LVZ: Wissenschaftsfreiheitsgesetz soll deutsche Spitzenforschung konkurrenzfähig machen / Bund erwartet von Ländern Unterstützung
Geschrieben am 01-05-2012 |
Leipzig (ots) - Um im internationalen Wissenschaftsbetrieb auch in
Zukunft konkurrenzfähig mithalten zu können, müssten deutsche
Forschungseinrichtungen unbürokratischer entscheiden,
eigenverantwortlicher Spitzenkräfte bezahlen und haushalten sowie
flexibler und zeitnaher als bisher entscheiden können. Damit
begründet, nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung"
(Mittwoch-Ausgabe), Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU),
ihren vorliegenden Entwurf des Wissenschaftsfreiheitsgesetzes, dem
das Bundeskabinett an diesem Mittwoch zustimmen soll. Deutsche
Wissenschaftseinrichtungen können demnach künftig mit
Globalhaushalten vorhandene Mittel eigenverantwortlich und ohne
zeitlichen Verfall einsetzen. Gehälter für in- und ausländische
Spitzenkräfte sollen zukünftig durch frei einzuwerbende Drittmittel
aus nicht-öffentlichen Quellen verhindern, dass der Trend zur
Abwerbung deutscher Spitzenkräfte ins Ausland sich fortsetzt. Den
deutschen Spitzenforschungseinrichtungen soll es zukünftig erlaubt
sein, ohne lange Genehmigungsfristen sich an nationalen und
internationalen Projekten zu beteiligen und bei notwendigen
Bauvorhaben sich im Bedarfsfall der Aufsicht und den Vorschriften der
staatlich-bürokratischen deutschen Bauverwaltung zu entledigen.
Einbezogen in den Geltungsbereich des neuen Gesetzes, das im
schwarz-gelben Koalitionsvertrag angekündigt worden ist, sind die
neun Spitzen-Wissenschaftseinrichtungen der Bundesrepublik. Dazu
gehören unter anderem die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die
Fraunhofer- und die Max-Planck-Gesellschaft, Institutionen der
Helmholtz- und der Leibnitz-Gemeinschaft, die Leopoldina, das
Berliner Wissenschaftskolleg und die Deutsche Akademie der
Technikwissenschaften. "Um dieses Gesetz werden uns viele Experten in
der Welt beneiden", sagte der stellvertretende
Unionsfraktionsvorsitzende Michael Kretschmer gegenüber der Zeitung.
Er verwies auf den mühsamen Prozess der Durchsetzung des Gesetzes
durch Abbau traditioneller Ressortzuständigkeiten durch die
Bundesforschungsministerin hin. "Der Widerstand in den Ressorts war
gewaltig. Überall wurde ein Kontrollverlust befürchtet." Manchmal
habe man bei den Forschungspolitikern den Eindruck gehabt, die
Steigerung der Investitionen des Bundes in Wissenschaft und Forschung
um 13 Milliarden Euro in dieser Legislaturperiode seien leichter zu
organisieren gewesen, wie dieses Gesetz. Kretschmer forderte jetzt
die Länder auf, sich an dem Beispiel des Bundes zu orientieren. "Der
Bund gibt mit dem Wissenschaftsfreiheitsgesetz eine Richtung vor, die
auch für die Bundesländer Richtschnur sein sollte. Auch die
Universitäten brauchen mehr Freiheiten." Gerade Wissenschaftler die
aus dem Ausland nach Deutschland kämen, wären häufig frustriert über
die kleinteilige Regelungsdichte. "Mehr Freiheit bedeutet aber auch
zugleich mehr Verantwortung. Wir erwarten deshalb von der
Wissenschaft ein stärkeres Controlling." Der sparsame und
wirtschaftliche Einsatz öffentlicher Mittel bleibe gewährleistet,
sagte der Thüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski
gegenüber der Zeitung.
Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/233 244 0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
392745
weitere Artikel:
- Gröhe: Norbert Röttgen ist Sieger des TV-Duells Berlin (ots) - Berlin, 1. Mai 2012
033/12
Zum TV-Duell zwischen dem Spitzenkandidaten der CDU
Nordrhein-Westfalen, Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen, und
der SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erklärt der
Generalsekretär der CDU-Deutschlands, Hermann Gröhe:
Norbert Röttgen ist der richtige Ministerpräsident für NRW! Das
hat das gestrige Fernsehduell bewiesen. Er ist der klare Sieger der
Debatte. Wo die amtierende Ministerpräsidentin sich im Ungefähren
verliert, besitzt Norbert Röttgen einen klaren Kompass. mehr...
- DFB-Präsident: EM-Boykott würde ukrainischer Bevölkerung schaden Hamburg (ots) - DFB-Präsident Wolfgang Niersbach geht davon aus,
dass ein Boykott der Fußball-Europameisterschaften der Bevölkerung in
der Ukraine schaden würde: "Es sind sich ja alle Entscheidungsträger
einig darin, dass ein sportlicher Boykott der Europameisterschaft
nichts bringen würde, mehr noch: der ukrainischen Bevölkerung sogar
schadete", sagte Niersbach der Wochenzeitung DIE ZEIT.
Dennoch kann sich der DFB-Präsident vorstellen, bei einer weiteren
Eskalation der Lage, "im Zusammenspiel mit der Uefa (...)
entsprechende mehr...
- WAZ: Gröhe: Kein Wachstum auf Pump Essen (ots) - Die CDU will nach den Worten ihres Generalsekretärs
Hermann Gröhe "kein Wachstum auf Pump". Es gehe in Europa jetzt "um
einen klugen Einsatz der vorhandenen EU-Mittel und notwendige
Reformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit", sagte Gröhe den
Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe. Die Kritik der SPD, Kanzlerin
Angela Merkel sei im Streit um den Fiskalpakt umgefallen, wies er
zurück. Wachstumspolitik sei schon lange die zweite Säule der
EU-Politik. Mehrere Gipfel hätten sich nur damit beschäftigt.
Merkel habe mehr...
- Der Tagesspiegel: Berliner CDU-Fraktionschef Graf gibt Täuschung bei Doktorarbeit zu Berlin (ots) - Der CDU-Fraktionsvorsitzende Florian Graf hat eine
"Täuschungshandlung" beim Verfassen seiner Doktorarbeit zugegeben. In
einer an die Universität Potsdam adressierten Erklärung, die dem
"Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe) vorliegt, gibt der CDU-Politiker
"Fehler" beim Zitieren wissenschaftlicher Arbeiten zu.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.
Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de mehr...
- Der Tagesspiegel: Arzneiausgaben um 4,5 Prozent gestiegen Berlin (ots) - Berlin - Die Arzneiausgaben in Deutschland sind im
ersten Quartal 2012 wieder kräftig gestiegen. Im Vergleich zum
Vorjahr mussten die Krankenkassen für Medikamente 4,5 Prozent mehr
ausgeben, erfuhr der Berliner "Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe).
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.
Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de
mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|