KZ-Überlebender hält Vortrag bei schlagender Wiener
Studentenverbindung
Geschrieben am 22-05-2012 |
Wien (ots) - Das schlagende Akademische Corps Symposion Wien lud
den arrivierten jüdischen Journalisten Prof. Rudolf Gelbard,
Vorstandsmitglied des DÖW (Dokumentationsarchiv des österreichischen
Widerstandes), führendes Mitglied der Israelitischen Kultusgemeinde
Wien (IKG) und Holocaust-Überlebender, im Rahmen der Vortrags- und
Diskussionsreihe "Symposiaden" zum Gespräch.
Das Corps Symposion ist Mitglied im ältesten Dachverband von
Studentenverbindungen, dem KSCV (Kösener Senioren-Convents-Verband).
Corps des KSCV fechten Mensuren und sind dem Toleranzprinzip
verpflichtet, akzeptieren also Mitglieder unabhängig von deren
weltanschaulichen Positionen.
Prof. Gelbard sprach zum Thema Shoah und Genozide im Rahmen der
Vortragsreihe "Symposiaden" des Corps Symposion. Er erweitert damit
die Reihe prominenter Vortragender wie dem Mediziner Prof.
Ehrenberger, dem Soziologen Prof. Girtler und dem Musiktheoretiker
Prof. Haberl.
Der Altherrenvorsitzende des Corps Symposion, DDr. Karl-Georg
Heinrich, wie auch der eigens angereiste Vorsitzende des Verbandes
Alter Corpsstudenten (VAC), Alexander Hartung, betonten in ihren
Begrüßungsworten die Verdienste jüdischer Corpsstudenten.
In packenden Worten gab Prof. Gelbard Einblick in den menschlich
berührenden Alltag im KZ. Er berichtete über Überlebensstrategien am
Rande täglich drohender Exekution, Solidarität bei der Verteilung
knapper Ressourcen und verdeutlichte mit Anekdoten die Banalität des
Bösen, die in der Shoah ihren erschreckenden Höhepunkt fand.
Prof. Gelbard erzählte von Mitgliedern schlagender
Studentenverbindungen als KZ-Häftlinge und hob die erheblichen
Unterschiede zwischen verschiedenen Arten schlagender Verbindungen
hervor. So waren die bedeutenden Führer des Widerstandes gegen den
NS-Staat Graf Schulenburg und Henning von Treskow Corpsstudenten.
Der Vorsitzende des Corps Symposion, Ambros Tazreiter, ehemals
Zivildiener im DÖW, betonte die weltanschauliche Neutralität der
Corps, die sowohl Karl Marx, Wilhelm Liebknecht, Heinrich Heine, als
auch Fürst Otto von Bismarck und Kaiser Wilhelm II. die
Mitgliedschaft erlaubte.
Das Corps Symposion wird im Rahmen weiterer kultureller und
humanistischer Veranstaltungen die bestehenden Kontakte zur
Israelitischen Kultusgemeinde vertiefen.
Rückfragehinweis:
Akademisches Corps Symposion Wien
Ansprechpartner: Ambros Tazreiter
Tel.:+43(0)650/7073197
KSCV Referat Öffentlichkeit: Albrecht Fehlig
Tel.:+49(0)6021/371674
mailto:info@corps-symposion.at
http://www.corps-symposion.at/
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/14154/aom
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