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Verleihung des ältesten deutschen Sozialpreises: Mariella Ahrens übernimmt Schirmherrschaft für 31. HanseMerkur Preis für Kinderschutz

Geschrieben am 08-06-2012

Hamburg (ots) - Heute werden die HanseMerkur Preise für
Kinderschutz zum 31. Mal vergeben. Als diesjährige Schirmherrin nimmt
die Schauspielerin Mariella Ahrens, Gründerin und Vorstandsmitglied
des Vereins Lebensherbst e.V., an der Festveranstaltung um 17.00 Uhr
im Atrium der HanseMerkur Versicherungsgruppe in Hamburg teil. Der
älteste Sozialpreis Deutschlands wird seit 1980 ausgeschrieben und
ist in diesem Jahr mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Die
Auszeichnungen für das Jahr 2011 gehen an vier Initiativen aus
Berlin, Fürstenwalde und Hamburg. Die Laudationes auf die Preisträger
hält Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes
(DKSB).

Der Hauptpreisträger 2011
Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an das Projekt:

Straßenkinder e.V. in Berlin wurde im Jahre 2000 gegründet. Unter
dem Motto "Es gibt viele Gründe, warum Kinder auf der Straße landen,
aber keinen Grund, das hinzunehmen", holen die Streetworker des
Vereins die jungen Ausreißer zwischen zehn und 17 Jahren
schnellstmöglich von der Straße, um ein weiteres Abrutschen zu
verhindern und begleiten sie zurück in die Gesellschaft. Mit der
mobilen Straßenkinderarbeit erreicht die Initiative täglich rund 100
obdachlose junge Menschen an den einschlägigen Treffpunkten der
Hauptstadt, wo jedes vierte der rund 9.000 Straßenkinder in
Deutschland lebt. Nach häufig jahrelanger, verbindlicher und
beziehungsorientierter Arbeit kann das Leben vieler Betroffener neu
geordnet werden und eine gesellschaftliche Reintegration folgen.
Hierbei treten die Mitarbeiter des Vereins als Mittler zwischen
Eltern, Jugendamt und Polizei auf, helfen bei Sozial- und
Rechtsfragen, bei Amtsgängen, Wohnungssuche, schulischer
Qualifikation und Ausbildungsplatzsuche. Um auch präventiv gegen
Kinder- und Bildungsarmut vorgehen zu können, gründete der Verein
Anfang 2010 das Kinder- und Jugendhaus BOLLE in Berlin-Marzahn, einem
Stadtteil mit hoher Arbeitslosigkeit. Bis zu 70 Prozent der unter
18-Jährigen im Umfeld der Einrichtung sind von Hartz IV betroffen.
Für viele Kinder ist BOLLE die einzige Möglichkeit, ihre Freizeit
sinnvoll zu gestalten, ein warmes Essen zu erhalten und entsprechend
ihrer Talente gefördert zu werden. Der Strauß an Lern- und
Beschäftigungsmöglichkeiten reicht von Hausaufgabenbetreuung und
Nachhilfe über Kreativ- und Sportangebote bis zu Musikprojekten,
theater- und erlebnispädagogischer Arbeit sowie Kräuter- und
Ernährungskunde. Die positiven Erfahrungen im geschützten Raum machen
die Kinder auch in der Schule leistungsfähiger.

Die Anerkennungspreisträger 2011
Die drei mit jeweils 10.000 Euro dotierten Anerkennungspreise gehen
an folgende Projekte:

Seit dem Jahre 2010 engagiert sich KulturTransferHamburg gGmbH
ehrenamtlich für die Weiterentwicklung des Projekts jamliner®. Das
rollende Musikangebot wurde im Jahre 2000 von der Staatlichen
Jugendmusikschule Hamburg initiiert. Mittlerweile fahren zwei
ehemalige und zum Bandprobenraum nebst Tonstudio umgebaute
Linienbusse soziale Brennpunkte der Hansestadt an und binden
wöchentlich 250 Kinder und Jugendliche an die Musik. Über eine
sechsmonatige ergebnisorientierte Arbeit entsteht eine CD mit einem
selbst komponierten Song. Kinder, die sonst kaum Zugang zu einer
Musikeinrichtung gefunden hätten, werden spielerisch in eine soziale
Arbeit eingebunden. Sie entdecken Kreativität als Schatz, werden in
Konzentration, Gruppendisziplin und Verbindlichkeit geschult, bauen
Aggressionspotentiale ab und entwickeln Selbstbewusstsein.
KulturTransferHamburg gGmbH treibt für die Weiterentwicklung und
Verstetigung des Musikangebots Sponsoren auf, unterstützt den
jamlner®-Standort auf St. Pauli und hat darüber die Idee der
jamstation entwickelt. Das ist ein festes Musikstudio, das im Jahre
2011 in der JVA Hahnöfersand eingerichtet wurde. Die stationäre
Einrichtung leistet einen wichtigen Beitrag zur Sozialisierung der
jungen Inhaftierten. Jugendliche ab 16 Jahren verarbeiten in den
Texten der Rap- und Hip-Hop-Songs ihre Erlebnisse, setzen sich mit
sich selbst und ihrer Tat auseinander und gelangen über die Brücke
der Musik zu einer anderen Verständigung mit den Sozialpädagogen der
Anstalt.

