD und ZDF davor gewarnt, weitere digitale
Spartensender zu gründen. »Der erste Auftrag geht an das
Hauptprogramm«, sagte Neumann dem Bielefelder Westfalen-Blatt
(Dienstagsausgabe). Er sei »gegen höhere Gebühren, die man braucht,
um zusätzliche Kanäle zu finanzieren«. Es dürfe nicht sein, dass
»Substanzielles in die zusätzlichen Nebenkanäle gedrängt wird«,
betonte der 70-Jährige, der seit 2005 Kulturstaatsminister ist.
Dadurch werde das Hauptprogramm mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Castingshows im Fernsehen Bielefeld (ots) - »Deutschland sucht den Superstar« war jahrelang
das Aushängeschild von RTL. Mit der Mischung aus Gesangswettbewerb,
Zickenkrieg und Zuschauerdemokratie per Telefon löste das Format eine
Flut von Nachahmern aus. Und genau das ist jetzt zum Problem
geworden. Das Format Castingshow ist ausgereizt, hat den Nimbus des
Neuen und Besonderen verloren. Die Einschaltquoten sprechen eine
deutliche Sprache: Das Finale am Samstag sahen fast drei Millionen
Menschen weniger als 2010. Die RTL-Show hat auch deshalb
abgewirtschaftet, mehr...
- WAZ: Mallorcas Rückfall in alte Zeiten
- Kommentar von Frank Preuß Essen (ots) - Mallorca, die Lieblingsinsel der Deutschen, galt
einst als das hässliche Sinnbild für den Massentourismus, für den
Billigurlaub mit Sonnengarantie und deutsch sprechenden Kellnern. Von
dem Image hat sie sich längst befreit. Doch der Rückfall in alte
Zeiten droht mit dem aktuellen Bauboom. Der Ein-Sterne-Bunker ist
zwar Geschichte. Aber der Luxustourismus ist raumgreifend und
ökologisch bedenklicher. Investoren planen den 20. und 21. Golfplatz.
Auf einer Fläche, die anderthalb mal so groß ist wie das Saarland,
wird man mehr...
- Neue OZ: Kultur-Kommentar zum Rockfestival auf der Loreley Osnabrück (ots) - Die Legende lebt
Die Legende lebt - auch in der Erinnerung der Nostalgiker. Wer
jemals im letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts ein
Rockfestival auf der Loreley erlebt hat, erinnert sich heute noch an
die fantastische Lage, das besondere Flair und die einzigartige
Atmosphäre. Hoch oben über dem Rhein gab und gibt es eines der
schönsten Veranstaltungsgelände im ganzen Land, das sich längst vom
Muff einer Spielstätte für Nazi-Kultur befreit hat.
Wenn nun mit einem belastbareren Bühnendach, neuen Umkleiden mehr...
- Samuel Koch stürmt Spitze der Sachbuch-Charts Baden-Baden (ots) - Der 4. Dezember 2010 veränderte sein Leben.
Rund eineinhalb Jahre sind vergangen, seit Samuel Koch bei "Wetten,
dass..?" tragisch verunglückte. Nun erscheint das erste Buch des
ehemaligen Kunstturners. Autor Christoph Fasel schildet in "Samuel
Koch - Zwei Leben" eindrucksvoll, wie der Student mit seinem
Schicksal umgeht. In den aktuellen HC-Sachbuch-Charts von media
control steigt das Werk direkt an der Spitze ein.
Ein ähnliches Schicksal wie Koch teilt auch der Franzose Philippe
Pozzo di Borgo: Er ist seit mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|