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DAA-Umfrage: Verhältnis von Politik und Wirtschaft durch Skepsis geprägt / Entscheider fordern mehr gesellschaftliche Debatte

Geschrieben am 04-06-2012

Düsseldorf (ots) - Wirtschaftsführer, die sich in
gesellschaftliche Debatten einmischen, sind Mangelware in
Deutschland. Zwei Drittel aller befragten Meinungsführer in einer
Entscheider-Untersuchung der Düsseldorfer Kommunikationsberatung
Deekeling Arndt Advisors (DAA) meinen, dass es nicht genügend
Unternehmenslenker gibt, die sich am öffentlichen Diskurs beteiligen.
Dieses Defizit sehen auch über zwei Drittel der Wirtschaftsvertreter.
Spontan konnten sogar über 30 Prozent aller Befragten keinen
Topmanager nennen, der ihnen als Wortführer zu gesellschaftlichen,
politischen oder volkswirtschaftlich relevanten Themen in Erinnerung
geblieben ist. Befragt wurden in der DAA-Entscheider-Studie durch das
Meinungsforschungsinstitut forsa 250 Entscheider und Meinungsbildner
aus Politik, Wirtschaft und Medien zur gesellschaftlichen
Verantwortung von Unternehmen und zu notwendigen Reformen an der
deutschen Wirtschaftsordnung.

Diskrepanz zwischen Reformnotwendigkeit und Reformfähigkeit

Weiteres Ergebnis der Umfrage: Mehr als jeder zweite Befragte (52
%) und immerhin 39 Prozent der befragten Wirtschaftsvertreter halten
grundsätzliche Kritik an der Wirtschaftsordnung in Deutschland für
berechtigt und sehen eine große Notwendigkeit für grundlegende
Reformen im deutschen Wirtschaftssystem. Noch größer ist der
Pessimismus. 75 Prozent glauben eher nicht, dass sich am Ende
tatsächlich etwas ändert.

Stattdessen kennzeichnet Skepsis die gegenseitige Wahrnehmung von
Wirtschaft und Politik: Vier von fünf Befragten sehen die Politik in
der Verantwortung, Veränderungen anzustoßen, aber nur 46 Prozent
trauen es ihr zu. Dass dies Aufgabe der Unternehmen ist, meinen 60
Prozent, aber nur 34 Prozent glauben, dass die Wirtschaft dazu in der
Lage ist. Wie groß die Kluft ist und wie wenig Vertrauen zwischen
Politik und Wirtschaft in die Reformfähigkeit des anderen besteht,
offenbaren die Einzelergebnisse. Während nur 38 Prozent der
Wirtschaftsvertreter der Politik zutrauen, Veränderungen anzustoßen,
sagen fast zwei von drei befragten Politikern, dass sie es können.
Gleichzeitig meinen nur gut 20 Prozent der Befragten aus der Politik,
dass die Unternehmen dazu fähig sind, während die
Wirtschaftsvertreter fest überzeugt sind, dass sie Veränderungen
einleiten können (59 %).

Die Finanzmarktkrise ist das beherrschende Thema

Unter dem Eindruck der Finanzmarktkrise betreffen die am
häufigsten genannten Veränderungen die Finanzmärkte und Banken. 53
Prozent wünschen sich, dass Börsen und Banken stärker reguliert und
kontrolliert werden. Von den Wirtschaftsvertretern, die Änderungen
für notwendig halten, nennen ebenfalls fast zwei Drittel die
Regulierung der Finanzmärkte als wichtigste Stellschraube.

"Unternehmerisches Handeln ist nicht zuletzt durch die
Finanzmarktkrise immer stärker politisiert worden. Topmanager stehen
mehr und mehr unter politischer und gesellschaftlicher Beobachtung.
Nur wenn die Wirtschaft ihr Handeln im gesellschaftlichen Kontext
erklärt und Lösungskompetenz für die aktuellen Herausforderungen
beweist, erreicht sie Akzeptanz. Das funktioniert nur über einen
offenen und kontinuierlichen Dialog mit Politik und
gesellschaftlichen Gruppen", erläutert Olaf Arndt, Senior Partner bei
Deekeling Arndt Advisors.

Mehr zur DAA-Entscheider-Studie unter www.deekeling-arndt.de



Pressekontakt:
Olaf Arndt, Senior Partner bei Deekeling Arndt Advisors

Phone: 0211 51332-140
Email: olaf.arndt@deekeling-arndt.de


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