Lausitzer Rundschau: Der Freischwimmer
Bundespräsident Gauck zeigt in Israel seine Stärken
Geschrieben am 30-05-2012 |
Cottbus (ots) - Joachim Gauck kann man nach zwei Monaten im Amt
getrost ein gehöriges Maß an Selbstvertrauen, wenn nicht gar Mut
unterstellen. Der Bundespräsident hat bei seiner Israelreise genau
das Dilemma angesprochen, in dem sich die deutsche Israelpolitik
schon länger befindet. Das war notwendig. Seit Angela Merkel vor vier
Jahren die Sicherheit des Landes zur deutschen Staatsräson erklärt
hat, wartet die Öffentlichkeit darauf, was dies politisch konkret
bedeuten wird - gerade jetzt, wo Israel und der Iran womöglich in
einen militärischen Konflikt hineingeraten. Gut, dass Gauck die
Kanzlerin daran mahnend erinnert. Da schwimmt sich jemand frei, mit
überzeugenden, bewegenden Auftritten im Ausland und klaren Worten. Es
ist ja nicht das erste Mal, dass Gauck sich von Merkel mit sorgsam
gewählten Sätzen distanziert - das war bei der Entlassung Norbert
Röttgens so, das lässt sich auch aus seinem aktuellen Interview in
einer Wochenzeitung ablesen. Gut, dass es nach dem blassen Wulff
dieses Korrektiv gibt. Gleichwohl sollten die vielen Israelkritiker
in Deutschland dies jetzt nicht als Ermutigung verstehen. Das
Bekenntnis des Präsidenten zum Existenzrecht Israels ist eindeutig,
und es hat nichts mit politischer Taktiererei zu tun. Warum auch?
Gauck ist ehrlich, er ist überzeugend, das hebt ihn von einigen
seiner Vorgänger ab. Und seine Worte sind angesichts der historischen
Verantwortung Deutschlands nach dem Holocaust auch ein Muss. Die
Beziehungen beider Länder sind von einzigartiger Bedeutung. Genau
deswegen ist es wichtig, genauestens darauf zu achten, dass sich
diese Beziehungen weiter entwickeln und nicht Stillstand herrscht.
Israel braucht Deutschland als wohlwollenden Partner. Das schließt
Kritik ein, wo sie notwendig ist. Zum Beispiel an der
Siedlungspolitik. Gauck hat daraus keinen Hehl gemacht. Selbstbewusst
wie er ist. Vergessen werden sollte freilich nicht, dass abseits der
Politik die deutsch-israelischen Beziehungen vielfältiger und
intensiver sind, als man glaubt. Auch hier hat es eine Art Wandel
gegeben, weil Jüngere folgen, die einen anderen Horizont, andere
Erfahrungen und Erwartungen haben. Künstler, Wissenschaftler,
Studenten, der Austausch ist rege. Joachim Gauck hat bei seinem
Besuch beachtliche Signale gesetzt. Aber letztlich werden es die
Jungen sein, die dafür Sorge tragen müssen, dass das Verhältnis
beider Länder nicht an Energie verliert.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
398624
weitere Artikel:
- Badische Neueste Nachrichten: Eine Steilvorlage Karlsruhe (ots) - Entschlossenheit sieht anders aus. Das Paket an
Maßnahmen, mit dem die Familienministerin den Ausbau der
Kinderbetreuung vorantreiben will, würde die Post auch noch als
Päckchen befördern, so leicht ist es. Abgesehen von einem kleinen
Zuschuss für Tagesmütter und den verbilligten Krediten für Kommunen,
die noch investieren müssen, ist Kristina Schröder nicht viel
Hilfreiches eingefallen. Für das Versprechen, mehr Erzieher
auszubilden, von anderen Ländern zu lernen und stärker auf die
Qualität in der Betreuung zu mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Ostseerat Rostock (ots) - Der Ostseerat hat sich zu einem eingefahrenen
Gremium des Schulterklopfens rationalisiert. Von den nur alle zwei
Jahre stattfindenden Gipfeln gehen kaum neue Ideen aus. Die
Kooperation im Ostseeraum lebt in erster Linie von bilateralen
Abmachungen. Und grenzüberschreitende Netzwerke entwickeln sich trotz
des Ostseerats statt dank des Rats. Zuletzt wurden gar Forderungen
laut, das Forum abzuschaffen. Der langjährige Außenminister und
jetzige Präsident Estlands, Toomas Ilves, bezeichnete den Ostseerat
als "unnötige mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Stromtrassen / Korrektur Ulm (ots) - Stromimpulse können die Muskeln anregen oder lähmen.
Bei Angela Merkel war es wohl eher Zweiteres: Ein Jahr benötigte die
Bundeskanzlerin bis zu der Erkenntnis, dass es so mit der
Energiewende nicht weitergehen kann. Erst jetzt wurde ein Masterplan
für den Netzausbau vorgestellt. Dabei ist Zeit ein wesentlicher
Faktor ihres Prestigeobjekts. Zunächst gilt es, schnell die
Stromrouten festzuschreiben. Alternativen wie das Verlegen entlang
von Bahnstrecken kommt eine wichtige Bedeutung zu. Auch Erdkabel
dürfen nicht außen mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: zur Energiewende Stuttgart (ots) - "Bei genauerem Hinsehen sind es zudem oft nicht
die wegen ihrer Verweigerungshaltung gescholtenen Bürger, die das
Projekt ausbremsen. Vielmehr liegt der Stillstand nicht selten an
unabgestimmten Verwaltungsvorschriften der Länder, die sich wie
Mehltau über das Pflänzchen Energiewende legen. Die Kleinstaaterei
bei dem Thema abzustellen ist daher die Aufgabe der Zukunft."
Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk
Telefon: 0711 / 7205 - 7110
cvd@stn.zgs.de mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Kriminalität / Internet Osnabrück (ots) - Ein bisschen weniger Stammtisch
Das Internet ist eben doch kein rechtsfreier Raum. Das Urteil des
Amtsgerichtes Emden gegen den 18-Jährigen, der im sozialen Netzwerk
Facebook zum Lynchmord aufgerufen hat, beweist das einmal mehr. Wer
sich online unbedacht äußert, muss die juristischen Konsequenzen
tragen, ganz so wie im echten Leben. Um das noch einmal
klarzustellen: Der Arm des Gesetzes reicht im Zweifelsfall also bis
in die Tiefen des weitverzweigten Netzes.
Der Richterspruch von Emden hat dabei Signalwirkung. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|