Mitteldeutsche Zeitung: Stasi
Behörde schafft es nicht, sich von früheren Stasi-Mitarbeitern zu trennen
Geschrieben am 04-05-2012 |
Halle (ots) - Die Stasi-Unterlagen-Behörde schafft es nicht, sich
von den in der Behörde tätigen früheren Stasi-Mitarbeitern zu
trennen. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche
Zeitung" (Freitag-Ausgabe). Gut vier Monate nach Inkrafttreten des
neuen Stasi-Unterlagen-Gesetzes sind immer noch 44 Ex-Stasi-Leute in
der Behörde beschäftigt. Das Gesetz besagt, dass dort niemand
arbeiten darf, der zuvor in Diensten des Ministeriums für
Staatssicherheit stand. Aus Angst vor Klagen verzichtet die
Behörden-Leitung jedoch auf Zwang. Der Vorsitzende des
Behörden-Beirates, Richard Schröder, sagte der "Mitteldeutschen
Zeitung" dazu: "Die Polizeigewerkschaft sagt, versetzt doch mal einen
gegen seinen Willen, damit wir prozessieren können. Doch die Behörde
tut alles, um das zu vermeiden." Die Änderung des
Stasi-Unterlagen-Gesetzes sei insofern überflüssig gewesen. Eine
Versetzung der Betroffenen auf andere Stellen des öffentlichen
Dienstes sei mit deren Einwilligung auch ohne Gesetz möglich. Der
innenpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Wolfgang
Wieland, nannte die Änderung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes "dumm".
"Die Behörde hat mit diesem Gesetz ein völlig stumpfes Schwert
bekommen. Deshalb wendet sie keinen Zwang an." Im Rechtsstaat könne
dies "auch gar nicht anders sein. Das hat Roland Jahn nicht verstehen
wollen." Behörden-Sprecherin Dagmar Hovestädt betonte, man versuche,
eine Lösung im Konsens zu erreichen. Dies werde im Rahmen des
arbeitsrechtlich Statthaften geschehen. Das Ganze sei allerdings "ein
aufwendiger Prozess. Das dauert ein bisschen." Behörden-Leiter Roland
Jahn hatte es in seiner Antrittsrede Mitte März 2011 als "Schlag ins
Gesicht der Opfer" bezeichnet, dass sie in der Behörde mit Menschen
konfrontiert seien, die der Täterseite zugerechnet würden. Er hatte
mit Vehemenz Abhilfe in Aussicht gestellt und gesagt: "Wo ein Wille
ist, ist auch ein Weg." Im Herbst vergangenen Jahres änderte die
schwarz-gelbe Koalition dann gegen heftige Proteste der Opposition
das Stasi-Unterlagen-Gesetz. Von den zuletzt 47 Ex-Stasi-Leuten sind
mittlerweile zwei in Rente gegangen. Ein weiterer Mitarbeiter hat die
Behörde verlassen. 44 sind noch da. Für jene 44 Personen stehen zwar
nach Behörden-Angaben mehrere Dutzend Stellen in anderen
Bundesbehörden bereit. Diese sind aber nicht immer gleichwertig und
werden von den Betroffenen nicht akzeptiert. Wendet die
Behörden-Leitung Zwang an, wollen sie klagen.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
393372
weitere Artikel:
- Saarbrücker Zeitung: Dispozinsen in Deutschland so hoch wie in Griechenland Saarbrücken (ots) - Die Banken in Deutschland kassieren bei ihren
Kunden offenbar genauso hohe Dispozinsen ab wie die angeschlagenen
Geldinstitute im Euro-Krisenstaat Griechenland. Wie die "Saarbrücker
Zeitung" (Freitag) unter Berufung auf das Bundesfinanzministerium
berichtet, mussten im Februar dieses Jahres deutsche Privat-Kunden
einen durchschnittlichen Dispozins von 10,24 Prozent bezahlen, wenn
sie ihr Konto überzogen hatten. Im notleidenden Griechenland lag der
Zinssatz mit 10,96 Prozent nur marginal höher.
Nach Angaben mehr...
- LVZ: 2000 Fundsachen im Bundestag im Jahr 2011 / Dabei waren Schweißerbrille, Nussknacker und Zahnspange Leipzig (ots) - Als reichhaltiges Revier für Fundsachen hat sich
auch im Jahr 2011 der Deutsche Bundestag erwiesen. Wie die
Bundestagsverwaltung der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe)
auf Anfrage bestätigte, wurden im Berliner Reichstagsgebäude im
vergangenen Jahr 2000 Fund-Objekte sichergestellt. Als herausragende
Stücke haben sich unter den Fundgegenständen danach unter anderem
eine Flöte, eine Trompete, Kindernahrung, ein Hörgerät, eine
Zahnspange, eine Fahrradkette, eine Schweißerbrille und ein
Nussknacker befunden. mehr...
- Sauberes Mais-Saatgut ist möglich / Greenpeace und Bioland: Verunreinigungen mit Gen-Mais gehen zurück Hamburg/Mainz (ots) - Mais-Saatgut ist im Frühjahr 2012 mit
weniger Gentechnik verunreinigt als in den Vorjahren. Dies ist das
Ergebnis einer Saatgutabfrage von Greenpeace und dem ökologischen
Anbauverband Bioland bei den zuständigen Länderbehörden. Von
insgesamt 419 untersuchten Maisproben enthielten elf Proben
Gen-Saaten, das sind 2,6 Prozent. 2011 waren noch 29 von insgesamt
417 Proben gentechnisch verschmutzt und wurden vom Markt genommen.
Zwölf Bundesländer haben Mais-Saatgut auf genmanipulierte Organismen
getestet. In Bayern, mehr...
- ZDF-Politbarometer Extra Nordrhein-Westfalen Mai 2012 / Knappe Mehrheit für Rot-Grün - FDP bei 6 Prozent / SPD mit Abstand stärkste Partei - Kraft mit sehr breiter Unterstützung Mainz (ots) - Gut eine Woche vor der Wahl zum Landtag in
Nordrhein-Westfalen liegt die SPD im bevölkerungsreichsten Bundesland
deutlich vor der CDU. Die amtierende Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft (SPD) hat einen sehr komfortablen Vorsprung vor ihrem
Herausforderer Norbert Röttgen (CDU) in der Frage, wen man am
liebsten als Regierungschef im Land hätte. Eine Koalition aus SPD und
Grünen könnte aktuell mit einer knappen Mehrheit rechnen.
Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann käme die SPD in
der Politbarometer-Projektion mehr...
- Deutsche Spitzenpolitiker und ihre Dienstwagen Berlin (ots) - Einladung zur Pressekonferenz
Die Deutsche Umwelthilfe nun zum sechsten Mal nach den Fahrzeugen
des politischen Führungspersonals von Bund und Ländern recherchiert.
Wir präsentieren die teilweise ausgesprochen überraschenden
Ergebnisse.
Berlin, 4. Mai 2012
Sehr geehrte Damen und Herren,
die diesjährige Dienstwagenerhebung der Deutschen Umwelthilfe e.V.
zeigt: allmählich nehmen einzelne Spitzenpolitiker ihre ökologische
Vorbildfunktion wahr und achten bei ihren Dienstwagen auf
Spritverbrauch und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|