Lausitzer Rundschau: Vorhersehbares Urteil
DFB-Sportgericht weist Einspruch von Hertha BSC ab
Geschrieben am 21-05-2012 |
Cottbus (ots) - Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes
(DFB) hat ein vorhersehbare Urteil gesprochen - aber es hat mit dem
Abweisen des Einspruchs von Hertha BSC gegen die Wertung des
Chaos-Spiels bei Fortuna Düsseldorf nicht für Klarheit gesorgt. Die
Abstiegsfrage in der Bundesliga bleibt also ein Spielball der
Juristen. Denn Hertha geht jetzt in die nächsthöhere Instanz und legt
Berufung ein. Vorhersehbar war das Urteil deshalb, weil das von
Hertha geforderte Wiederholungsspiel im Grunde genommen nicht zu
terminieren wäre. Denn die Saison ist nun mal beendet. Einige Spieler
haben noch Verpflichtungen bei ihren Nationalteams, andere den Koffer
für den Urlaub längst gepackt. Und ein solches Wiederholungsspiel
unmittelbar vor der nächsten Saison auszutragen, würde für beide
Clubs eine nicht zu akzeptierende Planungsunsicherheit
bedeuten . Trotz seiner Vorhersehbarkeit wirft das Urteil
mehr Fragen auf als es beantwortet. Zum Beispiel die Frage, wie der
Fußball in Zukunft mit derartigen Fan-Exzessen umgehen will. Wenn
sich das Sportgericht nämlich dazu durchgerungen hätte, ein
Wiederholungsspiel anzusetzen, wäre damit ein Exempel mit ungeheurer
Wirkung statuiert worden. Ob Geldstrafen oder ein Heimspiel vor
leeren Rängen als Sanktionen eine ähnlich abschreckende Wirkung
besitzen, muss bezweifelt werden. Und es stellt sich auch die Frage,
ob Relegationsspiele dem deutschen Fußball derzeit nicht mehr schaden
als nützen. In Karlsruhe stürmten Tausende KSC-Fans in feindseliger
Absicht den Rasen. In Düsseldorf waren die Fans zwar freudetrunken,
aber gleichwohl eine schwer zu kalkulierende Masse. Diese Hin- und
Rückspiele in der Relegation sind wie ein Brennglas für den Jubel und
Frust einer ganzen Saison. Diese Mischung aus explodierendem Jubel
und wütendem Frust zu kontrollieren, ist sowohl in Karlsruhe als auch
in Düsseldorf nicht gelungen. Allerdings wäre es auch blauäugig zu
erwarten, dass das DFB-Sportgericht mit seinem Urteil auf einen
Schlag die aktuellen Sicherheitsprobleme lösen kann. Hier sind
Verband, Vereine und auch die Politik gefragt, gemeinsam mit den
Fanvertretungen Lösungen zu erarbeiten, die den Fußball wieder
sicherer machen. Vielleicht hilft ein Blick nach England. Dort hat
man mit der Null-Toleranz-Strategie gute Erfahrungen gemacht. Alkohol
ist nicht nur im Stadion, sondern schon auf dem Weg dorthin verboten.
Die Stehplätze sind abgeschafft, die Sitzplätze nummeriert. So sind
keine Zusammenrottungen von Hooligans mehr möglich, zudem ist jeder
Störenfried per Videoüberwachung gut auszumachen. Vergehen werden mit
mehrjährigen Stadionverboten bestraft. Ja, das klingt hart - aber
Ereignisse wie in Karlsruhe oder Düsseldorf lassen wohl kaum eine
andere Wahl. Der Ball soll schließlich auf dem Rasen rollen und nicht
am grünen Tisch der Juristen.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
396824
weitere Artikel:
- Das Erste, Dienstag, 22. Mai 2012, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7:05 Uhr, Philipp Rösler, FDP, Bundesvorsitzender,
Thema: Energiewende
7:35 Uhr, Hildegard Müller, CDU, Hauptgeschäftsführerin des
Bundesverbandes Energie- und Wasserwirtschaft, Thema: Energiewende
8:05 Uhr, Gerda Hasselfeldt, CSU, Vorsitzende der CSU-Landesgruppe
im Deutschen Bundestag, Thema: Lage der Koalition
8:10 Uhr, Thomas Mayer, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thema:
Parallelwährung in Griechenland
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121
Agentur Ulrike mehr...
- Rheinische Post: Kritik an Merkel wegen Röttgen-Rauswurf Düsseldorf (ots) - In der NRW-Landesgruppe hat die Entlassung von
Norbert Röttgen scharfe Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel
ausgelöst. Wie die Rheinische Post (Dienstagsausgabe) unter Berufung
auf Teilnehmer berichtet, schilderten CDU-Abgeordnete bei der Sitzung
am Montag Abend, die Parteibasis habe "schockiert" auf den Rauswurf
des NRW-Landesvorsitzenden aus dem Bundeskabinett reagiert. "Das ist
ein Affront gegen die NRW-Landesgruppe und gegen alle Wahlkämpfer",
sagte demnach der Abgeordnete Uwe Schummer. Der Politiker habe mehr...
- Rheinische Post: CDU will reiche Krankenkassen zur Prämienausschüttung zwingen Düsseldorf (ots) - CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn will reiche
Krankenkassen zur Ausschüttung von Prämien an ihre Versicherten
zwingen. "Ideal wäre, wenn die reichen Kassen von sich aus im Sinne
ihrer Versicherten Prämien ausschütteten. Falls sie sich nicht
endlich auf diesen Weg machen, muss man sie zwingen ", sagte Spahn
der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe).
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621 mehr...
- Rheinische Post: Unionsfraktionsvize Meister: Frankreich und Italien könnten gemeinsame Anleihen herausgeben/
FDP-Haushälter hält Eurobonds für "schlicht verfassungswidrig" Düsseldorf (ots) - Unionsfraktionsvize Michael Meister (CDU) hat
den Eurobonds-Befürwortern Frankreich und Italien vorgeschlagen,
gemeinsame Staatsanleihen aufzulegen. "Die Staaten, die die Eurobonds
fordern, können zusammen gemeinsame Bonds herausgeben", sagte Meister
der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Dienstagsausgabe). Deutschland lehne eine Beteiligung an solchen
gemeinsamen Staatsanleihen der Euro-Länder jedoch ab. "Diese führen
zur Vergemeinschaftung der Schulden und zerstören Anreize in den
betroffenen Ländern. mehr...
- Rheinische Post: Eckhard Uhlenberg soll Landtagsvize werden Düsseldorf (ots) - Die CDU-Landtagsfraktion wird heute den
bisherigen Präsidenten des Landtags, Eckhard Uhlenberg, als neuen
Vizepräsidenten des Landtags vorschlagen. Überlegungen, Fraktionschef
Karl-Josef Laumann auf diesen Posten wegzuloben, um seinem
innerparteilichen Kontrahenten Armin Laschet den Weg zu ebnen, werden
damit gegenstandslos. Laschet und Laumann gelten als die einzigen
Bewerber um den CDU-Landesvorsitz. Da die SPD bei der Landtagswahl
am 13. Mai stärkste Fraktion wurde, kann sie den Posten des
Präsidenten des mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|