Ein Kilogramm Fleisch so klimaschädlich wie bis zu 1600 Kilometer
Autofahrt
Geschrieben am 24-05-2012 |
Wien (ots) - Eine aktuelle Studie aus Österreich und den
Niederlanden zeigt, dass die Produktion von einem Kilogramm
Rindfleisch in Brasilien mit 335 Kilogramm Kohlendioxid (CO2)
genausoviel Treibhausgase erzeugt, wie eine Fahrt von über 1600
Kilometern eines durchschnittlichen europäischen PKWs! Rindfleisch
aus den Niederlanden kommt immerhin auf 22 Kilogramm CO2 oder
umgerechnet 111 Autokilometer.
Kurt Schmidinger von der Universität Wien sowie Elke Stehfest von
der PBL Netherlands Environmental Assessment Agency entwickelten
gemeinsam eine grundlegende Erweiterung der Klimabilanz von
Lebensmitteln, der weltweit gängigen Life Cycle Assessment-Methode,
kurz LCA. Diese wurde dieser Tage im International Journal of Life
Cycle Assessment online veröffentlicht.
Die wesentliche Neuerung bei dieser Berechnung ist, dass
zusätzlich zu den Emissionen aus der Produktion der Lebensmittel nun
auch der Flächenverbrauch der Produktion miteingeht. Der
Flächenverbrauch, bisher in der Bilanz ignoriert, spielt in der
Realität fürs Klima eine zentrale Rolle. Ein großer Bedarf an Flächen
verhindert, dass auf diesen natürliche Wälder und Sträucher
nachwachsen können, die wiederum durch ihr Wachstum CO2 wie ein
Schwamm aus der Atmosphäre aufnehmen und damit das Weltklima
entlasten.
Mit der nun publizierten Erweiterung für LCAs geht der
Flächenbedarf als "verabsäumte potentielle CO2-Senke" in die Bilanz
mit ein und wird zu den Emissionen aus der Produktion dazugerechnet.
Unter den Tierprodukten schneidet in der Studie das Kilogramm
niederländisches Hühnerfleisch mit 6,2 Kilogramm CO2 oder 31
Autokilometer am besten ab. Der Autor, Geophysiker und
Lebensmittelwissenschaftler Kurt Schmidinger, warnt aber vor
Fehlschlüssen: "Die industrielle Tierhaltung ist eine Sackgasse, auch
wenn sie in der Klimabilanz manchmal besser abschneidet als die
Weidehaltung. Ein Umstieg von Weidehaltung auf industrielle
Tierhaltung würde den Druck auf die Ackerflächen weiter enorm
steigern, mit Konsequenzen für die Welternährungssituation. Auch
unter Gesichtspunkten wie globalen Seuchen, Antibiotikaresistenzen,
Tierschutz, Biodiversität, Wasserverschmutzung, Bodenerosion und
vielen anderen ist die industrielle Tierhaltung sehr problematisch.
Pflanzliche Lebensmittel hingegen schneiden unter Einbeziehung aller
ethischen Aspekte der Welternährung tatsächlich wesentlich besser ab
als Tierprodukte".
Eiweißreiche pflanzliche Lebensmittel zeigen in der neuen Studie
auch die mit Abstand besten Klimawerte: Die Produktion von einem
Kilogramm Tofu bzw. Tempeh erzeugt 3,8 bzw. 2,4 Kilogramm CO2, das
sind umgerechnet 19 bzw. 12 gefahrene Autokilometer.
Link zur Studie (The International Journal of Life Cycle
Assessment): http://www.springerlink.com/content/t7h218510496nh0m/
Rückfragehinweis:
Kurt Schmidinger
Universität für Bodenkultur Wien sowie
Forschungsstelle für Ethik und Wissenschaft im Dialog - FEWD
Universität Wien
Mobil: +43/676/3322107
mailto:kurt.schmidinger@futurefood.org und
mailto:kurt.schmidinger@univie.ac.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/14165/aom
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