Epidermolysis bullosa (EB) ist eine seltene und schwere
Hautkrankheit, von der bundesweit etwa 2.000 Menschen betroffen sind.
Da ihre Haut so verletzlich ist wie die Flügel eines Falters, werden
die jungen Patienten auch "Schmetterlingskinder" genannt. Durch
geringste mechanische Belastung der Epidermis können Blasen und
Wunden am ganzen Körper entstehen. Je nach Schweregrad sind aber auch
der Mund, die Schleimhäute, die Augen, der Verdauungstrakt, die Lunge
betroffen. Tägliche Verbandswechsel, ein kaum erträglicher Juckreiz,
Behinderungen durch Verwachsungen der Hände und lebenslange
körperliche Einschränkungen stellen die Betroffenen, aber auch ihr
soziales Umfeld, vor große Herausforderungen. Der 2010 gegründete
Verein DermaKIDS e.V. aus Berlin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die
Lebensqualität und Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen
mit EB zu verbessern. Experten werden vernetzt, Wissen in
Informationsbroschüren für Eltern und Pflegepersonal gebündelt und
zur Verfügung gestellt, Familien unterstützt, Elternschulungen
durchgeführt und Wundmanager sowie Patientencoaches ausgebildet. Auf
dem Weg zu einer optimalen Versorgung und Hilfe zur Selbsthilfe
entstand zudem die weltweit umfänglichste Wissensdatenbank zur
genetisch bedingten EB.

Im Gefolge einer lokalen Agenda 21 entstand nach zweijähriger
Vorbereitungszeit im Jahre 2008 der Bürgerschaftliche
Gemeinschaftsgarten Fürstenwalde. Eine Pädagogin und fünf Mitstreiter
schufen unter dem Motto "Garten statt Brache" auf einem ehemaligen
Militärgelände der märkischen Domstadt einen großzügigen
Naturerlebnisraum mit Unterstützung von Kinder- und Jugendgruppen.
Das im Herbst 2011 in ein neues Wald- und Gartengelände überführte
Projekt konnte im vergangenen Jahr rund 500 Kinder und Erwachsene für
Mitmachaktionen begeistern. Dazu gehören das Einrichten von
Tierquartieren sowie Beeren- und Hochbeeten ebenso wie Mal- und
Basteltage im Garten, Sommerferien- und Pflanzaktionen sowie
Naturerlebnisstationen. Durch die breit angelegte Einbindung junger
Menschen - von der Kita bis zur weiterführenden Schule - wird die
Idee der Stadtnatur nachhaltig vermittelt und auch für Familien
interkulturell erschlossen.

Zur Geschichte

Im UNO-Jahr des Kindes 1979 gab die HanseMerkur eine Studie bei
Prof. Dr. Hedwig Wallis, Direktorin der Psychosomatischen Abteilung
an der Hamburger Universitäts-Kinderklinik in Auftrag, welche
nachwies, dass die begleitende Mutter zur Beschleunigung des
Genesungsverlaufs und zur Vorbeugung gegen seelische Schäden bei
stationären Aufenthalten von Kindern entscheidend ist. Diese
Erkenntnis mündete ein Jahr später in den "Mutter-und-Kind-Tarif",
mit dem die HanseMerkur als erster privater Krankenversicherer das
"Rooming-in" absicherte. Parallel dazu wurde 1980 erstmals unter dem
Motto "Sorge für Kinder ist Vorsorge für die Zukunft" der HanseMerkur
Preis für Kinderschutz ausgeschrieben.

Ausgezeichnet werden einzelne Personen, private Initiativen und
Gruppen in Deutschland, die sich weitgehend ehrenamtlich und höchst
engagiert sowie beispielhaft für die Belange von Kindern und
Jugendlichen einsetzen. Dies kann im Bereich der psycho-sozialen, der
medizinischen oder gesellschaftlichen Hilfe bzw. Vorbeugung
geschehen. Eine zehnköpfige Jury aus renommierten Kinderschützern,
der unter anderem Eva Luise Köhler (Allianz Chronischer Seltener
Erkrankungen), Dr. Jürgen Heraeus (Deutsches Komitee für UNICEF),
Heinz Hilgers (Deutscher Kinderschutzbund) und Prof. Dr. Franz Resch
(Deutsche Liga für das Kind) angehören, sorgt für den
Know-how-Transfer und die Qualitätskontrolle bei der alljährlichen
Auswahl exzellenter Initiativen im Kinder- und Jugendschutz. Seit
1980 haben sich über 3.000 Projekte beworben. Ausgezeichnet wurden
bislang 129 Projekte, was der Ausschüttung eines Preisgeldes in Höhe
von 950.000 Euro entspricht.

Ausschreibung 2012

Parallel zur Preisverleihung läuft bereits die Ausschreibung für
Bewerbungen um den HanseMerkur Preis für Kinderschutz 2012. Als
Einsendungsschluss hat die Jury den 31. August 2012 festgelegt.

Weiterführende Informationen: Anlässlich der 31. Verleihung der
HanseMerkur Preise für kinderschutz stehen unter
www.hansemerkur.de/unternehmen/presse weitere Informationen zum
Download bereit:
- Ausführliche Pressetexte zu den vier Preisträgern 2011
- Fotomaterial zu den Preisträgern 2011
- Grußwort zur Preisverleihung von Mariella Ahrens,
Gründerin und Schirmherrin von Lebensherbst e.V. und
Botschafterin von Straßenkinder e.V.
- Chronik "31 Jahre HanseMerkur Preis für Kinderschutz"
- Logo "30 Jahre HanseMerkur Preis für Kinderschutz"



Pressekontakt:
HanseMerkur Versicherungsgruppe
Heinz-Gerhard Wilkens
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Siegfried-Wedells-Platz 1
20354 Hamburg
Tel.: 040/4119-1357
Fax: 040/4119-3626
E-Mail: presse@hansemerkur.de
www.hansemerkur.de


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